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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wirkungsvoller. In der Vergangenheit hatte es stets funktioniert.
    Es hatte keinen Sinn, darüber nachzugrübeln, dachte Syreena mutlos. Andererseits hatten ihre Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, nichts damit zu tun, ob sie etwas im Magen hatte oder nicht.
    Sie fragte sich, wie es Damien wohl ging, nach allem, was er durchgemacht hatte. Denn sie hatte nichts ausrichten können bei ihrer Schwester. Siena hatte nicht die Notwendigkeit gesehen, im Nachhinein mehr als die üblichen Nachforschungen anzustellen.
    Doch Syreena wusste es besser.
    Sie wusste auch, dass sie ihm verdammt wenig Anerkennung dafür gezollt hatte, sowohl für das, was er für sie getan hatte, als auch für ihre Rolle bei dem zweiten Vorfall. Warum sie in seiner Nähe so reizbar und so unberechenbar war, wusste sie nicht. Er hatte etwas an sich, das sie entweder provozierte oder das sie verwirrte.
    Dieser Gedanke brachte für Syreenas Empfinden viel zu viele äußerst heikle Erinnerungen zurück, und rastlos begann sie durch die Hallen des Schlosses von The Pride zu streifen.
    Da sie in dem riesigen unterirdischen Schloss aufgewachsen war, kannte sie es besser als das königliche Schloss. In gewisser Weise waren die Höhlen und die Räume, die in den gewaltigen russischen Berg gegraben worden waren, eher eine Heimat für sie als ihr Geburtsort. Zugleich gab es hier jedoch keine tiefe Liebe und Zuneigung. Unterricht, Lehrer und Disziplin, ja, aber nichts, was irgendwie Zuneigung verheißen hätte.
    Nicht, dass sie misshandelt oder wirklich vernachlässigt worden wäre. Es war ihr in jeder Hinsicht gut gegangen. Sie hatte eine hervorragende Erziehung genossen, und sie hatte gelernt, ihren Seelenfrieden wiederzufinden, wenn sie wirklich durcheinander war.
    Nun, meistens jedenfalls.
    Syreena war hierhergekommen, um ihre Wunden zu lecken, weil sie sicher sein konnte, dass sich niemand allzu sehr für ihr seelisches Wohlbefinden interessieren würde. Die Mönche hielten sie für fähig, sich um sich selbst zu kümmern. Siena sah das nicht so locker. Obwohl die Königin es gut meinte und eine fürsorgliche Schwester sein wollte, hatte Syreena das Gefühl, dass sie zur Zeit zu viel Kontrolle nicht ertragen konnte.
    Und wieder wanderten ihre Gedanken zu dem Vampirprinzen.
    Sie spürte, wie sie rot wurde, und hob abwesend eine Hand, um sie auf die verräterischen Stellen auf ihren Wangen zu legen.
    Noch nie hatte sie etwas Ähnliches verspürt wie das, was er in ihr geweckt hatte. Vielleicht lag es daran, dass er so ungeheuer gefährlich war, sowohl für sie als auch für sich selbst. Davor hatte sie jedenfalls nicht zu denen gehört, die die Gefahr suchten. Außerhalb ihrer Rolle am Hof pflegte sie einen recht bescheidenen Lebensstil. Solange sie im Kloster gelebt hatte, hatte man von ihr ein enthaltsames Leben verlangt; von ihr als Prinzessin erwartete man, dass dies so blieb, bis sie einen Gemahl gefunden hatte. Und sie hatte sich schon lange daran gewöhnt, dass sie nicht besonders viel Interesse weckte.
    Damien war der Erste, der dieses besondere Empfinden in ihr ausgelöst hatte.
    Es war wie ein Erdbeben gewesen. Alles, was daraufhin geschehen war, war ein Beleg dafür, warum Fortpflanzung zwischen Schattenwandlern so sehr missbilligt wurde. Siena und Elijah waren die Ausnahme, und es war für keinen von beiden ein einfacher Anpassungsprozess gewesen. Tatsächlich mussten der Hof und Sienas Leute sich noch immer umgewöhnen. Manchen fiel es leichter als anderen.
    Doch zumindest fügten sie einander keinen Schaden zu. Sie waren beide sichtlich aufgeblüht und sehr glücklich. So etwas war zwischen Damien und Syreena ganz klar unmöglich. Es war dumm von ihr gewesen, auch nur daran zu denken. Und noch dümmer von ihm, zu glauben, er wäre den schmerzhaften Auswirkungen gewachsen, die das Spiel mit dem Feuer bedeutete.
    Syreena gab einen frustrierten Laut von sich und blieb stehen, um sich an eine kühle Wand zu lehnen und sich die schmerzenden Schläfen zu reiben. Egal, was sie tat, sie konnte ihre Gedanken, die sich im Kreis drehten, nicht abstellen. Warum konnte sie sich selbst nicht davon überzeugen, dass dies das Ende einer Reihe falscher Entscheidungen war? Warum hatte sie trotz allem noch immer dieses unglaubliche Verlangen, ihn zu finden?
    Schritte kamen näher, und eilig nahm sie ihren Rundgang wieder auf. Sie ging an zwei Mönchen vorbei, und die nickten ihr höflich zu. Sie nickte ebenfalls und musste sich sehr beherrschen, um nicht die

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