Schattenwandler 05. Noah
herzlosen Gedanken mitbekommt. Ich kann manchmal ganz schön zynisch und grausam sein. Reiner Selbstschutz, nehme ich an. Ich habe dich gewarnt, ich war bisher kein besonders netter Mensch.«
»Und trotzdem hast du gerade gegenüber Elijah tadellose Manieren an den Tag gelegt«, erwiderte er und strich mit den Lippen über ihre Wangen. »Ein bisschen widersprüchlich, meinst du nicht?«
»Nicht unbedingt. Alles, was ich tue, zielt darauf ab, etwas zu bekommen, das ich will oder brauche. Ich bin eine Söldnerin, erinnerst du dich? Ich brauchte Informationen von Elijah, und ich wollte einen guten Eindruck auf ihn machen, damit er mich nicht als Bedrohung für dich wahrnimmt. Ich bin ein taffes Mädchen, aber ich bin nicht taff genug, es mit deinem persönlichen Goliath aufzunehmen.«
Noah stieß ein Lachen aus. »Er kann auf den ersten Blick schon einschüchternd wirken.«
»Einschüchternd? So nennst du das?« Sie schnaubte nicht sehr damenhaft. »Er ist ein Pitbull. Ihm war nach fünf Sekunden klar, dass ich eine militärischen Ausbildung habe, und dann hat er versucht, mir meinen gesamten Lebenslauf aus der Nase zu ziehen.«
»Deshalb kümmert er sich um meine Kampftruppen.« Kestra entging der Stolz in dem belustigten Tonfall nicht. »Sag mir Bescheid, falls er dich rekrutieren will.«
»Du bist der Erste, der es erfährt«, versicherte sie ihm und lächelte ihn an, während sie die Finger um den Gürtel seiner schwarzen Kniehose schlang, die zu dem schwarzen Seidenhemd passte. Statt der schwarzbraunen Stiefel trug er jetzt ebenfalls schwarze Reitstiefel. »Du siehst heute Abend ein bisschen aus wie ein Gothic-Typ«, bemerkte sie. »Sogar die Haare hast du zusammengebunden.« Neckend streckte sie die Hand danach aus, und er wich zurück. Sie küsste ihn auf die Wange und fuhr mit den Lippen an seinem Kinn entlang, während sie flüsterte: »Hmm, frisch rasiert und parfümiert. Du fühlst dich so glatt an und riechst so gut.« Sie lachte, als er ihr eine Hand auf die Wange legte und sie wegzuschieben versuchte, doch sie hatte bereits ihre Hände in die Vordertaschen seiner Hose gleiten lassen und schmiegte sich dicht an seinen Körper. Ergeben löste er seine Hand von ihrem Gesicht und hielt inne, als sie mit besitzergreifenden Lippen seinen Daumen schnappte. Er fuhr mit einem erwartungsvollen Schimmern in den Augen über ihre Unterlippe. »Man könnte meinen, du hast eine heiße Verabredung heute Abend«, sagte sie.
»Ich habe eine heiße Verabredung heute Abend«, stimmte er zu. »Ich werde auf dem Fest erwartet.«
»Verstehe. Tief in einem dunklen englischen Wald«, bemerkte sie. »Wo Paare hinter jedem Busch und Baum herumtollen.«
»Nein«, schalt er sie. »Ich habe gesagt, das mit dem Herumtollen kommt erst nach dem Fest.«
Kestra rieb ein wenig ihre Hände an dem weichen Hosenstoff, während sie sich mit der Zunge über die Lippen und über seinen Daumen fuhr, wobei ihre Augen durchtrieben glitzerten.
»Das ganze Herumtollen?«
Noah betrachtete ihre sinnliche Zunge, da berührte ihre Hand ihn plötzlich wie aus dem Nichts. Überrascht sog er die Luft ein, als ihre Finger ihn von ihrem versteckten Ort aus streichelten. Sie kicherte leise, als sich das Grau in seinen Augen verdunkelte.
»Du muss wissen …«, sagte er rau und schloss die Augen, als sie seinen Daumen in den Mund stecke, langsam mit der Zunge darüberfuhr und genüsslich daran lutschte. Sein ganzer Körper bäumte sich auf, während sie ihn reizte. Und es gelang ihm nur mit Mühe, seinen Satz zu beenden. »… dass ich meine Aufwartung machen muss.«
Kes zog eine Hand aus der Tasche, sodass sie ihn durch den Reißverschluss ganz umfassen konnte. Sie machte ein leises, bewunderndes Geräusch, als er unter ihren Berührungen ganz hart wurde. Er hatte seine Hände um ihre Schultern gelegt und drückte sie so fest, dass er ihr beinahe wehtat. Sie näherte sich seinem Mund, und er kam augenblicklich ihrem Wunsch nach.
Jetzt übernahm er den aggressiven Part. Seine Lippen pressten sich fest auf die ihren, und er drängte begierig in ihren Mund. Sie nahm seine Zunge auf, saugte daran, während sie ihre Handfläche gegen die ganze Länge der Erektion presste.
Noah konnte nicht anders, als laut aufzustöhnen. Er spürte, wie sie einen Schritt nach vorn machte, und unter dem Druck ihres Gewichts machte er automatisch einen Schritt zurück. Noch bevor er wusste, wie ihm geschah, lag er auf seinem Schreibtisch und Kes wand sich um ihn herum
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