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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Sache, doch ihre Augen blickten viel zu begehrlich. Auch wenn Jacob noch so stark war, wünschte sich Adam, dass er sich in einer so unberechenbaren Nacht nicht in Versuchung führen ließ.
    »Unterhältst du dich gut auf unserem Fest?«, fragte er statt einer Begrüßung.
    Die Zigeunerin richtete ihre unergründlichen Augen langsam auf ihn, wobei es ihr völlig gleichgültig war, ob er ihr Interesse an seinem Bruder bemerkt hatte oder nicht. Sie ließ den Blick prüfend über ihn wandern, als würde sie ihm Anerkennung zollen für alles, was er womöglich zu bieten hatte. Aus irgendeinem Grund störte es Adam. Er war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, weshalb ihr prüfender Blick ihn aufschreckte. Zigeuner waren bekannt dafür, dass sie mit Magie herumexperimentierten, und obwohl von ihr nicht der typische üble Geruch ausging, konnte es trotzdem sein, dass sie irgendetwas damit zu tun hatte.
    Sie war nicht so wie die anderen. Erstens war sie viel jünger, als sie von Weitem gewirkt hatte. Ihre Augen hatten ihn getäuscht. Sie waren vor der Zeit gealtert und ließen auch ihre Gesichtszüge älter wirken. Ihm wurde klar, dass dieses Mädchen in seinem Leben schreckliches Leid gesehen haben musste. Es trug das Gewicht der Welt auf den schmalen Schultern. Für ein Menschenmädchen in diesem Alter war es ziemlich groß. Es war weder blass noch gebräunt, sondern hatte eine Hautfarbe, die eine Mischung aus beidem war, ein warmer Karamellton, der unter den dunkelhäutigen Zigeunern und Dämonen um es herum ungewöhnlich war. Doch sein rabenschwarzes Haar und die dunklen Augen waren ganz typisch für eine Zigeunerin.
    »Bist du der älteste Sohn des Grundbesitzers?«
    Sie sprach in seiner Sprache, jedoch schwerfällig und mit einem starken, eigenartigen Akzent. Obwohl als Frage formuliert, spürte er, dass sie die Antwort bereits kannte.
    »Das bin ich. Mein Name ist Adam.«
    »Adam.« Sie hauchte seinen Namen, als wäre er heilig, und ihr Tonfall ließ ihn erschauern. Wie seltsam, dass sie nicht ihre Ehrerbietung zeigte und ihn »Milord« nannte, wie es jeder andere getan hätte. War sie wirklich so naiv? Jedenfalls war sie alt genug, um es besser zu wissen. Ihr Verhalten legte die Vermutung nahe, dass sie etwas im Schilde führte. Vielleicht hatte sie vor, die Frau eines der Lords am Hof zu werden. Entgegen den Gerüchten waren Zigeunerinnen bei der Wahl eines Mannes nicht unbedacht. Dazu waren sie viel zu berechnend. Etwas, was Adam Respekt abnötigte. Es war nichts Falsches daran, wenn jemand seine Position verbessern wollte. Und es gab viele Wege, das zu tun; seinen Körper zu benutzen war eine Möglichkeit. Wenn er bedachte, auf welche Weise er und Hannah einander benutzten, wäre er ein Heuchler gewesen, wenn er das anders sehen würde.
    Aber die Kleine konnte keinen Tag älter sein als sechzehn. Für ein so junges Mädchen war das ein bisschen zu ehrgeizig. Obwohl die Menschen dazu neigten, ihre Mädchen ziemlich früh zur Sexualität zu drängen.
    »Würdest du dir gern die Zukunft weissagen lassen, Adam?«, fragte sie ihn, bevor er das seltsame Kind davor warnen konnte, seinem Bruder nachzustellen.
    »Ich bin nicht interessiert an deinen Spielchen, Mädchen«, sagte er streng. »Und mein Bruder auch nicht.«
    Sie blickte sich zu Jacob um, der gerade die Wiese überquerte und sich von ihnen wegbewegte.
    »Das ist kein Spiel, Adam. Ich sehe nur bedeutende Dinge in deiner Zukunft und dachte, du würdest vielleicht gern darüber Bescheid wissen. Wenn du lieber nichts darüber wissen willst, werde ich das natürlich akzeptieren.«
    Adam spürte, dass das für sie nicht so einfach war, wie sie ihn glauben machen wollte. Die Falten auf ihrer jungen Stirn waren viel zu ernst, und etwas an der steifen Art, mit der sie sich abwandte, strafte ihre Worte Lügen.
    Adam war verwirrt.
    Und fasziniert.
    »Ich nehme an, du willst mir erzählen, dass es da eine Frau in meinem zukünftigen Leben gibt und dass sie dir sehr ähnlich sieht«, neckte er sie.
    Zu seiner Enttäuschung lachte sie, als wäre es das Albernste, was sie je gehört hatte.
    »Darüber weiß ich nichts.« Sie wandte sich erneut zu ihm um und bot ihm im Gegenlicht einen Blick auf ihr Profil. »Doch ich sehe Gefahr. Gefahr, auf die du vorbereitet sein solltest, denn sie ist mit nichts zu vergleichen, was du je zuvor erlebt hast.«
    »Eine hübsche Prognose. In diesen Zeiten lauert überall Gefahr.«
    Sie lächelte über seinen Sarkasmus. Doch es war ein

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