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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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während er zwei jungen Zigeunermädchen, die barfuß und mit gekreuzten Beinen im Gras hockten, bewundernde Blicke entlockte. Sie steckten die Köpfe zusammen und tuschelten, während sie ihn unverhohlen musterten.
    Seltsam, dass ihre dunklen Blicke und ihre Sinnlichkeit ihn überhaupt nicht berührten, und doch …
    Verärgert über sich selbst, weil er schon wieder an die Vampirin dachte, verließ Adam das festliche Treiben und die Zigeuner einen Moment lang und ging tief in den nahe gelegenen Wald hinein. Er brauchte einen Augenblick Ruhe, um seine Sinne zu schärfen und herauszufinden, ob es unter den Dämonen irgendeinen Ärger gab. Wenn es auch nicht so belastend war wie Samhain, war Beltane für die Dämonen trotzdem schwierig, wenn der heilige Vollmond mit aller Macht auf ihren Verstand einwirkte und sie dazu zu bringen versuchte, ihren Leidenschaften nachzugeben. Der Vollstrecker konnte es fühlen, wenn jemand in Versuchung kam und diesen Kräften erlag. Diese Fähigkeit war ihm angeboren, und so konnte er diejenigen aufspüren, die die Kontrolle verloren und womöglich Unschuldige in Gefahr brachten.
    Doch während er in der geräuschlosen Dunkelheit stand, vernahm er keine Warnungen, verspürte keinerlei Spannung, die von einem anderen Dämon ausgegangen wäre. In dem Wissen, dass es für ihn nichts zu tun gab, konnte sich der Vollstrecker entspannen und Beltane mit der ganzen Familie genießen.
    Als Adam wieder aus dem Wald trat und zum Zigeunerlager zurückkehrte, begegnete er Jacob.
    »Wirklich schlau von dir, Hannah mitzubringen, um Mutter zu besänftigen«, spottete sein Bruder, während er in Richtung der Dämonin nickte.
    »Wenigstens bin ich dann bei Mutter nicht schlecht angeschrieben morgen«, sagte Adam zerstreut, während er versuchte, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren und seine Sinne als Vollstrecker beiseitezuschieben, um mehr Sohn und Bruder zu sein.
    »Bei Mutter ist man nie schlecht angeschrieben«, stellte Jacob mit einem theatralischen Seufzer fest.
    »Du hast ihre Aufforderung, in Begleitung zu kommen, einfach missachtet«, sagte Adam mahnend. »Du hast dir für diese Woche schon eine ganze Reihe Strafpredigten eingebrockt. Hoffentlich hast du Zeit dafür. Ich habe allerdings etwas Besseres zu tun.«
    »Was du nicht sagst«, bemerkte Jacob spöttisch, und seine dunklen Augen blitzten wie die der Zigeunermädchen. »Ich denke eher, du bist Mutters wohlerzogener kleiner Junge.«
    »Jemand, der so denkt, wird morgen beim Training auf einmal den Boden küssen.«
    Jacob ließ sich von der Drohung nicht beeindrucken, was an seinem Schulterzucken abzulesen war.
    »Du hast ihr dein Wort gegeben«, beharrte Adam.
    »Nein, du hast ihr mein Wort gegeben, das ist ein Unterschied.«
    »Das ist Haarspalterei.«
    »Hannah ist genau die Sorte Mädchen, die Mutter gern an deiner Seite sähe«, sagte Jacob und griff das Thema nochmals auf. »Sie stammt von einem Königshof, sie ist intelligent, selbstbewusst und sensibel, und Mutter mag sie. Ich denke, du solltest eher darüber nachdenken, wie du schließlich doch noch vor dem Altar landen könntest, anstatt mir zu drohen.«
    »Hannah hat etwas Besseres zu tun, als in mir einen Versorger zu sehen«, antwortete Adam unbeeindruckt. »Wir sind sehr gute Freunde, hin und wieder auch sehr gute Bettgenossen, mehr nicht.«
    »Sie ist auf der Suche nach einem Ehemann«, drängte Jacob, um Adam zu einer Reaktion zu zwingen. »Nicht viele von uns sind darauf aus, aber Hannah schon.«
    »Auf der Suche schon. Aber nicht bei mir. Sie ist zu intelligent dafür.« Er winkte ungeduldig ab. »Hör auf, mich damit zu belästigen. Und wenn du weiter um mich herumschwirrst wie eine Fliege, werde ich dich zerquetschen.«
    »Versuch es doch«, war die großspurige Erwiderung.
    Adam lächelte. Eines Tages jedoch würde die Drohung ernst gemeint sein, wenn er nicht Schritt hielt mit seinem jüngeren Bruder. Jacob mochte vielleicht die Oberhand gewinnen, weil er unter dem Element Erde geboren war. Es war sehr mächtig, weil er beinahe alles kontrollierte, was den Planeten Erde betraf. Vielleicht würden eines Tages sogar der Himmel und das Universum ein Teil ihres Herrschaftsbereichs werden, doch es würde wahrscheinlich noch lange dauern, bis ein Kind unter einem so machtvollen Element geboren würde. Und während die Dämonen auf dem Gebiet der Wissenschaft, Kultur und Logik viel weiter waren als die Menschen, waren sie auf anderen Gebieten selbst noch Wilde.
    Wenn sie

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