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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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atmen. Vielleicht verstummte sie deshalb, oder vielleicht waren es ihre Gedanken an Damien und den ganzen Ballast, den sie wegen ihm und seiner Beziehung zu Syreena angehäuft hatte. Adam konnte es klar erkennen, während es durch ihren Kopf wirbelte.
    Du warst eifersüchtig auf sie , bemerkte er vorsichtig. Ihm war längst aufgefallen, dass sie sich nicht gern auf ihre Schwächen hinweisen ließ. Sie zog es vor, sie einzugestehen, wie und wann sie es wollte.
    Doch zu seiner Überraschung wurde sie nicht wütend, und sie schloss ihn nicht gleich aus.
    Ich denke, ich hatte eher Angst, dass sie für Damien so wichtig werden könnte, dass meine Beziehung zu ihm auf der Strecke bleiben würde. Und seit die Dinge sich verändert haben und ich weniger Zeit unter vier Augen mit Damien verbringe, muss ich zugeben, dass er uns beide ganz gut unter einen Hut bringt. Wir bedeuten ihm beide sehr viel, und er will, dass wir beide zufrieden und glücklich sind.
    Doch du redest immer noch in verletzendem Ton über die Frau, die er liebt, sagte Adam.
    Nicht mehr so schlimm wie früher , versuchte sie sich herauszureden. Mit der Zeit bin ich ihr gegenüber nachsichtiger geworden.
    Adam lachte. Ich frage mich, ob sie dieser Einschätzung zustimmen würde.
    Er spürte die Verlegenheit in ihren Gedanken, und ihm wurde bewusst, wie sehr er sie unterschätzt hatte. Er begriff, wie wenig er im Grunde über ihre Abgründe, ihre Leidenschaften und ihre Schwächen wusste. Doch diese Verbindung zwischen ihnen schloss die Lücke rasch und erfüllte seinen Geist mit ihr in unendlich vielen Dimensionen. Und mit jeder Dimension schien sie schöner zu werden. Der Wind, der ihr durchs Haar fuhr und es hin und her zerrte, verlieh ihr das Aussehen einer Wettergöttin, einer mächtigen Frau, die über sämtliche Elemente um sie herum herrschte. In gewisser Hinsicht war es ein lustiger Vergleich, weil er derjenige war, der die Kontrolle über die Elemente hatte.
    »Langsam, Romeo. Lass dich nicht von einer Welle romantischen Geschwafels davontragen«, rief sie ihm zu.
    Darüber musste er lachen. Vielleicht war er ein wenig ins Schwärmen geraten. Er schien nichts dagegen tun zu können. Normalerweise war er jemand, der eiskalter Logik folgte, der die Grenzen des Gesetzes genau kannte und der es sich nicht erlaubte, Grauzonen zu sehen. Die Tatsache, dass er Sterne in den Augen hatte, während er sie ansah, konnte man vielleicht ganz amüsant finden. Sein Bruder würde ihn damit nicht in Ruhe lassen.
    Zumindest hätte der Jacob, den er kannte, seinen Spaß dabei. Doch jetzt war sein Bruder ein Fremder für ihn. Und er hatte noch einen Bruder, den er noch gar nicht kannte. Sein Leben war in ständigem Aufruhr … Wie kam es also, dass er sich so ruhig und ganz in seiner Mitte fühlte?
    Jasmine spürte, wie sie lächelte, während seine Gedanken beinahe wie eine Melodie durch ihren Kopf summten.
    Als Telepathin war sie damit vertraut, die Gedanken anderer zu durchforsten, doch das war ein aktiver Suchprozess. Die Verbindung mit Adam war wie ein Licht, das immer leuchtete. Es war ein Wunder, dass die Bindungspartner nach einer Weile nicht ausbrannten bei all dem Aufnehmen und Zuordnen der Gedanken von beiden Partnern auf einmal. Doch wie Adam feststellte, war überhaupt nichts Aufregendes daran. Es war nur ungewohnt und fremd. Und trotzdem wurden sie rasch damit vertraut.
    Sie hätte eigentlich viel beunruhigter sein müssen über diese Invasion, die so massive Veränderungen in ihrem Körper und in ihrer Seele auslöste.
    Doch das war sie nicht. Sie hatte nicht das Bedürfnis. Denn es fühlte sich zu sehr an, als wäre sie auf einmal ein Ganzes. Hätte jemand sie gestern gefragt, ob ihr Leben erfüllt war, hätte sie einfach Ja gesagt. Doch zum ersten Mal …
    Zum ersten Mal.
    Zum ersten Mal sang ihr Körper, und ihre Seele war im Einklang damit. Ihre Gedanken und das Blut, das sie von ihm getrunken hatte, bildeten den Chor.
    Gütiger Gott, sie war drauf und dran, auf einer Blumenwiese herumzuhüpfen, in einem dünnen weißen Kleid und mit Blumen im Haar.
    Bei dieser Vorstellung lachte sie gemeinsam mit ihm. Er verstand den Zusammenhang nicht ganz, obwohl er begriff, wie absurd es war.
    Sie hörten auf zu lachen, als beide zugleich das übermächtige Gefühl hatten, dass etwas überhaupt nicht stimmte.
    Alle Instinkte des Vollstreckers, die aus irgendeinem Grund bis zu diesem Augenblick verstummt waren, erwachten schreiend zum Leben. Sämtliche Zellen in

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