Schattenwandler: Adam (German Edition)
Fähigkeiten und im Augenblick bewaffnet mit dem berüchtigten Khukuri, mit dem er geschickt umgehen konnte.
»Es ist nicht klug, als Schattenwandler in so einen Kampf zu gehen«, bemerkte Jasmine. »Das Licht, das Ruths Zauberkünste erzeugen können, wird dich töten.«
»Ich habe einen schützenden Zauber dagegen«, erwiderte Valera stolz, während sie die Hand auf Sagans kräftigen Unterarm legte. »Er umgibt ihn mit Schatten, mit einer eigenen Hülle aus Dunkelheit. Mach dir keine Sorgen um uns, Jasmine. Kümmere dich lieber um Ruth. Sie wird uns bald hier aufspüren, wodurch wir unseren Vorsprung verlieren, falls das nicht sowieso schon geschehen ist. Der Zauber, der bei ihm wirkt«, sie nickte Adam zu, »ist wahrscheinlich mit einem Alarm versehen.«
Valera trat zu Adam und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren. Zu ihrer Verblüffung fauchte Jasmine sie an und versperrte ihr den Weg. Die beiden Frauen sahen einander an, und es war schwer zu sagen, wer von beiden überraschter war.
»Ich wollte nur seine Schmerzen lindern«, versicherte Valera der besitzergreifenden Vampirin.
»Dann stimmt es also«, stellte Damien überrascht fest, während er Jasmine und Adam anstarrte. »Er ist dein Bindungspartner.«
Damien klang völlig verdattert.
»Ein Witz, nicht wahr?«, gab Jasmine zurück. »Aber das ist im Moment nicht wichtig.« Sie wischte das Ganze beiseite. Und ebenfalls ihren Wunsch zu erfahren, wie Damien hierhergekommen war. Zweifellos hatte er ihre Spur irgendwann verfolgt, und seine Vertrautheit mit ihrem Geruch hatte es ihm erlaubt, sie doppelt so schnell aufzuspüren, wie es ihr bei Ruth gelang.
»Die Dämmerung bricht an. Die Kampfeinheit würde vom Tageslicht vernichtet«, bemerkte Adam. »Genügt eine Stunde?«
»Wir sorgen dafür«, sagte Sagan entschlossen. »Damien sagt, es ist unsere letzte Chance, sie außer Gefecht zu setzen. Gehen wir.«
Ja. Es war höchste Zeit. Das ganze Hin und Her von Fragen und Einzelheiten konnte warten, bis es vorbei war.
10
Windsong war in der letzten halben Stunde langsam zu sich gekommen. Sie war bei Bewusstsein und trotzdem unfähig, sich zu bewegen, weil sie streng an eine harte Oberfläche gefesselt war. Eine Platte, die sich ungefähr einen Meter über dem Fußboden befand. Als sie nach links blickte, konnte sie ein Bett mit einem Vampir darin sehen.
Einem toten Vampir.
Sie wusste, dass er tot war, weil er wegen der Totenstarre in der verkrampften Position dalag, in der er zweifellos gestorben war, und sie wusste, dass es ein Vampir war, weil seine Fangzähne aus dem weit aufgerissenen Mund ragten. Es war schwer zu sagen, ob sein Geruch von der Verwesung herrührte, oder ob es das gleiche übel riechende Zeug war, das das andere Wesen in dem Raum ausdünstete.
Ruth.
Die berüchtigte Ruth. Die Böse-bis-ins-Mark-Ruth. Und jetzt war Windsong ihre Gefangene, aus welchen Gründen auch immer. Windsong hatte erkannt, dass sie das zweifelhafte Glück hatte, von einem Scheusal und einer Sadistin gefangen gehalten zu werden. Was für Gründe Ruth auch immer dafür haben mochte, Windsong war sich sicher, dass sie sie ihr bald verraten würde.
»Schön, dass du wach bist«, wurde sie von Ruth begrüßt, die fleißig mit Mörser und Stößel beschäftigt war. »Bemüh dich nicht, zu sprechen. Du bist vorerst geknebelt. Aber mach dir keine Sorgen. Wir brauchen deine Stimme schon recht bald.« Dann rief sie in Richtung Werkstatttür: »Mädchen! Komm mal her!« Und zu sich selbst sagte sie leise: »Wie war noch mal ihr Name? Ich kann ihn mir einfach nicht merken.«
Die Tür ging auf, und das Mädchen kam herein, das Windsong betäubt hatte.
»Ja?« Sie verneigte sich respektvoll, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.
»Hilf mir bei den letzten Zutaten«, befahl Ruth ihr. »Misch sie zusammen.«
»Natürlich.« Die junge Frau versteckte sich hinter ihrem offenen Haar. Sie sah aus, als wäre sie in einen Kampf verwickelt gewesen und hätte sich hastig ein wenig zurechtgemacht. Sie hatte einen tiefen Schnitt vom Winkel eines ihrer verstörend wirkenden Augen quer über das ganze Gesicht. Sie ging zum Tisch und übernahm Mörser und Stößel von ihrer Herrin, doch sie warf einen Blick zu der gefesselten Mistral. »Es tut mir leid, dass wir die Druidin nicht erwischt haben«, sagte sie langsam.
»Du bist von einer Horde Dämonen überfallen worden«, sagte Ruth. »Was hättest du tun sollen? Du kannst von Glück sagen, dass du überlebt hast. Im Gegensatz
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