Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwende

Schattenwende

Titel: Schattenwende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Seck
Vom Netzwerk:
er in ihrer Wohnung nichts als verlassene Räume vorfand. Ihr Duft, ihre Aura, alles war zu einem flüchtigen Hauch verkümmert. Ihm hatte es zwar keine Mühe bereitet, ihrer Fährte zu folgen, denn er hatte sich jede Einzelheit ihres Geruchs geflissentlich eingeprägt. Überrascht hatte er registriert, dass ihre Spur ihn sehr nahe an sein eigenes Heim führte. Es konnte nur wenige Straßen entfernt sein.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, näherte er sich Daphne.
    „Warum bist du umgezogen? Hattest du Angst, Dwight würde dich noch mal aufsuchen?“, fragte Reagan leise. „Wenn es so sein sollte, tut es mir aufrichtig leid.“
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und wich zurück, je näher er kam.
    „Ich hatte Angst, dass überhaupt einer von euch mich aufsucht“, gab sie flüsternd zurück und ihre Worte versetzten ihm einen heftigen Stich.
    Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
    „Und ich dachte, mein wirrer Verstand hätte das alles nur erfunden“, wisperte sie entrückt.
    „Erfunden?“, wiederholte er.
    War der Zusammenstoß mit Dwights Geist derart verstörend gewesen?
    „Ich bin real, Daphne“, erklärte er ruhig und seine Stimme klang so verlockend fest, dass sie fast geneigt war, ihm zu glauben.
    Vorsichtig umrundete sie das Sofa und blieb einige Schritte vor ihm stehen.
    Das Mondlicht umhüllte ihren kleinen, zerbrechlichen Körper und rührte etwas tief in ihm.
    „Wirklich?“ Zwei große, dunkelbraune Augen schauten flehend zu ihm hinauf.
    „Wirklich.“
    Er hatte das Gefühl, ihr ein unwiderrufliches Versprechen zu geben, als er sich vorbeugte und sie nachdrücklich musterte. Für die immense Kraft, die er barg, nahm er erstaunlich behutsam ihre kalten, zarten Hände in seine.
    „Es tut mir wirklich leid, was du wegen Dwight durchmachen musstest. Es wird nicht wieder vorkommen. Du brauchst keine Angst mehr vor ihm zu haben, in Ordnung?“
    „Okay“, flüsterte sie leise und hob zögernd den Kopf.
    In diesem Augenblick durchzuckte ihn ein so wildes Verlangen nach dieser zierlichen, jungen Frau, dass es ihm beinahe den Atem raubte. Mit einer Hand umschlang er sie und zog sie an seine muskulöse Brust, mit der anderen zog er ihr die Klammer aus den schwarzen Haaren, so dass sie sich in langen Wellen über ihren Rücken ergossen.
    Er spürte ihre Verwirrung, doch bevor sie ihren Mund öffnen und etwas sagen konnte, presste er seinen Mund auf ihre Lippen.
    Sie waren weich und nachgiebig und er konnte etwas Süßes auf ihnen schmecken.
    Daphne versteifte sich und wollte ihn von sich drücken, aber er war zu stark für sie und wollte sie jetzt spüren.
    Seine freie Hand wanderte unter ihr schlichtes Top und berührte die nackte Haut ihres Rückens, während er sie eisern festhielt.
    Bedauernd löste er seinen Mund von ihrem und streifte die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr.
    „Warum wehrst du dich so, Daphne? Glaubst du, ich würde dir weh tun?“
    Seine Stimme war so tief und voller Begehren, dass sie Daphne eine Gänsehaut bereitete.
    „Ich mag’s nicht, wenn man mich anfasst. Schon gar nicht, wenn mich ein Einbrecher anfasst“, erklärte sie steif, und widerwillig ließ er seine Hände sinken.
    Doch das entfachte Verlangen tobte in ihm und schrie nach mehr.
    Adrenalin wurde durch seine Venen gepumpt und drängte ihn dazu, sich einfach zu nehmen, was er wollte. Für gewöhnlich tat Reagan das auch. Aber bei Daphne zögerte er. Aus irgendeinem Grund wollte er sie nicht verschrecken, sondern hoffte, dass sie sich ihm freiwillig hingab.
    Wie eine Raubkatze umrundete er sie, bis er von hinten die Arme um sie schlang und ihren Rücken an seinen Oberkörper drückte.
    „Möchtest du mir erzählen, warum du das nicht magst?“, erkundigte er sich raunend, gleichzeitig streifte er den Träger ihres Tops von ihrer Schulter und fuhr mit den Fingerspitzen hauchzart über ihre weiße Haut.
    Daphne ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken und stieß angesichts ihrer Hilflosigkeit einen frustrierten Seufzer aus.
    „Das ist keine Antwort“, raunte er ihr ins Ohr, was ihr einen erneuten, ungewollten Schauer über den Rücken jagte.
    „Kannst du es nicht einfach akzeptieren?“, widersprach sie und stemmte sich gegen ihn. Stemmte sich gegen den Teil ihres Selbst, der sich ihm entgegenwerfen wollte.
    „Vielleicht. Vielleicht nicht. Vielleicht auch nur vorerst.“
    Sein heißer Atem strich beruhigend über ihre Halsbeuge und sie erbebte.
    Sie wand sich unbehaglich in seinen Armen und

Weitere Kostenlose Bücher