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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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erzähle… und das könnte nicht ertragen… ich… ich habe etwas ganz Schlimmes getan…“
    „Bitte , Mia, erzähle es mir. Und vertraue mal auf meine Menschenkenntnis, ja?“, lächelte Juliette ihr lieb zu.
    Mia stockte der Atem, dann sah sie hinauf zum Eiffelturm, versuchte sich von ihm einen Rat zu holen, natürlich bekam sie keine Antwort.
    „Ich… ich war vierzehn Jahre alt, da… da ist es passiert“, sagte sie mit zitternder Stimme.
    Die Worte kamen zunächst stockend, dann immer flüssiger und schließlich sprudelten sie nur so aus Mia hinaus, als hätten sie bloß darauf gewartet, dass sie sie endlich jemandem erzählte.
    Juliettes Gesichtsausdruck veränderte sich von anfangs entsetzt bis immer wütender, schließlich sah sie Mia betroffen an.
    „Meine Güte, Kind…“, flüsterte sie heiser. „Philippe und ich haben uns schon gedacht, dass du etwas ganz Schweres mit dir herumschleppst, aber das…“, sie schüttelte den Kopf, Mia musterte sie ängstlich.
    „Mögt… mögt ihr mich jetzt nicht mehr?“, fragte sie mit piepsender Stimme.
    „Ach Mia, warum sollten wir das denn tun?“, Juliette zog sie wieder in ihre Arme, dann hakte sie sich bei ihr unter und ging in Richtung ihres Mannes, der immer weitere Kreise um sie herum gezogen hatte, jetzt sah er auf und kam ihnen entgegen.
    „Du hast einen Fehler gemacht, einen großen Fehler, Mia“, sagte sie dann schließlich, sie nahm Mias Gesicht zwischen ihre Hände. „Du hättest den jungen Mann niemals aufgeben dürfen. Und schon gar nicht so, oh ne mit ihm gesprochen zu haben.“
    „Aber… aber ich konnte ihm das nicht persönlich sagen, ich hatte Angst, dass ich es dann nicht schaffe, ihn zu verlassen“, wieder rannen die Tränen über ihre Wange, jetzt war Philippe bei ihnen, er sah Mia besorgt an.
    „Kann ich etwas für dich tun?“, fragte er Mia.
    „Du kannst uns zu einem Café führen, dort trinken wir alle etwas Warmes“, zwinkerte Juliette ihm zu, dann wandte sie sich an Mia. „Darf ich ihm deine Geschichte erzählen? Oder magst du es selbst tun?“
     
    „Uff, das ist wirklich schlimm, Kind“, Philippe griff nach Mias Hand und streichelte darüber. „Aber ich gebe meiner Frau recht, du hättest Levin nicht einfach damit überrumpeln dürfen. Und du hättest bei ihm bleiben müssen. Eine starke Liebe hält so etwas aus.“
    „Ich wollte ihm doch nicht schaden“, Mia schniefte in ein Taschentuch, so langsam beruhigte sie sich etwas. Erleichterung breitete sich in ihr aus, die beiden lehnten sie nicht ab, das war gut zu wissen.
    „Wenn man bedenkt, dass sie sich jetzt über drei Jahre nicht gesehen haben“, Juliette schüttelte den Kopf. „Das ist sehr tragisch…“
    „Weißt du, ob er noch in Berlin ist?“, fragte Philippe.
    „Nein , ich habe keine Ahnung“, sagte Mia leise.
    „Hast du denn nie im Internet nach ihm gesucht? Ja cques hat es mir gezeigt, das geht ganz einfach“, nickte Juliette.
    „Nein, ich.. . ich habe keinen Computer und… und ich habe auch nie jemanden gebeten, mir seinen zu leihen. Ich musste lernen, mit ihm abzuschließen, deswegen habe ich das vermieden.“
    „Vielleicht ist er gar nicht mehr in Berlin“, räumte Philippe ein.
    „Oder er ist mittlerweile verheiratet…“, überlegte Juliette laut. „Er könnte schon zwei Kinder haben“, sie sah ihren Mann an, dann lächelten beide sich zu.
    „Ja… ja klar“, schluckte Mia.
    „Vielleicht ist er auch gar nicht Anwalt geworden“, zuckte Philippe mit den Schultern.
    „Er könnte ausgewandert sein“, jetzt funkelte es in Juliettes Augen.
    „Hm, ich glaube schon, dass er Anwalt ist, aber ich weiß es natürlich nicht“, wandte Mia ein.
    „Tja, das alles kann man sicherlich herausfinden“, Philippe sah Mia lauernd an. „Wir könnten nach ihm mit dieser Suchmaschine im Internet suchen…“
    „Oder du fragst ihn selbst“, schlug Juliette vor, Mia riss entsetzt die Augen auf. „Nein! Nein, das geht nicht. Das geht nicht“, stotterte sie.
    „Doch, das geht. Und ob das geht. Du musst mit ihm reden, Mia, und das nicht am Telefon, sondern persönlich. Vielleicht wird er dir die Türe vor der Nase zuschlagen, oder seine Frau wird das für ihn tun. Vielleicht hasst er dich oder er neigt mittlerweile dazu, dass seine Mutter doch Recht hatte… Vielleicht aber liebt er dich noch immer und war die letzten drei Jahre genauso verzweifelt wie du…“
    „Und selbst wenn alles hoffnungslos sein sollte, selbst wenn er sich anders

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