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Schattierungen von Weiß

Schattierungen von Weiß

Titel: Schattierungen von Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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, Mia“, hörte sie die freundliche Stimme von Juliette.
    „Hallo. Wie geht es euch?“, fragte Mia fröhlich, sie telefonier ten nicht so häufig miteinander, da Mia nur ein Handy hatte und es sehr teuer war, umso mehr freute sie sich über den Anruf.
    „Sehr gut. Das heißt, nein, eigentlich nicht“, kam es aus dem Hörer.
    „Was ist denn los?“, Mia erschrak. War einer von den beiden erkrankt?
    „Warum kommst du uns nicht mal besuchen? Wir haben dich schon so oft zu uns eingeladen, Mia“, sagte Juliette vorwurfsvoll.
    „Ich… ich kann das doch nicht annehmen“, stammelte sie. Sie war unsicher, sie wollte die beiden doch auf keinen Fall verärgern.
    „Natürlich kannst du das, sonst hätten wir dich doch nicht gefragt. Mia, wir würden uns so sehr freuen, dich mal wieder zu sehen. Wie wäre es denn dieses Jahr Weihnachten, hm? Da habt ihr doch bestimmt nicht so viel zu tun.“
    „Ich… ich weiß nicht. Also über die Feiertage ist doch schon einiges los…“
    „Aber du musst doch da mal raus. Oder hast du deinen Urlaub schon aufgebraucht?“, hakte Juliette nach.
    „Nein“, antwortete Mia ehrlich.
    „Warst du überhaupt schon einmal in den drei Jahren, die du jetzt dort arbeitetest, fort?“
    „Nein“, musste Mia ihr eingestehen.
    „Du arbeitest dich noch kaputt. Bitte tu uns den Gefallen, ja? Paris ist um die Weihnachtszeit sehr schön. Abgemacht?“
    „Ich muss mit dem Personalchef reden“, wich Mia ihr aus, aber sie spürte schon, dass Juliette wohl diesmal nicht locker lassen würde.
    Mia kam ins Wanken, sie mochte die beiden sehr gerne und sie wollte sie bestimmt nicht kränken. Und Paris…
    Sie schloss kurz die Augen, die Erinnerungen waren blitzartig wieder da. Was hatte sie dort für eine schöne unbeschwerte Zeit mit Levin verlebt…
    „Dann rede mit ihm. Ich erwarte morgen eine Nachricht von dir, Mia. Und ich soll dich natürlich auch ganz lieb von Philippe grüßen.“
    „Aber an Weihnachten feiert ihr doch bestimmt mit euren Kindern und Enkeln, es ist ein Familienfest, ich meine… da gehöre ich nicht hin“, begann Mia erneut.
    „Du bist für uns wie eine Tochter. Mia, es würde uns sehr viel bedeuten …“
    „Ich… ich versuche es“, stimmte Mia schließlich zu.
     
     
    „Hab viel Spaß“, Faizah nahm Mia noch einmal in den Arm, sie und ihr Mann hatten sie zum Flughafen gebracht, auch Malik verabschiedete sich herzlich von ihr.
    „Danke“, erwiderte Mia lächelnd. Sie war schon sehr nervös, seit dreieinhalb Jahren war sie jetzt in Marokko, es war schon aufregend , mal wieder woanders hin zu reisen.
    Sie genoss den Flug, schaute die ganze Zeit aus dem Fenster und beobachtete die vielen verschiedenen Wolkenformationen. Als sie das letzte Mal geflogen war, war sie zutiefst verzweifelt gewesen, jetzt horchte Mia wieder in sich hinein.
    Viel glücklicher war sie im Moment auch nicht wirklich. Sie kam sich vor wie eine Marionette, die jeden Tag ihren Dienst verrichtete. Natürlich hatte sie auch selbst schuld an ihrer Situation, das wusste sie genau, sie hätte ja ausgehen und zumindest versuchen können, mehr Spaß zu haben, vielleicht hätte das etwas geändert, doch diese tiefe Traurigkeit in ihr verhinderte d as alles.
    Es gab Tage, da kam sie mit der Einsamkeit besser zurecht als an anderen, doch dann fiel sie wieder in ein Loch.
    Zumindest in ihrem Job bekam sie viel Anerkennung, sie galt als fleißige Arbeitsbiene und war bei den Mitarbeitern sehr beliebt. Mia hat sich einen guten Stand erkämpft, das war ihr nicht leicht gefallen, aber sie hatte es geschafft.
    Immerhin war dies etwas, wo rauf sie doch stolz sein durfte, auch wenn es vielleicht nicht viel war.
     
    Mia trat hinaus in die Ankunftshalle, sie brauchte nicht lange zu suchen, ein großer Luftballon mit dem Aufdruck ‚Bienvenue’ fiel als Erstes in ihr Blickfeld, am anderen Ende der Schnur stand Juliette und strahlte sie an.
    Mia lief direkt zu ihr hin, sie fiel ihr wortlos um den Hals, dann zog Philippe sie in seine Arme.
    „Herzlich willkommen, Mia“, flüsterte er ihr zu, er hatte Tränen in den Augen, genauso wie seine Frau.
    „Schön, dass du endlich bei uns bist, lass dich mal anschauen“, Juliette schob Mia vorsichtig von sich. „Du bist erschreckend dünn geworden. Bekommst du dort nichts zu essen?“, fragte sie misstrauisch.
    „Doch, natürlich“, lächelte Mia sie an.
    „Und du bist so blass. Gehst du nicht in die Sonne?“, rügte Philippe sie.
    „Ich… ich arbeite viel“,

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