Schattierungen von Weiß
verliebt hat und es keine Chance mehr gibt, dann habt ihr beide wenigstens den Abschluss, den eure Beziehung verdient hat“, ergänzte Philippe. „Du musst es tun, Mia. Das bist du eurer Liebe schuldig.“
„Aber es ist soviel Zeit vergangen“, flüsterte Mia, wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Ich habe ihm wehgetan…“
„Dir hat man auch wehgetan. Mia, stelle dich all dem. Und bitte rede mit Levin“, Juliette sah Mia ernst an. „Er hat es verdient, meinst du nicht?“
Mia senkte den Blick, sie fühlte sich so hilflos, war es richtig, was die beiden sagten? „Aber was ist, wenn Levin mich jetzt hasst?“, fragte sie ängstlich.
„Dann ist es eben so. So ist nun mal das Leben. Aber man muss sich auch unbequemen Dingen stellen. Du hast doch schon so hart gekämpft, du kannst das“, Juliette nahm wieder ihre Hände. „Und du fährst doch nicht alleine nach Berlin. Wir sind zur Not da und fangen dich auf, wenn du dir eine blutige Nase holst.“
„Das kann ich nicht von euch verlangen“, krächzte Mia.
„Doch, das kannst du. Das haben wir bei unseren Kindern auch gemacht und du bist wie eine Tochter für uns“, lächelte Philippe sie an.
Mia biss sich auf der Unterlippe herum. „Ich… ich habe Angst“, gestand sie ihnen dann.
„Ja, das glaube ich dir sofort. Aber du schaffst das“, Juliette tätschelte ihre Hand. „Also – fahren wir nach Berlin?“
Mia schluckte nur – und nickte.
41
Philippe und Juliette schritten sofort zur Tat, sie fuhren mit Mia zu ihrem Sohn und baten ihn, im Internet nach Levin zu suchen.
Es dauerte nicht lange und sie wurden fündig. Levin war als Anwalt in der Kanzlei seines Vaters tätig, Mia freute sich für ihn, denn das bedeutete doch, dass Vater und Sohn sich wieder vertragen hatten.
Sie fanden auch Levins Adresse, er wohnte immer noch in der gleichen Wohnung.
Mia schluckte gegen den Kloß im Hals an, sollte sie es wirklich tun? Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie Levin ihr begegnen würde. Vielleicht war er furchtbar wütend oder sie war ihm mittlerweile gleichgültig geworden.
Was war, wenn er wirklich eine neue Beziehung hatte?
‚Dann solltest du dich für ihn freuen’ , ermahnte sie sich selbst. ‚Er hat etwas Besseres verdient als so eine kaputte Frau wie dich!’
„Nun Mia, das war ja einfach“, Jacques zwinkerte ihr zu. „Ich wünsche dir viel Glück. Wann wollt ihr denn losfahren?“
„Am liebsten sofort“, seufzte Juliette, ihr Sohn sah sie überrascht an.
„In drei Tagen ist Weihnachten, ich dachte eigentlich, das s wir zusammen feiern wollten, Maman.“
„Ja, das machen wir natürlich auch“, grinste sie frech. „Das lasse ich mir doch nicht entgehen. Aber wir könnten versuchen, am sechsundzwanzigsten einen Flug zu bekommen, oder?“, sie sah Mia fragend an.
„Okay“, antwortete sie mit kratzender Stimme.
„Frohe Weihnachten, mein Schatz“, Sarah strahlte Levin an und überreichte ihm ihr Geschenk. Levin konnte schon an der Verpackung sehen, dass sie sich es wieder etwas kosten gelassen hatte. Auch wenn sie noch studierte, ihre Eltern sponserten sie sehr großzügig.
„Wir wollten uns doch nichts Teures mehr schenken“, er küsste sie auf die Nasenspitze, dann löste er die Schleife.
Er hatte sich nicht getäuscht, zum Vorschein kam eine Uhr, die mit Sicherheit ein kleines Vermögen gekostet hatte.
„Du brauchst eine vernünftige Uhr“, sie schlang die Arme um seinen Hals und begann ihn zärtlich zu küssen.
Levin ging nur zu gerne darauf ein, bis sie zum Essen bei seinen Eltern eingeladen waren, war noch etwas Zeit. Langsam schob er sie Richtung Schlafzimmer.
„Wir müssen jetzt wirklich los“, Sarah hauchte kleine Küsse auf seine Brust. „Sonst kommen wir zu spät…“
„Ist doch egal“, murrte Levin. Besonders viel Lust hatte er auf dieses Weihnachtsessen nicht, aber er konnte das ja jetzt schlecht absagen. Und da Sarah sich mit seinen Eltern sehr gut verstand, würde sie ihn schon dorthin drängeln.
Er spielte mit der Kette, die er ihr geschenkt hatte und die sie im Moment als einziges Kleidungsstück am Körper trug.
Sarahs Geschmack zu treffen war sehr einfach, er brauchte nur zum Juwelier zu gehen und sich etwas Blitzendes auszusuchen. Er bekam im Gegenzug auch etwas Kostspieliges, was ihm aber herzlich egal war.
Morgen würden sie zu Sarahs Eltern fahren, Levin kam ganz gut mit ihnen zurecht, sie waren allerdings auch richtige Snobs, aber da er das
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