Schattierungen von Weiß
Tag.“
„Ich hätte einen Vorschlag, wo wir essen gehen könnten“, er schaute liebevoll zu Mia. „Es gibt ein paar marokkanische Restaurants in Berlin…“
Mias Augen begannen zu strahlen. „Oh, wirklich? Das ist ja toll“, sie sah hinüber zu den Franzosen. „Hättet ihr Lust?“
„Normalerweise schon, aber heute werden wir wohl im Hotel essen. Ich bin zu kaputt. Aber lasst euch von uns nicht aufhalten“, nickte Juliette Mia zu.
„Bist du denn dabei?“, Levin sah Mia hoffnungsvoll an.
Sie brauchte nicht lange zu überlegen, natürlich hatte sie Lust auf ein marokkanisches Essen – und noch viel mehr auf die Gesellschaft von Levin. „Ja, gerne“, Mia freute sich, dass er auch mit ihr alleine essen gehen wollte.
„Gut, dann verabschieden wir uns am besten hier“, Philippe reichte Levin die Hand. „Vielen Dank für Ihre Stadtführung. Ich hoffe, wir sehen uns noch einmal.“
„Nichts zu danken, das hat mir Spaß gemacht. Ich stehe auch weiterhin jederzeit zur Verfügung“, erklärte er dem älteren Herrn.
„Oh, nicht, dass wir da noch mal drauf zurückkommen“, grinste Juliette ihn an.
„Ich fahre Sie noch zum Hotel“, bot Levin den beiden an.
„Nicht nötig, hier ist doch direkt die U-Bahn, ich denke, wir finden schon zurück“, Juliette verabschiedete sich herzlich von Levin, dann nahm sie Mia in den Arm. „Genieße den Abend“, flüsterte sie in ihr Ohr. „Und nimm dir die Zeit mit ihm, die du brauchst. Auf uns brauchst du keine Rücksicht zu nehmen“, unmerklich zwinkerte Juliette ihr zu, Mia errötete prompt.
„Ich danke euch“, sagte sie leise.
„Wir sehen uns morgen beim Frühstück“, Philippe winkte noch einmal, dann gingen die beiden Arm in Arm Richtung U-Bahn-Haltestelle.
„Sie sind wirklich sehr nett“, bestätigte Levin Mia, als sie auf dem Weg zu seinem Auto waren.
„Ja, ich hab’ sie auch unwahrscheinlich gerne. Ohne sie…“, sie stoppte im Satz ab, dann schüttelte sie den Kopf. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie ihr Leben in Marokko ohne die Hilfe der beiden ausgesehen hätte. Vielleicht würde sie schon gar nicht mehr da sein.
Levin schaute sie aufmerksam an, doch Mia wollte offenbar nicht weiterreden, er hielt es auch für besser, nicht nachzufragen, erstmal nicht.
„Ich hoffe, das Restaurant ist gut, ich war selbst noch nicht da“, erklärte er ihr, als sie an ihrem Ziel angekommen waren.
„Wir werden sehen“, Mia betrat dann gespannt das Lokal.
Es war im marokkanischen Stil eingerichtet, ihr gefiel es sofort, und es war gut besucht, sie nahm d as mal als positives Zeichen.
Sie bekamen einen Tisch in einer Ecke zugeteilt, der Kellner brachte ihnen die Karte.
„Es ist hübsch hier“, Mia sah sich neugierig um.
„Ja, gefällt mir auch sehr gut“, Levin schaute ihr kurz in die Augen und ertappte sich dabei, dass er nicht das Restaurant meinte.
Mia bekam mit, dass sich der Kellner mit seinem Kollegen über sie in Arabisch unterhielt. Sie spekulierten darüber, ob das ‚hübsche blonde Mäuschen’ wohl mit dem Kerl zusammen war, Mia musste sich ein Grinsen verkneifen.
Als der Kellner ihnen die Getränke brachte, lächelte sie ihm freundlich zu. „Das blonde Mäuschen ist nicht mit dem Kerl zusammen“, antwortete sie ihm in seiner Muttersprache. „Reden Sie immer so über Ihre Gäste?“
Der Mann riss die Augen weit auf und schluckte hektisch. „Tut… tut mir leid“, stammelte er. „Ich wusste ja nicht, also… Woher sprechen Sie unsere Sprache?“, er versuchte, mit einem Lächeln die Situation zu überspielen.
„Ich arbeite in einem Hotel in Agadir“, erklärte Mia ihm. „Sie sollten respektvoller über die Leute hier sprechen, es sind Ihre Gäste und Sie verdienen mit ihnen Ihr Geld. Soll ich Ihren Chef auch einmal darauf hinweisen?“
„Bitte nicht“, er schüttelte heftig den Kopf. „Bitte verzeihen Sie.“
Levin verfolgte sprachlos die Unterredung, Mia plapperte die ganze Zeit auf Arabisch mit dem Kellner und er konnte nur staunen.
„Was habt ihr gesprochen?“, fragte er Mia, als der Mann fort war.
Mia erklärte ihm lachend , was sie aufgeschnappt hatte, Levin warf dem Kerl einen bösen Blick zu. „Vielleicht hättest du sagen sollen, dass wir zusammen wären. Nicht, dass er dich jetzt noch anbaggert“, knurrte er.
„Ich glaube, das wird er jetzt nicht mehr wagen“, zwinkerte Mia ihm zu, Levin staunte immer noch über sie. Sie hatte sich wirklich verändert, die Mia von
Weitere Kostenlose Bücher