Schattierungen von Weiß
entgegen getreten, da sieht man ja, was das ausmachen kann. Aber… ich meine… wie geht es jetzt weiter? Ihr trefft euch also heute?“
„Ja, wir haben gestern vereinbart, dass ich ihren Freunden etwas von Berlin zeige. Und ihr natürlich auch, es hat sich so ergeben…“
„Und wie geht es dir damit?“, Irmi sah ihn aufmerksam an.
„Ich freue mich , Mia zu sehen, wirklich. Ich meine, uns verbindet ja immer noch sehr viel… und sie ist sehr nett, das ist schon okay. Absolut okay“, Levin fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Es war schwierig, diese Frage zu beantworten.
„Ja, genau. Euch verbindet noch viel, ihr hattet eine intensive Zeit“, seine Tante legte ihre Hand auf Levins Arm. „Sie war deine große Liebe und die Frau, die dir das Herz gebrochen hat. Kannst du wirklich so unbefangen mit ihr umgehen, wie du mich das hier glauben machen willst?“
Levin wollte erst bejahen, doch dann zuckte er mit den Schultern. „Es g ibt Momente, da ist alles wieder da, sie ist mir immer noch vertraut und nahe. Aber dann muss ich an mein jetziges Leben denken – und an ihres. Wir haben uns weiterentwickelt, sie hat ein Leben in Marokko, ich eines hier – mit Sarah…“
„Wirst du es Sarah sagen? Dass Mia hier ist?“
„Ich weiß nicht. Ich will auch keine schlafenden Hunde wecken, ich meine, wir treffen uns heute doch total unverbindlich und… ich meine… also, da ist ja nichts dabei, oder?“
„Wenn nichts dabei ist, dann kannst du es Sarah ja auch sagen“, lächelte Irmi ihm zu.
„Ich möchte erst abwarten, wie es heute wird“, Levin schüttelte den Kopf.
„Levin, fang nicht an zu spielen“, sagte seine Tante ernst.
„Wie , spielen? Wie meinst du das? Wir machen eine Sightseeing-Tour durch Berlin, nichts weiter“, er wurde ungehalten.
„ Ich möchte nur nicht, dass du austestest, ob Mia nicht doch noch mal als Partnerin in Frage kommt, und Sarah dann quasi in Reserve hältst…“
„Blödsinn, wie kommst du denn darauf?“, knurrte Levin sie an. „So weit wird es nicht kommen, wie gesagt, Mia lebt in Marokko und ich hier – meine Güte, wir haben uns gestern erst wiedergesehen, an so etwas denke ich überhaupt gar nicht!“
„Ich meine ja nur. Ich möchte nur, dass du fair bleibst – beiden gegenüber .“
„Du hast ja eine tolle Meinung von mir !“, schnaubte Levin.
„Ja, und genau WEIL ich die habe, sage ich dir d as ja. Levin, ich bin nicht blind, ich sehe dir an, dass dir das an die Nieren geht.“
„Das ist ja wohl auch kein Wunder, oder? Ich meine, ich habe Mia einmal sehr geliebt“, seine Stimme wurde immer rauer. „Ist es dir lieber, wenn ich ihr absage?“
„Nein, auf keinen Fall. Genieße den Tag mit ihr und tu mir den Gefallen: Hör auf deinen Bauch und nicht auf deinen Kopf. Und denk daran: Nichts geschieht ohne Grund“, Irmi stand auf und streichelte Levin über die Haare. „Manche Dinge nehmen einfach seinen Lauf…“
Levin ging zu seinem Auto, dann griff er nach seinem Handy und wählte Sarahs Nummer. Eigentlich fand er es nicht nötig, sie zu informieren, doch vielleicht hatte Irmi Recht. Es war besser, mit offenen Karten zu spielen.
„Hallo , Levin, schön, dass du anrufst“, sie klang noch ein bisschen müde, offenbar war sie gerade aufgestanden.
„Hallo, wie geht es dir?“, erkundigte er sich.
„Gut, danke. Ich hüpfe gleich unter die Dusche und werde mich dann an die Bücher setzen“, stöhnte sie. „Wie war es gestern auf Kais Fete?“
Levin biss sich auf die Unterlippe. „Ich war nicht dort. Du wirst es nicht glauben, aber Mia hat mich gestern aufgesucht. Sie ist mit Freunden für ein paar Tage in der Stadt“, er wartete gespannt auf ihre Reaktion.
„Mia? Deine Ex?“, kam es ungläubig.
„Genau die. Sie lebt und arbeitet in Marokko und wollte sich mit ihren Freunden Berlin anschauen“, Levin hatte einen lockeren Plauderton angeschlagen.
„Aha.“
„Ja, war schon komisch, sie nach all den Jahren wiederzusehen. Wir treffen uns gleich in der Stadt, ich möchte ihren Freunden ein bisschen von Berlin zeigen“, fuhr er fort.
„Es gibt dafür Sightseeing-Busse“, kam es lauernd aus der Leitung. „Wieso musst du denn den Stadtführer spielen?“
„Weil ich ein netter Kerl bin? Und weil Mias Freunde seh r sympathisch sind?“
„Oder weil Mia dabei ist?“, Sarahs Stimme wurde etwas höher, ein Zeichen dafür, dass sie sehr aufgeregt war.
„Na klar, auch weil Mia dabei ist. Wir haben uns jetzt schon so lange
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