Schattierungen von Weiß
Marokko gehen kannst. Es ist in Ordnung, dass wir hierbleiben , ich möchte… ich möchte einfach da nur sein, wo du bist. Ich mag meinen Job zwar, aber ich bin trotzdem nicht glücklich gewesen, also nicht so, wie ich es jetzt bin. Ich erwarte aber keine Entschuldigung von deiner Mutter, sie hat das getan, weil sie dich liebt und dich schützen wollte…“
„Nein, Mia. Das muss sein, sonst werde ich Berlin verlassen . Wenn sie das nicht einsehen sollte, dann will ich nichts mehr von ihr wissen.“
„Es sind deine Eltern, Levin. Sei froh, dass du noch welche hast“, sagte sie traurig.
„Mia…“, Levin zog sie zu sich runter und nahm sie fest in seinen Arm. „Ich lege auf solche Eltern keinen Wert. Sie haben mir mein Glück nicht gegönnt und meine Mutter hat dich von mir weggetrieben“, er hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe. „Und dabei haben sie noch nicht einmal versucht zu erkennen, wie wundervoll du bist.“
„Das bin ich nicht“, widersprach sie.
„Oh doch, das bist du“, Levin sah ihr lange in die Augen. „Willst du wirklich Marokko verlassen?“
„Ich will bei dir sein, Levin. Vielleicht finde ich hier ja doch einen Job, vielleicht bekomme ich ein Zeugnis, mit dem ich mich bewerben kann“, sagte sie hoffnungsvoll.
Levin küsste sich ihren Körper hinab, an ihrem Bauch stoppte er ab. „Ich hätte da einen Job für dich“, sagte er leise.
„Ja?“, Mia sah überrascht auf.
„Mutter meiner Kinder zu sein“, Levin legte sich wieder neben sie.
„Ist das nicht noch ein bisschen zu früh?“, lächelte sie ihm zu.
„Okay, vielleicht noch nicht sofort, ich bin so egoistisch und möchte dich erst eine Weile für mich alleine haben. Aber ja, Mia, ich kann mir das sehr gut vorstellen“, sagte er ernst.
Mia schmiegte sich wieder in seine Arme. „Wer ist hier wundervoll?“, flüsterte sie mit einem dicken Kloß in ihrem Hals.
Irgendwie waren sie dann doch eingeschlafen, als Levin wach wurde, war es draußen schon hell, erschrocken sah er auf seinen Wecker, es war kurz nach neun Uhr.
Er lag ganz mit Mia verschlungen im Bett, die Erinnerungen an die let zte Nacht ließen ihn lächeln. Es war wirklich wahr geworden, das, was er lange Zeit gehofft und dann aber begraben hatte: Eine Zukunft mit Mia.
Er nahm sich vor , heute Nachmittag mit Sarah zu reden und es dann Irmi zu erzählen. Seine Eltern mussten es natürlich auch wissen, aber im Moment zog es ihn nicht zu ihnen hin.
„Mia? Hey , Maus“, sagte er sanft und streichelte über ihr Gesicht. „Wir müssen aufstehen, sonst warten Juliette und Philippe auf uns.“
Mia murrte etwas Unverständliches, Levin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Komm… aufstehen“, wiederholte er eindringlicher. Seine Hand wanderte unter die Bettdecke, ihr Körper war noch schlafwarm und so weich und verlockend. Er k onnte sich jetzt viele andere schöne Dinge mit ihr vorstellen – aber Aufstehen gehörte nicht dazu.
Mia schlug die Augen auf und sah direkt in Levins Gesicht. Sofort war alles wieder da und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus.
„Guten Morgen“, lächelte sie ihn an.
„Morgen , Maus. Wir müssen uns ein bisschen beeilen, damit wir pünktlich im Hotel sind“, er stupste sie mit dem Finger auf die Nasenspitze.
Mia schrak sofort hoch. „Wie spät ist es ?“
„Wir haben noch Zeit, wir können uns unterwegs etwas zum Frühstück holen“, lachte Levin, dann zog er sie noch einmal in seine Arme. „Und bevor ich nicht noch einen Kuss bekomme, lasse ich dich eh nicht aus meinem Bett .“
Mia tat ihm den Gefallen nur allzu gerne, dann stand sie aber auf. „Ich geh’ schnell duschen“, sie warf ihm einen Luftkuss zu und huschte dann ins Bad.
Ihr Gewissen meldete sich zu Wort, als sie die Kosmetikartikel von Sarah auf der Ablage stehen sah. Sie hatte sich in die Beziehung von ihr und Levin gedrängt, das war kein feiner Zug gewesen. Sarah tat ihr wirklich leid, aber sie freute sich im gleichen Atemzug auch wie verrückt, dass es für Levin und sie noch eine Chance gab. Noch war das alles ein bisschen irreal, sie zwang sich, nicht allzu euphorisch zu werden, vielleicht kam ja doch noch etwas dazwischen, man bekam keine Garantien, dass Glück ewig hjelt, das hatte sie bitter erfahren müssen.
Aber von ihrer Seite aus würde sie den Fehler , Levin zu verlassen, nicht noch einmal begehen. Sie war dankbar für diese erneute Chance, und das wollte sie auf keinen Fall mehr vermasseln.
Das Wasser weckte
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