Schattierungen von Weiß
gestand sie ihm ehrlich. „Meine Füße spüre ich schon gar nicht mehr.“
„Na, besonders fit bist du aber nicht, oder?“, zwinkerte er ihr zu.
„Nein, da hast du recht“, sie ließ sich seufzend auf den freien Stuhl plumpsen. „Ich war noch nie besonders sportlich.“
Mia zog die Beine zu sich auf den Stuhl, plötzlich griff Levin danach und legte sie sich auf den Schoß.
Sie sah verwundert auf, er fing an, ihre Füße zu massieren. Zuerst wollte Mia protestieren, dass er das doch nicht tun müsse, aber dann begann sie es zu genießen. „Das tut gut…“
„Ich weiß. Ich möchte, dass du morgen wieder auf dem Damm bist“, neckte er sie.
Mia sah ihm direkt in die Augen. „Hast du denn noch Lust, dir weiter Paris anzuschauen? Ich meine, du kennst doch schon alles.“
Levin lag auf der Zunge, dass er sich mit ihr alles gerne ansah, aber das verkniff er sich. Und mit Mia bekam alles sowieso einen ganz neuen Blickwinkel, sie betrachtete alles mit anderen Augen, das war auch für ihn ganz neu.
„Die Stadt kann man sich immer wieder anschauen. Sonst hätte ich den Vorschlag ja auch gar nicht gemacht, dorthin zu fahren.“
Mia war beruhigt, sie wollte nicht, dass er Rücksicht auf sie nahm, schließlich war sie ja nur sein Gast.
Levin bewies viel Ausdauer bei der Massage und Mia entspannte sich so sehr, dass sie fast auf dem Stuhl eingeschlafen wäre.
Sie verabschiedete sich bald darauf, um ins Bett zu gehen. Levin räumte mit ihr zusammen die Sachen wieder in den Wagen, etwas verlegen stand sie schließlich in Shirt und Slip vor ihm.
„Danke für den schönen Tag. Das war… das war der schönste, den ich je erlebt habe“, sagte sie leise.
„Was? Ehrlich?“, Levin sah sie überrascht an. „Das freut mich umso mehr, Mia. Ich fand es auch schön mit dir.“
Er zögerte kurz, sollte er es wagen?
Sie sah ihn ebenfalls an, schien sich auch nicht sicher zu sein, was sie tun sollte.
Levin hörte auf sein Bauchgefühl, er nahm sie in die Arme, zu seiner Erleichterung erwiderte sie die Umarmung sofort und schmiegte sich vertrauensselig an ihn.
„Schlaf gut, süße Mia“, flüsterte er an ihrem Hals, dann hauchte er einen kleinen Kuss auf ihre Wange.
Mia war etwas überrumpelt, damit hatte sie nicht gerechnet, aber es war schön und die Stelle auf ihrer Wange, auf die er sie geküsst hatte, spürte sie jetzt überdeutlich.
„Schlaf gut, Levin“, sie fasste sich ein Herz, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm ebenfalls ein kleines Küsschen. Dann verließ sie aber der Mut und sie huschte schnell in ihr Bett.
Levin starrte jetzt bestimmt schon eine Stunde lang an die Decke. Er war eigentlich hundemüde, aber diese kleine komische Person, die keine zwei Meter von ihm entfernt im Wagen lag, raubte ihm den Schlaf.
Er musste sich eingestehen, gerne viel mehr mit ihr gemacht zu haben, als ihr nur einen kleinen Kuss zu geben. Sie zog ihn an, sie war hübsch, auch wenn ihre Blässe ihm Sorgen machte. Sie wirkte so unschuldig und war doch ungemein sexy. Und ihr Körper war jede Sünde wert.
Mia versuchte einzuschlafen, aber das war gar nicht so einfach. Die Szene eben mit Levin ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Es war bestimmt nichts dabei, es waren nur zwei kleine Küsschen, aber die ließen ihr keine Ruhe.
Obwohl sie diejenige gewesen war, die schnell ins Bett gegangen war, hätte sie ihn doch lieber noch viel länger umarmt – und noch öfter geküsst.
Aber wie wäre es dann weiter gegangen? Sie hatte keine Ahnung von solchen Dingen. Und wie hätte er es aufgefasst? Hätte er mit ihr schlafen wollen?
Mia wurde es ganz heiß bei dem Gedanken daran. Sie wusste natürlich theoretisch, wie das zu laufen hatte, und sie hatte auch beim Surfen im Internet schon mal einschlägige Seiten erwischt, doch was sie da zu sehen bekommen hatte, hatte sie eher abgestoßen.
Aber über was zerbrach sie sich da eigentlich den Kopf? Vielleicht wäre es auch gar nicht so weit gekommen, vielleicht fand er sie einfach nur nett?
Mia seufzte leise auf, es brachte wohl nichts , noch länger darüber nachzudenken.
Es war einfach nur schön mit ihm, vielleicht sollte sie einfach abwarten, wie sich alles entwickelte. In den letzten Tagen hatte sich ihr Leben so rasend schnell verändert, wie sie es nie geglaubt hatte. Und wer wusste schon, was noch auf einen wartete…
Diesmal war Mia vor Levin wach, die Sonnenstrahlen hatten sie geweckt, es schien wieder ein schöner Tag zu werden. Schnell
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