Schattierungen von Weiß
immer noch, aber vielleicht sollte er das einfach auch nicht überbewerten, vielleicht war sie nur erschrocken gewesen, weil er sie mit dem Tuch so überfallen hatte. Und jetzt schien sie ja wieder ganz offen für seinen Vorschlag zu sein.
„Du hast so schöne braune Augen, wie wäre es hiermit?“, er hielt ihr ein braungemustertes Tuch hin. „Oder das hier? Das Königsblaue?“
Mia griff nach dem Blauen. „Das ist wirklich hübsch“, lächelte sie ihm zu.
„Trägst du es denn auch?“, er sah sie ernst an.
„Natürlich. Es ist ein Geschenk von dir, ich werde es immer in Ehren halten“, sie nickte heftig mit dem Kopf, Levin fand sie jetzt wieder so niedlich, dass er sie am liebsten fest in den Arm genommen hätte.
„Okay, dann möchte ich es dir schenken. Darf ich?“
„Ja, gerne.“
Mia band es sich um den Kopf und bändigte damit ihre blonden Locken. „Um es um den Hals zu tragen, ist es zu warm“, erklärte sie ihm.
„Ist schon okay“, jetzt konnte Levin sich nicht mehr zurückhalten, er zog sie kurz in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. „Es steht dir sehr gut.“
„Es ist auch schön“, Mia legte die Arme um seinen Hals und schloss für einen Moment die Augen. Womit hatte sie eigentlich verdient, dass sie so einen wunderbaren Menschen getroffen hatte?
Levin genoss diesen zärtlichen Moment, dann fing er das Zwinkern des Tuchverkäufers auf, der die Szene beobachtet hatte. Levin erwiderte sein Lächeln und löste sich von Mia. „Gehen wir noch ein bisschen weiter?“
„Ja“, stimmte sie ihm zu.
Sie bummelten Hand in Hand weiter und kamen an einen Stand, wo ein Junge sein Spielzeug verkaufte.
Mias Blick fiel auf ein kleines Plüschkamel, sie schrie erfreut auf.
„Schau mal“, aufgeregt drückte sie Levins Hand.
„Was ist denn?“, er folgte ihr verwundert zu dem Spielzeugstand eines Kindes.
„Das Kamel, ist es nicht süß?“, Mia hatte wieder dieses unglaubliche Leuchten in den Augen, dem sich Levin schlecht entziehen konnte.
Levin betrachtete das Plüschtierchen, es war eben ein Kamel – na und?
„Wie viel möchtest du dafür haben?“, fragte Mia den kleinen Jungen.
„Zwei Euro“, antwortete er eifrig.
Sie kramte in ihrer Tasche und wollte ihr Portemonnaie hinausholen, doch Levin hielt ihre Hand fest.
„Ich bezahle das“, sagte er entschlossen.
„Du hast mir doch das Tuch geschenkt“, protestierte Mia.
„Das habe ich auf drei Euro h eruntergehandelt, schon vergessen?“, grinste er sie frech an. Er reichte dem Jungen einen Fünf-Euro-Schein, der Kleine strahlte jetzt mindestens genauso begeistert wie Mia, als sie das kleine Kamel entdeckt hatte.
Levin überreichte es ihr. „Bitte sehr, meine Mia.“
„Dankeschön“, sie war ganz gerührt. Am liebsten hätte sie ihm jetzt einen kleinen Kuss gegeben – doch was sprach eigentlich dagegen?
Mia stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Okay, was kann ich dir noch kaufen?“, Levin sah sie frech an. „Wenn du dich immer so bedankst, komme ich ja auch auf meine Kosten.“
Mia spürte, dass sie ganz rot wurde. „Levin, du weißt gar nicht, was es mir bedeutet, mit dir hier zu sein“, flüsterte sie leise. „Ich… ich bin… ich bin sehr glücklich, du bist ein toller Mann.“
„Oh, das kann ich nur zurückgeben – äh, also nicht das mit dem Mann, aber alles andere“, er nahm wieder ihre Hand. „Aber der tolle Mann hat jetzt Hunger.“
„Da drüben ist ein Lebensmittelladen. Sollen wir einkaufen und dann gleich kochen, wenn wir zurück sind?“
„Ich habe absolut nichts dagegen.“
10
„Das riecht ja sehr lecker“, Levin lugte ihr über die Schulter, als sie das Fleisch anbriet.
Doch eigentlich meinte er nicht so sehr das Essen, sondern die Person, die genau vor ihm stand. Er hätte zu gerne gewusst, was sie für ein Parfüm benutzte, es verfehlte jedenfalls die Wirkung auf ihn nicht.
„Das war auch ein toller Lebensmittelladen. Es war gar nicht teuer und die Qualität ist super“, freute Mia sich.
Sie spürte, dass Levin genau hinter ihr stand, es machte sie ein bisschen nervös, dass er sie beobachtete, aber anders nervös, als wenn früher ein Lehrer hinter ihr gestanden hatte. Seine Nähe löste immer wieder dieses schöne Prickeln aus.
Levin widerstand der Versuchung, seine Arme um Mias Taille zu legen, er hatte Angst, sie damit zu verschrecken, stattdessen ging er schweren Herzens von ihr weg und deckte den
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