Schattierungen von Weiß
huschte sie hinüber zu den Waschräumen, um sich frisch zu machen, auf dem Rückweg brachte sie frisches Brot und etwas Käse mit.
Als sie den Hanomag wieder betrat, schlief Levin immer noch. Leise ging sie zu ihm, die Verlockung, ihn einfach nur zu betrachten, war einfach zu groß.
Er schlief auf dem Rücken, ein Arm baumelte aus dem Bett. Er trug Lederarmbänder, einige davon waren allerdings schon ganz verschlissen.
Sein Bauch war trainiert, bestimmt machte er, im Gegensatz zu ihr, regelmäßig Sport. Aber in der Klinik hatte Mia nie die Lust danach verspürt, sich auszupowern. Außerdem mied sie die Nähe der anderen.
Seine Haut war glatt, Mia überlegte, ob er sich ebenfalls am ganzen Körper rasierte, es hatte fast den Anschein.
Sie machte einen Schritt auf ihn zu, seine Gesichtszüge waren entspannt, sie betrachtete ihn verzückt.
Er war wirklich ein hübscher Mann, und seine dichten dunkelblonden Haare luden dazu ein, sie zu verwuscheln. Bestimmt hatte er schon viele Freundinnen gehabt, die dies getan hatten. Ob Mia es wohl auch mal wagen konnte?
Sie beugte sich über ihn, ganz langsam bewegte sie ihre Hand zu seinem Kopf. Mit ihren Fingerspitzen strich sie vorsichtig durch seine Haare, streichelte zärtlich darüber.
Levin spürte etwas, eine zarte Berührung, wie ein Windhauch. Er öffnete ganz vorsichtig ein Auge, jemand stand vor seinem Bett, diese schönen Beine kannte er mittlerweile ganz gut.
Schnell schloss er das Auge wieder , er hoffte inständig, dass sie nichts bemerkt hatte. Levin bot all seine Konzentration auf, um sich schlafend zu stellen, er war gespannt, was sie vorhatte.
Sie streichelte durch seine Haare, ganz behutsam, und doch kam es Levin so vor, als würde ein Blitz durch seinen Körper jagen. Er bekam fast eine Gänsehaut, es war so schön, wie sie ihn berührte.
Mia zog ihre Hand fort, sie wollte nicht riskieren, dass er etwas merkte. Sie nahm sich vor, Kaffee zu machen, vielleicht würde er ja vom Duft erwachen.
„Nicht aufhören“, murmelte Levin, dann schlug er die Augen auf.
Mia wich entsetzt einen Schritt von ihm zurück. Sie lief knallrot an, oh, wie peinlich war das denn? Er hatte etwas gemerkt, was sollte er denn jetzt von ihr denken?
„Du… du bist wach“, stellte sie atemlos fest.
„Ja“, Levin streckte die Hand nach ihr aus. „Komm mal her, Mia…“, bat er sie.
Mia zögerte, dann ließ sie sich von ihm auf die Bettkante ziehen.
„Danke für das schöne Wecken“, lächelte er ihr zu, er setzte sich auf und strich ihr eine blonde Locke aus dem Gesicht. „Hast du gut geschlafen?“
Mia räusperte sich verlegen, na wenigstens schien er nicht böse zu sein. „Ja, hab’ ich“, nickte sie. „Ich… ich wollte Kaffee machen und ich habe frisches Brot geholt“, berichtete sie ihm dann mit klopfendem Herzen.
Levin gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hört sich verdammt gut an.“
Nach dem Frühstück fuhren sie wieder in die Stadt. Sie hatten gestern längst nicht alles gesehen, im Grunde brauchte man auch in einem schnelleren Tempo Tage, um Paris wirklich zu erkunden.
Levin war sehr gespannt, wie sich Mia heute ihm gegenüber verhalten würde. Sie waren sich gestern und heute Morgen ja schon etwas näher gekommen, aber im Grunde waren dies ja nur harmlose Gesten gewesen.
Er war sich auch selbst nicht im Klaren darüber, ob er wirklich mehr wollte. Sicher, sie zog ihn schon an, aber sie wirkte auch sehr naiv und unerfahren und er war nicht der Typ, der Frauen etwas vorspielte oder sie nur für Sex ins Bett bekommen wollte. Jedenfalls nicht so einen Menschen wie Mia, da würde er sich doch sehr schäbig vorkommen.
Als sie in der Stadt waren und einen Parkplatz gefunden hatten, nahm er wieder ihre Hand. Sie lächelte ihn süß an und dann bummelten sie los.
Am Nachmittag entdeckten sie einen Flohmarkt, Mia bekam ganz große Augen und bat Levin, mit ihr darüber zu gehen. Natürlich konnte er ihr dies nicht abschlagen; wie immer, wenn sie ihn so bittend anschaute, schmolz er wie Eis in der Sonne.
„Schau mal, da sind so Bänder, wie du sie trägst“, sagte Mia aufgeregt und zog ihn zu einem Stand mit Lederwaren.
„Stimmt, meine sind schon etwas schäbig“, grinste Levin verlegen.
Mia sah sich alles ganz genau an, dann nahm sie ein paar in ihre Hand. „Darf ich sie dir schenken?“, fragte sie ihn, sie errötete ein bisschen dabei.
„Schenken? Das brauchst du doch nicht, ich kann sie mir schon selbst kaufen“,
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