Schatz, schmeckts dir nicht
Sprache wiedergefunden hatte, erbat Jan sich Bedenkzeit, um sich seiner Gefühle klar zu werden. Dies konnte sie ihm ohne Überlegen gewähren, denn Zeit hatte sie vorerst genug.
Helene war jetzt ganz allein. Trost und Zuflucht fand sie nicht beim Anstaltspsychologen oder Pfarrer, sondern einzig in der großen Leidenschaft ihres Lebens: Mit ihrer unverwüstlichen Kämpfernatur stellte sie sich selbstbewusst der Herausforderung, die die Verpflegung in der Strafanstalt darstellte. Es würde Monate, wenn nicht Jahre brauchen, um sie auf ein einigermaßen anständiges Niveau zu heben. Aber wie gesagt, Zeit hatte sie ja. Hauptsache, sie konnte diese zwischen Kochtöpfen verbringen. Einige kleine, unaufwendige Kniffe und Tricks zur Verbesserung des Angebots der Anstaltsküche waren ihr natürlich schon eingefallen. Auch diese Aufgabe würde sie mit Bravour meistern und am Ende als geniale Kochkünstlerin gefeiert werden – da war sie ganz zuversichtlich.
E N D E
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