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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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bekomme, kann ich sogar mit einem Picasso leben.“
    Wenigstens konnte er über sich selbst lachen. Ein besseres Zeichen für Humor gab es wohl kaum.
    Ich prostete ihm zu und nippte an meinem Wein.
    „David hat mir erzählt, er musste lange betteln, ehe Sie zusagten“, sagte Robert, nachdem er auch an seinem Wein getrunken hatte. Anscheinend war er mit dieser Spirituose vertraut, denn er hielt das Glas sehr souverän.
    „War das eine Frage?“, hakte ich vorsichtig nach.
    „Na ja … Ja, eigentlich schon. Ich wundere mich, weil doch sicherlich jeder andere große Opfer erbringen würde, um bei einem solchen Projekt einzusteigen.“
    „Ich handele mit Antiquitäten und seltenem Interieur. Normalerweise nimmt man für ein Set einen professionellen Art Director oder Innenarchitekten oder so was. Für mich ist das komplettes Neuland. Ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffe.“
    Nachdenklich sah er auf das Glas in seiner Hand und dann auf mich. „Ich bin beeindruckt. Ehrlich. Ich bin seit elf Jahren beim Film und habe viele verschiedene Sets gesehen. Die meisten sind das, was man als typisch amerikanisch bezeichnen könnte, überladen und verzweifelt um Harmonie bemüht.“
    Ich sah ihn erstaunt an. Genau das hatte ich auch immer gedacht. Genauso lebten auch viele meiner Bekannten – meine große Schwester inklusive.
    „Mein Motto war immer, weniger ist mehr“, sagte ich leise und lächelte ihn aufrichtig an. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ein so junger Mann solche Weitsicht besäße.
    Er sah mir tief in die Augen und lächelte dann wieder dieses unglaublich verführerische Lächeln, bei dem er eine Seite des Mundes höher zog als die andere. Mir wurde warm und mein Puls beschleunigte sich.
    Ich wandte den Blick ab und nahm einen großen Schluck. Auch er trank.
    „Mh. Der ist wirklich gut.“ Er griff nach der Flasche und betrachtete das Etikett. „Französischer Burgunder. Sie hätten nicht extra für mich diese Flasche öffnen müssen“, sagte er vorwurfsvoll.
    „Sie sind aber eingebildet“, sagte ich lachend. „Wer sagt denn, es sei Ihretwegen?“
    Er wurde tatsächlich ein wenig rot. War ich zu harsch gewesen?
    „Ich habe nichts anderes im Haus, weil ich mich mit weniger nicht zufriedengebe“, erklärte ich freundlich.
    „Also haben Sie nicht nur optischen Geschmack.“ Wieder sah er mich durchdringend an.
    Meinte er das so, wie ich dachte, dass er es meinte? Oder war es wirklich nur harmlos gemeint?
    „Davon mal abgesehen gibt es nicht viele Vierundzwanzigjährige, die sich mit Wein auskennen“, lenkte ich ab. Das war unverfänglicher.
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe letztes Jahr in Frankreich gedreht und meine französische Filmpartnerin nahm mich schon mal mit zu ihrer Familie, die ein Weingut hat.“ Er lächelte in Gedanken daran. „Wir haben oft abends alles Mögliche ausprobiert.“
    So, wie er jetzt dreinschaute, sprach er nicht nur vom Wein.
    „Kann man eine solch exklusive Story gewinnbringend verkaufen?“, fragte ich unverschämt. Er erstarrte.
    Ich sah ihn unschuldig an. „Dann besorge ich von dem Erlös mehr von diesem Wein. Sofern ich keine schlüpfrigen Geschichten zu hören bekomme, dürfen Sie mittrinken.“
    Er lachte laut. Er schien gerne und viel zu lachen. Ich fühlte mich eher ein wenig verkrampft. Robert dagegen sah aus, als fühle er sich richtig wohl. Doch dann ertönte Bodies von Robbie Williams.
    „Oh, tut mir leid“, sagte Robert Faulkner und fischte nach seinem Handy in der Hosentasche. „Ich habe mir immer einen Wecker gestellt, damit ich nie zu spät ins Bett komme.“
    Er schaltete die Melodie aus und erhob sich.
    „Und Sie habe ich auch zu lange aufgehalten.“
    Ich war überrascht. Ein Mann mit Prinzipien. Schnell trank Robert den letzten Schluck und ging zur Tür.
    Ich begleitete ihn.
    Ehe er die Haustür öffnete, drehte er sich zu mir um.
    „Danke, Lisa Greene. Das war ein wirklich interessanter Abend.“
    „Fand ich auch. Sie haben bestimmt noch nicht oft Frauen in ihren Strampelanzügen gesehen.“
    Er lachte wieder leise. „Nein, leider nicht. Sie haben mir eine neue Welt offenbart.“
    „Gern geschehen. Immer zu Diensten.“
    Er beugte sich schnell zu mir herunter und küsste mich auf die Wange.
    „Danke für den Wein. Ich revanchiere mich bei Gelegenheit.“
    Dann war er fort. Ich stand verdattert im Flur und hielt mir mit einer Hand die Wange, wohin er mich geküsst hatte, mit der anderen meinen Bauch, in dem ein

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