Schauspieler küssen anders (German Edition)
sind auch schon mal wochenlang unterwegs.“
Robert lachte belustigt. „Montage. Das ist echt witzig. So habe ich meine Arbeit noch nie betrachtet.“
„Ist aber vergleichbar, oder?“, sagte ich und war froh, dass er wieder lachen konnte.
„Kommt darauf an …“, meinte er und trank einen weiteren Schluck.
„Was meinst du?“, fragte ich neugierig.
„Nun ja, bei den meisten Montagearbeitern dürfen die Frauen nicht mitkommen, wenn der Mann unterwegs ist.“
Hörte ich richtig? Wollte er, dass ich …
„Ich möchte nicht von dir getrennt sein. Auch nicht für drei Wochen“, sagte Robert und sah mir tief in die Augen. „Komm mit mir. Ich brauche dich.“
Das bezweifelte ich stark und er sah es mir an. „Doch, Lisa. Diese Promotouren sind furchtbar anstrengend. Andauernd lächeln, freundlich sein, schminken, gut aussehen und dann die Fans. Wenn du bei mir wärst, wäre alles viel erträglicher für mich.“
„Bis jetzt hast du das alles wunderbar gemeistert. Ich habe dich hin und wieder früher bei diesen Talksendungen gesehen.“ Die Vorstellung, die Presse die ganze Zeit auf den Fersen zu haben, schreckte mich ab.
„Früher kannte ich dich noch nicht“, erklärte er achselzuckend. „Aber jetzt, wo ich dich gefunden habe, möchte ich keinen Tag mehr ohne dich sein.“
„Robert, wenn ich mit auf eine solche Tour ginge, wäre unser Verhältnis direkt aufgedeckt“, wandte ich ein und sah auf den Garten vor uns.
Er schwieg. Als sein Schweigen andauerte, sah ich wieder zu ihm hin. Sein Blick war ruhig und entschlossen auf mich gerichtet.
„Lisa, ich möchte dich nicht verstecken. Ich fand es zwar ganz angenehm, dass du nicht dauernd von irgendwelchen Reportern belagert wirst, aber ich möchte, dass alle Welt weiß: Du gehörst zu mir.“
„Für die Welt gehörst du zu Rachel Living. Über mich werden sie sich das Maul zerreißen. Mal davon abgesehen, was deine Manager dazu sagen würde.“
Er wechselte die Strategie. „Mit dir an meiner Seite wäre ich ausgeglichener und nicht so nervös.“
Ich nippte unglücklich an meinem Tee.
„Schmeckt der so eklig wie er riecht?“, fragte Robert die naserümpfend.
„Schlimmer. Aber er soll helfen.“ Ich trank einen weiteren Schluck.
„Hast du schon einmal daran gedacht, einen anderen Arzt aufzusuchen?“
Ich sah ihn überrascht an. „Nein. Glaubst du Dr. Sentha ist nicht gut?“
„Das weiß ich nicht, ich habe sie ja nicht kennengelernt. Aber das zieht sich schon so lange mit deinen Beschwerden hin. Hättest du was dagegen, wenn ich meine Mutter mal nach einem geeigneten Gynäkologen fragen würde?“
Ich überlegte einen Moment. Warum nicht? Dr. Sentha, die zwar sehr nett und hilfsbereit war, hatte mich tatsächlich nicht weitergebracht. Immer noch spürte ich Schmerzen und hatte Blutungen. Eine zweite Meinung einzuholen, wäre sicherlich nicht das Schlechteste. Ich sah Robert an. Er hatte eine Engelsgeduld. „Bitte frag deine Mutter“, sagte ich. Er lächelte erfreut.
Ja, es wurde definitiv Zeit, dass sich etwas an meinem Gesundheitszustand änderte.
„Nochmal zurück zu deinen Managern“, fing ich das Thema wieder an. „Denkst du nicht, die könnten absolut dagegen sein, wenn du mich auf die Promotour mitnähmst?“
Roberts Lächeln vertiefte sich. „Heißt das, du bist dabei?“
„Ich weiß nicht … all die kreischenden Fans und das Blitzlicht der Reporter … da fühle ich mich ein wenig wie ein Pferd beim Derby, das am liebsten bei so was Reißaus nehmen würde.“
Robert lachte laut. „Du kannst ja Vergleiche anstellen. Du wärst die rassigste Stute von allen und würdest schön treu deinem Jockey zur Seite stehen.“
Ich zog einen Flunsch. „Okay, war ein blöder Vergleich. Aber zu sehen, wie dich hinreißende junge Mädchen anschmachten, wird nicht so einfach für mich sein. Ich bräuchte da schon etwas, an das ich mich klammern kann, wenn ich dich mit so vielen anderen teilen muss.“
„Du kannst alles haben, was du willst“, versprach Robert eifrig und schaute mir eindringlich in die Augen. „Das weißt du. Wie wäre es mit einem Verlobungsring?“
Ich hatte gerade an meinem Tee genippt. Der schwappte über und meine Bluse sah der meiner Schwester von neulich nachmittags ähnlich. Zitternd stellte ich die Tasse mit dem verbliebenen Inhalt ab, um nicht noch mehr Schaden anzurichten.
„Ich dachte eigentlich eher daran, die Küche neu zu streichen. Ähm. Entschuldigst du mich mal. Ich muss mir was anderes
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