Scheinbar verliebt
gekleidet sind.“
„Meine Cheerleader-Uniform ist in der Reinigung.“
„Ich denke, ich muss einfach meine Vorstellungskraft bemühen.“
Die Sohlen von Lucys Hausschuhen schlurften über den Teppich, als sie sich zu ihm begab. Hastig schnappte sie sich ein Kissen und presste es an sich, als sie neben ihm saß. „Mach ruhig weiter.“
„Wirst du jetzt immer so hochnäsig sein, wenn wir zusammen sind?“ Er lehnte sich ein wenig zu ihr. „Du wirst lernen müssen zu lächeln. Vielleicht sogar ab und an zu lachen.“ Er beugte sich nun so nah zu ihr, dass ihre Nasen sich fast berührten. „Es ist wichtig für mein Ego, dass ich mich unwiderstehlich fühle. Wir wollen doch nicht, dass mein Selbstwertgefühl ins Wanken gerät.“
Sein Gesicht war so nah, dass Lucy einfach die kleine Narbe auf seiner Wange hätte berühren können. „Ich tu einfach so, als würde ich dich attraktiv finden – wie Tom Brady.“
Mit einem Lächeln legte er ihr den Vertrag in die Hände. „Also, noch einmal zu den Details. Wir geben vor, uns etwa einen Monat zu treffen. Im Juni werde ich dir dann irgendwo in der Öffentlichkeit einen Heiratsantrag machen.“ Seine Stimme war so ausdruckslos, als rede er über seine Vorlieben bei Sportsocken. „In fünf Monaten – einen Monat vor unserer Hochzeit – werden wir beide eine stille, freundschaftliche Trennung haben. Wir werden merken, dass wir uns für unser Leben unterschiedliche Dinge vorstellen und unsere eigenen Wege gehen. Das ist die Story, die wir vor der Presse äußern. Keine Abweichungen.“
„Und wer wird uns abnehmen, dass wir uns schon nach einem Monat verloben?“
„Das ist schon geregelt. Ich habe einen Freund, der ein richtiger Crack in der Bildbearbeitung ist. Es wird bald rauskommen, dass wir uns schon seit vier Monaten heimlich treffen.“
Und was würde Matt denken, wenn er das aus der Presse erfahren würde?
„Du darfst niemandem etwas anderes erzählen.“
„Ich muss es aber doch meiner besten Freundin sagen.“
„Nein.“
„Denk doch mal drüber nach. Wir reden jeden Tag miteinander, sie wird die Sache sofort durchschauen.“
Er rieb seinen Nacken, während er darüber nachdachte. „Weißt du, wie viel Geld jemand für so eine Story kassieren könnte?“
„Du kannst Morgan vertrauen.“
Er sah nicht aus, als würde er ihr glauben. „Ich habe ein ganzes Team von Anwälten. Also überlasse ich es dir zu entscheiden, ob du es deiner Freundin erzählst oder nicht. Aber wenn etwas herauskommen sollte, dann werdet ihr beide es bereuen, meinen Namen jemals gehört zu haben.“
Lucy nickte schwach. „Ich muss es noch jemandem sagen.“ Sie würde zu Matt gehen. Ihm alles erklären. Wenn sie zwei Jahre warten konnte, konnte er es doch fünf Monate aushalten. Oder nicht?
„Nur einer Person.“
„Nein, du verstehst nicht.“ Panik machte sich in ihr breit und schnürte ihr die Brust zu. „Ich kann mich nicht auf diese Sache einlassen, ohne dass mein Exfreund –“
„Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Du bist aktuell mit niemandem liiert.“
Lucy setzte sich jetzt aufrechter hin. „Wie kommst du dazu –“
„Der Kerl von der Gala?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Meine Zukunft hängt davon ab.“
„Ja.“ Mit dem Blick, den er ihr jetzt zuwarf, hatte er sicher schon ganze Footballteams in die Knie gezwungen. „Das tut sie auf jeden Fall. Du musst eine Entscheidung treffen. Wir machen es entweder auf meine Art oder ich verschwinde. Mit dem Scheck und dem Grundstück.“
Lucy wandte den Kopf ab, um sich eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen. Sie dachte an Trina, die Zwanzigjährige, die gerade ihren Collegeabschluss gemacht hatte und im Herbst auf die Universität gehen würde. Und Padma, die nach einem Jahr in Saving Grace endlich anfangen konnte, ihre schreckliche Kindheit zu verarbeiten. Und dann war da noch Marinell.
Sie würde dafür beten, dass Gott Matt die Wahrheit ins Herz pflanzen würde. Herr, ich liebe diesen Mann. Und die Zukunft, die ich mit ihm haben könnte. Lass sie irgendwie entstehen, wenn das alles hier vorbei ist.
„Gut.“ Lucy wandte sich Alex langsam wieder zu. „Morgan wird die Einzige sein.“
Alex erhob sich und ging umher. „Wir haben keinen Spielraum für Fehler, Lucy.“ Er wandte sich von dem signierten Foto von Leonard Nimoy ab. „Ich habe zu viel zu verlieren.“
„Ich werde es schon nicht vermasseln.“ Doch selbst während sie diese Worte aussprach, nagten Zweifel an ihr.
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