Scheinbar verliebt
erwähnt.“
Er fragte sich, ob sie bemerkte, dass sie mittlerweile nicht nur ihre Arme um ihn gelegt hatte, sondern sich immer mehr an seine Brust schmiegte.
„Hör mir zu –“
„Und Clare Deveraux ist eine Schlange mit einem Augenproblem. Und ich kann mich überhaupt nicht an die Namen all dieser schrecklichen Menschen erinnern.“
Der tropische Sturm in seinen Armen schien sich in einen Hurrikan der Stufe vier zu wandeln. „Lucy –“
„Schreckliche Menschen, die aber wenigstens angemessen angezogen waren für einen solchen Abend. Im Gegensatz zu deiner Freundin, der du einfach nicht erzählt hast, dass sie etwas Schickes tragen muss.“
„Es tut mir leid. Es war eine ziemlich kurzfristige Einladung und ich kannte nicht alle Details.“
Sie starrte ihn mit einem Blick an, als wolle sie ihn erdolchen. „Ich habe keine einzige Paillette an mir.“
Er ergriff ihre Hände. „Ich finde, du siehst heute Abend wunderschön aus.“
Sie verdrehte die Augen. „Das sagst du nur, um mich zu beruhigen.“
„Das stimmt nicht.“ Ein schwaches Lächeln trat auf Alex’ Gesicht. „Ich brauche dich. Jetzt. In dieser Kampagne. An meiner Seite.“ Er wusste, dass sie kurz davor war, alles hinzuschmeißen, und ein Gefühl der Panik machte sich in ihm breit. „Du bist die, für die ich mich entschieden habe, Lucy.“ Er streichelte ihre Wange mit seinem Daumen. Und sagte sich, dass er dringend seinen Blick von diesen zarten Lippen nehmen musste. „Ich weihe dich in alles ein, versprochen.“
„Ich weiß nicht, ob ich das schaffe“, flüsterte sie.
„Das kannst du.“ Er legte sanft seine Stirn gegen ihre. Sie brauchte etwas, das er ihr nicht geben konnte. Die Hilfe einer Frau. Einer Mentorin. „Offensichtlich bist du doch aus einem ganz bestimmten Grund zurück nach Charleston gekommen. Also ist es Zeit, der Stadt endlich zu zeigen, wer Lucy Wiltshire wirklich ist.“ Wenn es eins gab, das Alex auf dem Spielfeld gelernt hatte, dann war es, den Schwachpunkt eines anderen zu erkennen und für sich zu nutzen. „Denk an deine Mädchen.“
Sie wischte sich die Tränen weg. „Du hast recht. Ich muss das durchziehen.“
Erleichtert atmete Alex aus. „Das ist mein Mädchen.“ Während er sie noch einmal zärtlich in die Arme nahm, sagte er sich, dass er sie nur vor möglichen Paparazzi beschützen wollte. „Jetzt lass uns gehen.“
„Ich kann nicht wieder da rein. Bitte – ich will einfach nur nach Hause.“ Auf ihrem Gesicht stand ein flehender Ausdruck.
Alex seufzte und nickte schließlich. „Ich bring dich.“
Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Diese Frau war ein wandelndes Desaster. Wenn sie das ablegen wollte, würde Lucy nicht ohne Hilfe auskommen.
Und leider kannte er nur eine Frau für diesen Job.
12. Kapitel
W er auch immer an ihrer Tür stand, würde dafür bezahlen.
Lucys Herz hämmerte unter ihrem Herr-der-Ringe-T-Shirt, während sie dem energischen Klopfen lauschte, das den ganzen Raum erfüllte. Es war acht Uhr morgens. So lange hatte sie in den vergangenen Jahren nie geschlafen. Aber nach der letzten Nacht wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sich die Decke über den Kopf zu ziehen und für immer zu schlafen.
Das aufdringliche Klopfen hörte nicht auf.
Lucy schwang ihre Beine aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenmantel und schlurfte ins Wohnzimmer. Sie drückte ein geschwollenes Auge an den Spion. Und schnappte erschrocken nach Luft.
Clare Deveraux stand vor ihrer Tür. „Was wollen Sie?“, rief Lucy. Sie war zu müde, um sich um Höflichkeiten zu scheren.
„Machen Sie auf. Hier draußen ist es wie in einem Backofen“, ertönte Clares hochnäsige Stimme.
„Ich wette, bei sich zu Hause haben Sie eine Klimaanlage.“
„Ich muss mit Ihnen reden.“
Lucy öffnete die Tür und legte eine Hand über die Augen, um nicht von der Sonne geblendet zu werden. „Ich bin heute Morgen nicht auf Besuch eingestellt.“ Abgesehen von der Tatsache, dass ihr Haar in alle Himmelsrichtungen abstand, hatte Lucy mit der Frau, die Saving Grace schließen wollte und ihre Mutter früher wie eine Sklavin behandelt hatte, sowieso nichts zu bereden. Sie hätte die Tür fast wieder zugeknallt, als sie merkte, dass Clare nicht alleine war. Neben ihr stand ein gähnender Mann in lavendelfarbenen Hosen. „Wenn Sie mir Ihren Freund vorstellen wollen, hätten Sie das auch zu einer angemessenen Stunde machen können.“
Clare winkte mit einer behandschuhten Hand ab. „Seien Sie
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