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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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fern gehalten, Luis?"
    Er erwiderte ihren Blick. "Weil ich dich mit niemandem teilen wollte."
    "Hättest du mich denn irgendwann einmal mitgenommen?"
    Luis zuckte die Schultern. "Wenn du länger geblieben wärst, hätte ich es ja tun müssen."
    "Hast du dich meiner geschämt?"
    "Wieso das denn?" Er runzelte die Stirn.
    "Weil ich vielleicht nicht zu euch passe."
    In seinen Augen blitzte es gereizt auf. "So hat es meine Mutter ausgedrückt, stimmt's?"
    "Wenn du mich deiner Familie vorgestellt hättest, hätte deine Mutter bei mir nichts erreichen können, Luis."
    Sie wandte sich ab und blickte zum Fenster hinaus, ohne etwas zu sehen, und erinnerte sich an die Tage, die sie ohne ihn in Buenos Aires verbracht hatte. Er hatte viel gearbeitet, während sie sich die Zeit vertrieben und auf ihn gewartet hatte.
    Es war ihr jedoch nicht schwer gefallen, sich tagsüber zu beschäftigen, wie sie sich fairerweise eingestand. Sie war durch die Stadt gewandert, hatte sich Sehenswürdigkeiten und Galerien angeschaut und Straßenmusikanten zugehört. Nicht umsonst verstand Buenos Aires sich als "Paris des Südens".
    Sogar die Architektur war faszinierend.
    Nein, sie hatte sich nie gelangweilt. Aber sie war tagsüber allein gewesen in dem fremden Land, obwohl sie sich nie wie eine Fremde gefühlt hatte - bis sie Luis' Mutter und Christina Gallardo begegnet war.
    "Am unerträglichsten fand ich das Mitleid deiner Mutter.
    Angeblich tat es ihr Leid, dass ich dir so blind vertraut hatte. Sie meinte, du hättest mir nicht verheimlichen dürfen, welchen Platz ich in deinem Leben einnahm."
    "Welcher war das denn ihrer Meinung nach?"
    "Du brauchtest mich nur, um deine ganz normalen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Eine Heirat wäre für dich nie infrage gekommen", erwiderte Shontelle. "Die argentinischen Männer aus den besseren Kreisen benutzen Frauen wie mich nur. Dann können sie sich bei ihren Freundinnen und Verlobten anständig benehmen und sie als Jungfrauen heiraten. Darüber hat deine Mutter mich aufgeklärt."
    "Und du hast geglaubt, ich hätte so wenig Ehrgefühl, dass ich eine Frau und ganz besonders die Schwester meines Freundes nur für diesen einen Zweck benutzen würde?" fragte er schroff.
    Sie blickte ihn verächtlich an. "Letzte Nacht hast du mich wie ein Flittchen behandelt. Willst du das etwa abstreiten?"
    "Es war deine Entscheidung, du hast die Rolle akzeptiert", hielt er ihr ungerührt vor. "Vor zwei Jahren hast du mich genauso behandelt. Du hast behauptet, du hättest mich nur zur Befriedigung deiner sexuellen Bedürfnisse benutzt."
    "So war es aber nicht", rief sie aus. "Ich habe es nur gesagt, weil..."
    "Weil du meiner Mutter geglaubt hast? Und weil dir das, was wir gemeinsam erlebt hatten, nicht mehr sagte als alle Worte?"
    unterbrach er sie heftig.
    "Es waren nicht nur Worte, Luis", entgegnete sie genauso heftig. "Ich habe deine Verlobte Christina Gallardo mit eigenen Augen gesehen, ich habe sie kennen gelernt."
    "Ah ja." In seinen Augen blitzte es auf. "Hat Christina wirklich behauptet, sie sei mit mir verlobt?"
    "Sie hat jedenfalls erklärt, sie sei verlobt."
    "Mit mir?"
    Shontelle runzelte die Stirn. Daran konnte sie sich nicht erinnern.
    "Nein, aber ich konnte es dem Gespräch entnehmen", erwiderte sie wahrheitsgemäß. "Als Christina noch nicht dabei war, hat deine Mutter jedoch betont, Christina sei deine Verlobte."
    "Wo hat dieses Essen denn stattgefunden?"
    "In der Avenue Alvear, im Haus deiner Mutter."
    Luis presste die Lippen zusammen und verspannte sich.
    Sekundenlang hatte Shontelle das Gefühl, er würde vor Zorn in die Luft gehen. Er beherrschte sich jedoch.
    "Wie ist das Treffen überhaupt zu Stande gekommen?"
    "An dem Morgen hat mich deine Mutter in deiner Wohnung besucht, ungefähr um halb zehn. Sie hat sich vorgestellt und mich eingeladen." Shontelle schluckte, die Kehle war ihr wie zugeschnürt, und sie wandte sich ab. "Sie wollte mehr über dich und dein Leben erfahren, so hat sie es begründet", fügte sie leise hinzu.
    Es war völlig hoffnungslos. Die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen führte sowieso zu nichts. Wahrscheinlich wäre es besser, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, auf die abenteuerliche Fahrt über das Andenplateau. Es war ein schöner Sommertag - genau wie damals, als Elvira Rosa Martinez bei ihr aufgetaucht war.
    Da er beunruhigt gewesen war über ihre Freundschaft mit Luis, hatte Alan ihr erzählt, wie reich die Familie Martinez war, über was für ein großes

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