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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Mutter und allen Anwesenden als meine Partnerin vorstellen könnte."
    "Dafür ist es zu spät, Luis", erwiderte sie schmerzerfüllt.
    "Nein, es ist nie zu spät, dir den Respekt zu erweisen, den du verdienst. Wenn du einverstanden bist, möchte ich es heute Abend tun. Es geht dabei auch um uns beide, um unseren Stolz und unsere Selbstachtung."
    "Diese Leute sind mir egal, sie gehören nicht zu meinem Leben. Ich will mit ihnen nichts zu tun haben."
    Seine Miene wurde finster. "Ist es dir egal, dass sie dich belogen haben? Dass sie Lügen über mich erzählt haben, nur damit du dir klein und unbedeutend vorkamst? Kannst du das vergessen und verzeihen, Shontelle? Tut es nicht immer noch weh?"
    "Es ist Vergangenheit, Luis."
    "Nein." In seinen Augen blitzte es leidenschaftlich auf. "Die Vergangenheit ist nie eine in sich abgeschlossene Zeitspanne, denn sie hat immer Auswirkungen auf die Gegenwart. Vergiss das nicht. Bitte, Shontelle, tu mir den Gefallen, lass mich dafür sorgen, dass dir endlich Gerechtigkeit zuteil wird."
    Sie wandte den Blick ab, denn sie spürte, wie sehr sie sich wieder von der Kraft und Stärke, die er ausstrahlte, beeinflussen und beeindrucken ließ. Aber wohin sollte das führen?
    Gerechtigkeit war eine eher äußerliche Angelegenheit, sie ließ das Herz kalt. Dadurch bekomme ich das, was man mir genommen hat, auch nicht zurück, überlegte sie.
    Dennoch gefiel ihr die Idee, überraschend auf dem großen Empfang von Elvira Rosa Martinez zu erscheinen, noch dazu als Luis' Begleiterin für den einen Abend. Das würde seiner Mutter und Christina Gallardo, diesen snobistischen Frauen, recht geschehen. Ja, es würde mir eine gewisse Befriedigung bereiten, dort aufzutauchen, besonders weil die beiden überzeugt sind, mich für immer aus Luis' Leben vertrieben zu haben, überlegte Shontelle.
    Aber das würde bedeuten, dass sie noch mehr Zeit mit ihm verbrachte und schmerzlich daran erinnert würde, wie es hätte sein können. Er würde sie berühren und umarmen, sie würde mitspielen müssen und so tun, als wäre zwischen ihnen alles in Ordnung, obwohl es nicht so war. Nein, das war unmöglich.
    Wie wollte er es überhaupt schaffen, rechtzeitig zu Hause zu sein?
    "Hast du vergessen, dass wir uns mitten in Bolivien befinden, Luis? Wenn wir Glück haben, sind wir heute Abend in Santa Cruz, aber noch lange nicht in Argentinien."
    "Ein Firmenjet wird bereitstehen und uns nach Buenos Aires bringen."
    Überrascht sah sie ihn an. "Hast du etwa schon alles geplant?"
    "Ja, soweit es mich betrifft. Und ich hoffe und wünsche mir, dass du mich begleitest."
    Jetzt wusste Shontelle auch, warum er in den Pausen immer wieder telefoniert hatte. Wann hatte er sich entschlossen, ihr diesen Vorschlag zu machen? Erst unterwegs im Bus? Oder schon vor Antritt der Fahrt?
    "Shontelle, ich bin es dir schuldig", sagte er sanft. "Und du bist es mir auch schuldig."
    Sie sah ihn an. "Wie kommst du denn darauf?" fragte sie herausfordernd.
    "Du hast zugelassen, dass sie mit den Lügen, die sie über mich erzählt haben, davongekommen sind. Und weil es ihnen einmal gelungen ist, werden sie es wieder tun, wann immer es ihnen passt oder nützlich erscheint. Das muss aufhören. Du kannst mir dabei helfen, indem du bezeugst, was ich ihnen in aller Öffentlichkeit vorwerfen werde. Gemeinsam werden wir aufdecken, was für ein hinterhältiges Spiel sie getrieben haben."
    Seine Stimme klang so hart und erbarmungslos, dass Shontelle erbebte.
    "So ähnlich, wie du es letzte Nacht mit mir gemacht hast, Luis?" erinnerte sie ihn an das jämmerliche Ende der Nacht.
    "Nein, das hatte nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Es war die Rache eines Mannes, dessen Gefühle verletzt worden waren.
    Glaub mir, ich werde nie vergessen, was für eine unanständige, schändliche Rolle ich gespielt habe. Aber es ist weder unanständig noch verwerflich, dir Gerechtigkeit zu verschaffen, Shontelle. Ich müsste mich schämen, wenn ich es nicht tun würde."
    In gewisser Weise hatte er Recht. Elvira Rosa Martinez und Christina Gallardo mussten ihre Strafe bekommen. Sie hatten vorsätzlich das Glück zweier Menschen zerstört. Und das durfte nicht einfach hingenommen werden.
    Es dauert ja nicht lange, nur eine Nacht, versuchte Shontelle sich einzureden. Es ging um ihren und um Luis' Stolz. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
    "Ich habe doch für so einen großen Auftritt gar nicht das passende Outfit, Luis. Wenn ich in einem meiner
    Sommerkleider erscheine, sehen alle

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