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Schenkel, Andrea M

Schenkel, Andrea M

Titel: Schenkel, Andrea M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunker
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das!
    »Wähl 68 75 99, und dann kannst du mir den Hörer ans Ohr halten!« Hans macht alles, wie ich es ihm sage.
    »Hallo Rüdiger, ich bin’s, Moni.«
    Und dann fange ich an zu reden. Ich hätte in den letzten Tagen über uns nachgedacht. Mir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich rasple Süßholz, spreche davon, dass es falsch war, ihn abzuweisen. Aber er müsse das verstehen, ich hätte mich einfach nicht getraut. Mit Engelszungen flöte ich weiter ins Telefon. Dass ich möchte, dass unsere Beziehung etwas ganz Besonderes sei. Etwas, das nur uns gehöre. Ich rede und rede, fasle von Rücksichtnahme, weil er doch Frau und Kinder hat, und dass ich jedes Geschwätz unter den Kollegen vermeiden möchte. Aber in den letzten Tagen, da hätte ich nur an ihn gedacht. Deshalb habe ich jetzt meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihn angerufen. Ich rede ohne Punkt und Komma. Meine Stimme ist mir völlig fremd, ich gurre und turtle. Höre mich sagen, ob er nicht zu mir kommen könnte. »Jetzt gleich, ehe mich der Mut verlässt.« Ich hätte ein abgelegenes Häuschen gefunden. »Ganz für uns alleine.« Es wäre ideal für uns, denn da käme bestimmt keiner hin. Wir wären ganz für uns, nur er und ich. Ich flirte und kokettiere und am Ende vergesse ich dann fast, ihm noch zu sagen, wohin er eigentlich fahren soll. »Die Adresse … Warte, hast du was zum Schreiben?« Ich beschreibe ihm den Weg, erkläre ganz geduldig, wo er abbiegen soll und dass er der kleinen Forststraße folgen muss, bis es nicht mehr weitergeht. Ich sage ihm, er könne den Wagen neben einem Fiesta stehen lassen und beschreibe ihm den Weg vorbei am Teich, hinüber zur Mühle. Dort würde ich auf ihn warten. »Ach ja, erschrick bitte nicht.« Ich hätte meine Hände eingebunden, weil ich doch vom Fahrrad gestürzt sei, aber diese Geschichte könne ich ihm auch später erzählen, wenn er bei mir wäre.
    Hans legt auf mein Zeichen den Hörer auf.
    So, und jetzt Teil zwei des Plans.
    Hans hat an meinem Haar gerochen, als ich aus der Telefonzelle raus bin. Obwohl ich schon stinken muss, scheint er meinen Geruch zu genießen.
    Halt ihn dir warm, noch brauchst du ihn. Das Spiel beginnt und es fängt fast an, mir zu gefallen.
    Ich drücke die Tür der Telefonzelle auf, presse meinen Arm gegen die Zellentür, lasse ihr den Vortritt. Mit ihren eingebundenen Händen kann sie die Tür nicht selbst öffnen. Beim Rausgehen drückt sie sich ganz nah an mich heran. Streift mit ihrem Haar mein Gesicht. Mädchen, Mädchen, die Nummer mit deinem Chef hätte ich dir gar nicht zugetraut. Hut ab, stille Wasser gründen tief. Ich stand neben ihr und sie hat geredet und geredet wie ein Wasserfall. Sie hat den Typen am Telefon nach Strich und Faden eingeseift. Ihn richtig heiß gemacht. Ich konnte ihr ansehen, die Sache gefiel ihr immer mehr. Hat sich richtig warm geredet, die Kleine.
    Wieder in der Mühle, hält sie es vor Schmerzen kaum aus. Ich habe schon im Auto gemerkt, wie die schmerzstillende Wirkung langsam nachließ. Ich konnte es in ihrem Gesicht sehen. Sie wurde immer fahler, die Gesichtszüge immer verkrampfter.
    »Ich habe wieder Schmerzen, du musst sie wegspritzen!«
    »Lieber nicht, du bist dann nicht klar im Kopf und vermasselst die Tour!«
    »Bitte! Ich habe furchtbare Schmerzen. Ich halte das nicht aus! Bitte mach was, hilf mir!«
    Widerwillig ziehe ich die Spritze auf, denn mit den Schmerzen nützt sie mir auch nichts. So wie sie jetzt aussieht, fährt der Kerl nicht auf sie ab. Die Schmerzen können wir mit der richtigen Dosis in den Griff bekommen. Sie muss ihn ja nicht verführen, nur herlocken, ihn ablenken, das reicht. Für den Rest bin ich da, der Typ fällt doch nie auf sie herein, so übel zugerichtet wie die aussieht. Ich muss mir was einfallen lassen, sonst können wir die Sache gleich abblasen. Langsam drücke ich den Kolben der Spritze nach unten, hoffentlich bekommt sie nicht zu viel ab.
    Die Welle läuft wieder durch meinen Körper, ein Kribbeln im Bauch, so ist es schön. Der Schmerz lässt nach, Zentimeter um Zentimeter, vom Handgelenk weg zu den Fingern. Zuletzt hält er sich etwas an den Fingerspitzen, um dann ganz zu verschwinden.
    Jetzt bin ich bereit, jetzt kann er kommen, mein kleiner Chef! Ich lege mich auf das Bett und warte. Lange muss ich nicht auf ihn warten. Schritte im Untergeschoss. Das kann nur Rüdiger-Schätzchen sein, er hat es wirklich sehr eilig herzukommen.
    Hans hat sich draußen versteckt und wartet auf

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