Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
alle weg sind.“
„Ach, lieber nicht“, sagte er. „Ich schlafe nächste Woche einfach mal aus, bereite meinen Unterricht vor und schaue mir ein paar Filme an. Was soll ich mit einem Date?“ Er zwinkerte Meredith zu.
Das Mädchen schwieg, stattdessen antwortete Janet: „Also, ich würde dir dringend eins empfehlen.“
Diese Bemerkung verwirrte ihn vollständig. Bisher hatte er immer geglaubt, dass Janet ihn und die Kinder mit ihren Besuchen kontrollieren wollte und der festen Überzeugung war, dass keine andere Frau den Platz ihrer Schwester einnehmen könnte.
„Ich brauche kein …“, begann er.
Janet lächelte Meredith zu und bat sie darum, ein Stück Schokoladenkuchen für Onkel Fred einzupacken. Kaum war das Mädchen verschwunden, wurde sie schlagartig ernst. „Meinst du wirklich, dass du den Kindern einen Gefallen damit tust, dass du nur noch für sie da bist und kein eigenes Leben mehr hast?“
Ihm zog sich innerlich alles zusammen. Obwohl er sich vor Kurzem erst genau die gleiche Frage gestellt hatte, war das doch immer noch seine Angelegenheit. „Janet, das geht dich …“
„… überhaupt nichts an, ich weiß“, ergänzte sie den Satz. „Aber die Kinder gehen mich sehr wohl etwas an, das sind nämlich auch Marys Kinder. Mir ist ja bewusst, dass ich mich manchmal etwas zu sehr einmische, aber das tue ich nur, weil mir die drei so wichtig sind und ich sie ganz schrecklich vermisse. Verdammt, manchmal vermisse ich sogar dich, Cole. Und unterm Strich wollen wir doch beide das Gleiche, nämlich, dass die Kinder glücklich sind.“
Sie rümpfte die Nase. „Aber wenn du dich nicht endlich auch um dich kümmerst, bekommen sie noch eine ganz schräge Vorstellung davon, wie ein Erwachsenenleben abläuft. Ich kenne diese Lauren zwar nicht, aber hübsch ist sie schon mal, und kochen kann sie auch. Außerdem lieben die Kinder sie offensichtlich. Aber sie muss natürlich auch dir gefallen …“
„Das ist jetzt der völlig falsche Zeitpunkt für so etwas“, wandte er ein. „Die Kinder brauchen mich.“
Janet seufzte. „Das erinnert mich an einen Freund von Fred“, sagte sie. „Seine Frau hatte ihn und ihre zwei kleinen Kinder verlassen. Da hat er es genauso gemacht wie du: Er hat sein ganzes Leben den Kindern gewidmet und sämtliche Frauen, die sich für ihn interessiert haben, früher oder später zurückgewiesen. Eine Frau hat er sogar wirklich geliebt, aber die Beziehung hat er schließlich auch beendet. Tja, irgendwann sind die Kinder erwachsen geworden und ausgezogen, da war der Mann ganz allein. Und schließlich ist er an einem gebrochenen Herzen gestorben. Außer den Kindern ist niemand zu seiner Beerdigung gekommen, weil er den Großteil seines Lebens immer nur Vater gewesen war.“
Sie vermied es, Cole in die Augen zu sehen. Unglaublich, wie schlecht diese Frau lügen konnte!
„Und wie geht diese spannende Geschichte weiter?“, fragte er höhnisch. „Hat die Frau, die er mal geliebt hat, etwa noch in einem roten Kleid auf seinem Grab getanzt?“
Sie errötete. „Okay, okay, ich habe mir das alles nur ausgedacht. Aber ganz so abwegig finde ich das alles nicht. Genau so etwas könnte nämlich auch dir passieren, und das hätte Mary nie gewollt.“
In diesem Moment kamen Meredith, Hank und Justin in den Flur, und damit war das Thema beendet.
Die Kinder umarmten und küssten Cole und luden mit Janets Hilfe ihr Gepäck ins Auto. Dann kamen sie noch einmal zurück und blieben ein paar Schritte vor ihm stehen. Was jetzt?
Schließlich ergriff Hank das Wort. „So“, sagte er ernst. „Wir haben unseren Teil erledigt, jetzt bist du dran.“
„Womit bin ich denn dran?“
„Du sollst machen, dass sie sich in dich verliebt“, erklärte Justin.
Meredith schaute zu Laurens Haus hinüber. „Geh einfach mal mit ihr ins Kino, und dann guckt ihr euch einen schönen Film an. Aber keinen Zeichentrickfilm. Und auch keinen mit sprechenden Tieren.“ Sie fixierte ihn mit ihren dunklen Augen. „Und wenn ihr nachher etwas essen geht, dann lieber nicht in ein Schnellrestaurant.“
Cole grinste. Das waren ja tolle Dating-Tipps, die seine zwölfjährige Tochter ihm da gab! Und als Nächstes beugte sich Hank zu ihm herüber und verriet ihm, wo er seinen Zauberstab und das Rezept für den Gute-Laune-Trank versteckt hatte – für den Fall der Fälle.
Dann winkten ihm alle noch einmal zu und stiegen ins Auto. Jetzt war er ganz auf sich gestellt.
10. KAPITEL
Am nächsten Tag, einem Sonntag,
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