Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
paar Aufnahmen machen. Ben, du hast jetzt genug gegessen, miss doch mal die Lichtverhältnisse in der Küche aus …“
„Nein, danke“, sagte Lauren und lächelte dabei zufrieden.
„Wie bitte, wollen Sie etwa nicht, dass wir die Kinder da mit reinbringen? Aber das gibt doch so ein umwerfendes Intro! Wir filmen dann auch so, dass ihre Gesichter nicht zu sehen sind, falls Sie sich deswegen Sorgen machen, aber …“
„Mr Mandel, ich glaube, Sie haben mich noch nicht richtig verstanden. Ich schlage Ihr Angebot komplett aus. Ich möchte nämlich gar nicht bei Ihrer Show mitmachen.“
Der Fernsehproduzent wirkte fassungslos. Selbst Ben, der trotz der Anweisungen seines Vorgesetzten immer weiter aß, machte ein erstauntes Gesicht.
„Aber … jeder will doch ins Fernsehen“, stammelte Edward Mandel.
„Das ist auch wirklich ein tolles Angebot, und ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, aber für mich kommt es leider zu einem absolut ungünstigen Zeitpunkt.“
„Wie soll ich denn das bitte verstehen?“, gab Edward Mandel empört zurück und stand auf. An seinem Seideschlips hingen noch Kekskrümel, und am Kinn hatte er einen Schokoladenfleck. „So eine Chance bekommt man nur einmal im Leben. Wenn Sie sie jetzt nicht ergreifen, bereuen Sie es später noch.“
„Ach, das glaube ich nicht.“ Jedenfalls hoffte sie, dass sich für sie alles zum Guten wenden würde. „Wissen Sie, ich muss mich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Einerseits könnte ich nach New York fliegen und bei Ihrer Show mitmachen. Mit ganz viel Glück könnte ich dann irgendwann Millionen von Fernsehzuschauern zeigen, wie man leckere Gerichte kocht und sich ein schönes, gemütliches Zuhause einrichtet. Tja, und andererseits könnte ich einfach hier in Huntsville bleiben und meine ganzen Tipps und Rezepte selbst in die Tat umsetzen.“
Der Produzent seufzte, setzte sich wieder und trank einen großen Schluck von Laurens zuckersüßem Eistee. „Falls Sie es sich doch noch mal anders überlegen sollten …“
„Ganz bestimmt nicht.“
„Verdammt, warum haben Sie uns überhaupt noch mal eingeladen, wenn Sie sowieso kein Interesse an der Show hatten?“ Er zuckte mit den Schultern. „Na ja, mir soll’s egal sein. Es gibt Hunderte von Menschen, die sich ein Bein dafür ausreißen würden. Vielleicht sogar Tausende.“
„Ich habe Sie gar nicht eingeladen“, erwiderte Lauren. „Das war mein Nachbar. Aber wo Sie schon mal hier waren, habe ich Ihnen mal eine Kostprobe der legendären Südstaaten-Gastfreundschaft geboten.“ Und dabei hatte sie ganz nebenbei unter Beweis gestellt, dass sie tatsächlich kochen konnte.
Auch wenn sie Edward Mandel mit ihrer Entscheidung verärgert hatte – seinen Teller aß er trotzdem noch leer. Dann stand er auf, zog eine Visitenkarte aus der Tasche und warf sie auf den Küchentisch. „Für den Fall, dass Sie es sich anders überlegen“, sagte er. „Bis Ende der Woche will ich meine Kandidaten zusammen haben, also überlegen Sie lieber nicht zu lange.“
Ben schnappte sich ein Plätzchen für unterwegs, zwinkerte ihr noch einmal zu und folgte dann seinem Vorgesetzten.
Statt Cole anzurufen, ging sie gleich mit schnellen Schritten zum Nachbarhaus hinüber und klingelte kräftig.
Wenige Sekunden später öffnete Cole die Tür – als hätte er dahinter auf sie gewartet. Einen Moment lang standen sie sich schweigend gegenüber und sahen sich an.
„Und? Wann reist du ab?“, erkundigte Cole sich. Er klang sehr ernst.
„Gar nicht“, erwiderte Lauren. „Ich habe das Angebot nämlich abgelehnt.“ Sie lächelte. „Das hat diesen Fernsehfuzzi ganz schön überrascht. Darf ich reinkommen?“
„Natürlich.“ Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer. „Aber warum wolltest du denn nicht mitmachen?“
„Weil ich heute auch keinen besseren Eindruck von diesem Mr Mandel hatte als gestern. Und ich habe keine Lust, mich für jeden Fernseh-Blödsinn herzugeben und zum Beispiel einhändig zu kochen oder für jede Zutat eine bestimmte Menge Kakerlaken essen zu müssen. Oder was auch immer sie sich in dieser Show für die Kandidaten ausdenken.“
Cole lächelte nicht, obwohl sie absichtlich maßlos übertrieben hatte. „Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass du hier bleibst. Egal, aus welchen Gründen.“
„Warum hast du diesen Edward Mandel dann überredet, noch mal herzukommen?“
Cole blickte sich im Zimmer um, als würde er nach etwas Bestimmtem suchen. Aber vielleicht konnte er ihr einfach
Weitere Kostenlose Bücher