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Scherben der Ehre

Scherben der Ehre

Titel: Scherben der Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie lieber korrekt sein. Zweitens, es stehen zwei bewaffnete Wachen auf dem Korridor um alle Leute draußen zu halten. Sie könnten kaum mehr verlangen. Ich gebe zu, es ist ein bisschen voll hier drin.«
    Illyan rollte aufgebracht mit den Augen. »Ich habe die Suche der Sicherheitsleute soweit ausgetrickst, wie ich es riskieren kann. Ich kann nicht mehr tun, ohne dass ich die Aufmerksamkeit auf Sie lenke, anstatt sie abzulenken.«
    »Wird es noch weitere 24 Stunden halten?«
    »Vielleicht.« Illyan blickte mit gerunzelter Stirn auf seinen Schutzbefohlenen, verwirrt und beunruhigt.
    »Sie planen etwas, nicht wahr Sir.« Es war keine Frage.
    »Ich?« Vorkosigans Finger bearbeiteten die Tasten seiner Konsole, und der Widerschein der bunten Lichter von den Bildschirmanzeigen spielte über sein regungsloses Gesicht. »Ich warte einfach in Hoffnung auf eine vernünftige Gelegenheit. Wenn der Prinz nach Escobar abfliegt, dann werden die meisten seiner eigenen Sicherheitsleute mit ihm gehen. Geduld, Illyan.«
    Er tippte wieder an seiner Konsole. »Vorkosigan an den Taktikraum.«
    »Hier Oberstleutnant Venne, Sir.«
    »Oh, gut. Venne, ich hätte gerne, dass man stündliche Updates nach hier unten überträgt, von dem Augenblick an, wo der Prinz und Admiral Vorhalas abfliegen. Und lassen Sie es mich sofort wissen, egal um welche Zeit, wenn Sie irgend etwas Ungewöhnliches bekommen, irgend etwas, das nicht in den Plänen vorgesehen ist.«
    »Jawohl, Sir. Der Prinz und Admiral Vorhalas starten jetzt, Sir.«
    »Sehr gut. Machen Sie weiter. Vorkosigan Ende.«
    Er lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Jetzt warten wir. Es dauert etwa zwölf Stunden, bis der Prinz den Orbit von Escobar erreicht. Sie werden kurz darauf mit den Landungen beginnen.
    Eine Stunde für die Signale von Escobar um uns zu erreichen. Eine Stunde für die Antwortsignale. Eine so große Zeitdifferenz. Eine Schlacht kann in zwei Stunden vorbei sein. Wir könnten die Zeitdifferenz um drei Viertel verringern, wenn der Prinz uns erlaubte, die Position zu verlassen.«
    Sein beiläufiger Ton verbarg kaum seine Spannung, trotz des Rates, den er Illyan gegeben hatte. Der Raum, in dem er saß, schien für ihn kaum zu existieren. Seine Gedanken bewegten sich mit der Armada, die in einer immer enger werdenden Konstellation um Escobar kreiste, glitzernde Schnellkurierschiffe, gewaltige Kreuzer, schwerfällige Truppentransporter deren Bäuche mit Männern vollgestopft waren. Geistesabwesend drehte er den Lichtgriffel in den Fingern.
    »Sollten Sie nicht lieber etwas essen, Sir?«, schlug Illyan vor.
    »Was? O ja, vermutlich schon. Und Sie, Cordelia – Sie müssen hungrig sein. Also los, Illyan!«
    Illyan ging weg, um Essen zu besorgen. Vorkosigan arbeitete noch einige Minuten weiter an seiner Schreibtischkonsole, dann schaltete er sie mit einem Seufzer aus. »Ich nehme an, ich sollte jetzt auch lieber an Schlaf denken. Das letzte Mal schlief ich an Bord der General Vorhartung, als wir uns Escobar näherten – vor anderthalb Tagen, nehme ich an. Etwa um die Zeit, als Sie gefangengenommen wurden.«
    »Wir wurden schon etwas früher gefangengenommen. Wir waren fast einen Tag lang im Schlepp.«
    »Ja. Übrigens meine Gratulation zu einem sehr erfolgreichen Manöver. Das war kein echter Schlachtkreuzer, wenn ich es richtig verstehe?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen.«
    »Jemand möchte es als einen Treffer verzeichnen.« Cordelia unterdrückte ein Grinsen. »Ich habe nichts dagegen.« Sie machte sich auf mehr Fragen gefasst, aber seltsamerweise wechselte er das Thema.
    »Armer Bothari. Ich wünschte mir der Kaiser möge ihm eine Medaille verleihen. Ich fürchte, das Beste, was ich für ihn tun kann, ist dafür zu sorgen, das er angemessen in einem Hospital untergebracht wird.«
    »Wenn der Kaiser Vorrutyer so wenig mochte, warum hat er ihm dann die Leitung übertragen?«
    »Weil Vorrutyer Grishnovs Mann war und als solcher weithin berühmt, und der Favorit des Prinzen. Es ging sozusagen darum, alle schlechten Eier in einen Korb zu legen.« Vorkosigan brach ab und ballte die Faust.
    »Er weckte bei mir ein Gefühl, als wäre ich dem absolut Bösen begegnet. Ich glaube, nach ihm wird mich nichts mehr wirklich erschrecken.«
    »Ges Vorrutyer? Er war nur ein kleiner Schurke. Ein altmodischer Handwerker der Verbrechen einzeln herstellte. Die wirklich unverzeihlichen Taten werden verübt von ruhigen Männern in schönen grünen Seidenzimmern, die

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