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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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und während er mit e inem unangenehmen Quietschen den Korken aus dem Flaschenhals entfernte, fühlte er sich unangenehm beobachtet. Vanessa sah ihn beinahe kritisch an, als wäre sie mit seiner Technik des Entkorkens nicht zufrieden. Aber natürlich steckte etwas ganz anderes dahinter. Für einen kurzen Moment hätte Jonas alles dafür gegeben, um zu wissen, was in ihrem Kopf vorging.
    Schließlich schenkte er in beide Gläser etwas von der dunke lroten Flüssigkeit und stellte die Flasche auf den Tisch. Die Stille im Zimmer und die damit einhergehende Spannung veranlasste Jonas nach einigen weiteren quälenden Momenten, nun doch ihren musternden Blick aufzufangen und sie seinerseits herausfordernd anzusehen.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte er, und er musste sich zusamme nreißen, damit sie seine drängende Ungeduld nicht bemerkte.
    Zu seiner Überraschung nickte Vanessa schon kurze Auge nblicke später. Sie senkte ihren Blick. »Es fing alles damit an, dass Thox mich zu sich gelockt hat.«
    »Dann warst du also doch bei ihm!«, rief Jonas zu seinem eigenen Entsetzen wütend. Am liebsten wäre er aufgespru ngen und hätte Vanessa besinnungslos geschüttelt.
    Vanessa blieb von dem Tumult in seinem Inneren schei nbar unberührt. Sie nickte nur schwach und sah ihn immer noch nicht direkt an. »Er rief hier an und sagte, du wärst bei ihm. Ich habe sogar deine Stimme gehört. Ihr wolltet eure Versöhnung feiern und mich in das Geheimnis eurer Freundschaft einweihen. Also bin ich zu ihm gefahren.« So hatte er es also geschafft, sie zu sich zu locken!
    »Aber du warst nicht da. Es war alles nur ein Trick, deine Stimme kam von e inem Videoband. Thox sagte mir, dass du nur bei der Tankstelle wärst, um Bier zu kaufen. Obwohl ich Zweifel hatte, bin ich geblieben. Es tut mir leid!« Jonas ertappte sich dabei, wie er nach dem Weinglas griff und einige große Schlucke nahm. Er hatte gar nicht gespürt, was für einen großen Durst er hatte. Jetzt sah Vanessa ihm in die Augen, und Jonas stellte sein Glas mit einem lauten Knall zurück auf den Tisch.
    »Was ist dann passiert?«, fragte er drängend und spürte schon jetzt, wie ihm der viel zu süße Wein in den Kopf stieg.
    Vanessa lächelte. »Er hat mir ein Bier in die Hand gedrückt, und ich habe es getrunken. Ich wollte doch nur meine Nerven beruhigen. Thox war mir unheimlich …« Jonas zog irritiert die Augenbrauen zusammen. Etwas an ihr war plötzlich seltsam. Der Klang ihrer Stimme, die Melodie ihrer Worte hatte sich verändert, und ihm erschien es beinahe, als wäre sie erheitert. Sie griff nun ihrerseits nach dem noch vollen Weinglas und hielt es ihm entgegen. Mit einem ablehnenden Kopfschütteln schlug er ihr sonderbares Angebot aus. Wollte sie ihn abfüllen? Da müsste sie schon mit härteren Getränken kommen!
    Sie zuckte die Achseln, stellte das Glas wieder ab und sa gte dann: »Mir wurde plötzlich ganz komisch im Kopf. Ich konnte nicht mehr aufstehen, nicht mehr denken, mir war total schwindelig.«
    Jonas griff sich an die Stirn. Er hatte schlagartig heftige Kopfschmerzen b ekommen, und er wollte nichts sehnlicher, als diese Unterhaltung endlich hinter sich zu bringen. »Komm zum Punkt, Vanessa. Wie bist du entkommen? Was hast du mit Thox gemacht?« Seine eigenen Worte erschienen ihm irgendwie seltsam schwammig.
    »Thox … er hat mir etwas in das Bier gemischt«, sagte V anessa amüsiert, und Jonas verdrehte genervt die Augen – was sich als Fehler herausstellte. Übelkeit überflutete seinen Magen und er musste sich an der Couchlehne festkrallen, um nicht kopfüber auf den Boden zu stürzen. Etwas schien ihn nach unten zu ziehen.
    »Das hatte ich eben … auch schon begriffen. Aber … was passierte … d anach?«, versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen, doch irgendwo in seinem Bewusstsein hatte er längst begriffen, dass er sich und seine Fassade nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    »Spürst du es auch schon, Jonas?«
    Sein Schwindel wurde unerträglich. Er sah Vanessa nicht an, konnte nicht mehr geradeaus blicken, doch sie klang, als würde sie sich über ihn lustig machen. »… Was …?« Allmählich dämmerte ihm, was hier geschah. Thox hatte Vanessa unter Drogen gesetzt, und nun hatte sie Jonas mit dem gleichen Trick außer Gefecht gesetzt!
    Er wollte aufspringen, doch diese Information erreichte ni emals seine Beine. Stattdessen spürte er, wie Vanessa ihm mit dem Finger gegen die Stirn schnippte und sich dann schwer auf seinen Schoß setzte.
    »Ist

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