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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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nahm er seinen gefährlichen Griff von Marias Hals und senkte den Arm. Mit der anderen Hand hielt er immer noch die Waffe gegen ihre Schläfe.
    »Nur ein Mucks oder ein unfreiwilliges Muskelzucken, und ich drück ab. Verstanden?«, raunte er in Marias Ohr. Maria rührte sich nicht – scheinbar hatte sie ihn sehr genau versta nden.
    Vanessa lächelte. Wenn Maria wüsste, dass das nicht den g eringsten Unterschied machte! Wieder sah Vanessa zu Thox auf. Er bemerkte ihren Blick nicht, aber sie wusste, dass er sie spürte. Sie standen nun Schulter an Schulter. Und als Thox so dicht neben ihr stand, nahm er im Verborgenen ihre Hand. Mit seinem Daumen strich er sanft über ihren Handrücken, und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Doch sie fragte sich, warum diese Geste der Zusammengehörigkeit versteckt hinter ihren Rücken stattfand, wo sie niemand sehen konnte. Wollte Thox nicht, dass Jonas sie sah? Oder war es deshalb, weil er diese Berührung mit niemandem außer ihr teilen wollte? Weil sie ihnen alleine gehörte? Aber wie könnte das sein? Nach allem … Wollte sie sich selbst denn wieder etwas vormachen? Hatte die Vergangenheit sie denn nichts gelehrt? Doch dann drückte er sie. Thox drückte ihre Hand und erwiderte ihren Blick. Vielleicht machte sie sich ja diesmal doch nichts vor.
    »Bereit?«, fragte er sie beinahe zärtlich.
    Vanessa grinste, und ein ungewohntes Gefühl brachte ihre Wangen zum Leuchten.
    Glücklich.
    Sie fühlte sich glücklich, als sie sagte: »Aber sowas von!«
    Thox nickte, dann drückte er ab.
    Vanessa lächelte aufgeregt.
    Jonas brüllte und sprang einen Satz nach vorne.
    Maria kniff die Augen zusammen und zuckte schluchzend zusammen.
    Mit einem billigen Quietschen traf sie der schwächliche Wasserstrahl direkt an der Schläfe.
    »Peng! Du bist tot!«, sagte Thox bitterernst, bevor er Vanessas Hand losließ und Maria mit voller Wucht in Jonas Richtung stieß. Mit einer übertriebenen Geste warf er dann die nutzlose Wasserpistole in eine Ecke. Sie hatte ihren Zweck mehr als erfüllt. Zu Tode erschrocken und wütend zugleich fing Jonas Maria auf, und nach den ersten Sekunden der Fassungslosigkeit schloss er sie in seine Arme. Die schluchzende Maria ließ seine Umarmung über sich ergehen – mehr nicht. Vanessa erkannte an ihrer Körpersprache, dass Jonas sie verloren hatte. Er hatte sie retten wollen, und doch hatte er sie verloren. Nicht an den Tod, sondern an die Realität. An seine eigene Charakterschwäche.
    Vanessa schüttelte verständnislos den Kopf. So war das also. Er durfte Maria im Rollenspiel vergewaltigen, er durfte and eren Frauen den Tod bringen, aber betrügen durfte er sie nicht. Vielleicht sollte Maria ihre Wertvorstellungen noch einmal gründlich und ausführlich überdenken.
    Jonas schien endlich zu bemerken, dass Maria seine erleic hterte Umarmung nicht haben wollte. Er löste sich von ihr und stierte Thox zornig an.
    »Ich werde dich töten!«, brüllte Jonas wutentbrannt und wollte sich schon auf Thox stürzen, doch Maria hielt ihn von hinten an den Schultern fest. Thox war nicht einen Zentim eter zurückgewichen. Er war ebenso auf Konfrontation aus wie Jonas, und Vanessa wusste genau, er hatte nichts mehr zu verlieren.
    »Scheiße!«, tobte Jonas wutentbrannt. »Ihr beschissenen B etrüger habt euch diese kleine Farce zusammen ausgedacht?! Vanessa tanzt jetzt nach deiner Pfeife?«
    »Sie ist es ebenso leid, von dir geblendet zu werden, wie ich es bin«, erklärte Thox gelassen, doch Vanessa wusste, dass es auch in ihm brodelte. Es würde einen großen Knall geben, und sie wollte nicht in der Nähe sein, wenn es g eschah.
    Jonas schüttelte grob Marias Hände ab und ging bedro hlich nah auf Thox zu. Auch jetzt zuckte Thox nicht zurück, und erst als sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, blieb Jonas stehen.
    »Du verdammtes Arschloch!«, wisperte Jonas, und es war deutlich, dass er sich beherrschen musste. Doch sein Tonfall hatte plötzlich auch etwas Weinerliches bekommen. »Ich hä tte alles für dich getan, weißt du das eigentlich? Du warst mein großes Vorbild, mein Held, und das einzige, was ich je von dir gewollt habe, war deine Freundschaft. War das denn zu viel verlangt?«
    »Halt’s Maul, Jonas! Wenn ich das höre wird mir schlecht. Du wolltest meine Freundschaft? Denk nach, du Wichser! Wer hat denn den Preis für diese Freundschaft zahlen mü ssen? Das war immer ich! Alles, was du für diese sogenannte Freundschaft getan hast, ging auf meine

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