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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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sonst aber schien sie seltsam gefasst. Ihre grünen Augen funkelten wütend in Jonas‘ Richtung, bis sie dann plötzlich zu Maria huschten.
    »Hat er dir gesagt, dass er mit mir geschlafen hat?«
    Maria zog ihre Augenbrauchen zusammen und ihre Wangen zuckten verräterisch. »Was?«
    Ganz so, als wäre Vanessa jetzt so richtig in Fahrt geko mmen, ging sie auf Maria zu. »Ich kann mir vorstellen, dass du und Jonas das so nicht abgesprochen habt. ‚Tu, was du tun musst, aber rühr sie nicht an‘, so ist es doch bestimmt gewesen, oder? Eine vernünftige Frau, die ihren Mann liebt, würde zumindest so handeln …«
    »Sei still!«, zischte Jonas Vanessa an und wollte sie am Arm von Maria wegzi ehen, doch energisch schüttelte sie ihn ab.
    »Weißt du, Maria, ich geben zu, dass es meine Schuld war. Ich habe Jonas wir klich sehr bedrängt, und letztendlich ist er auch nur ein Mann. Sicher ändert das nichts an seinen Gefühlen für dich, und vielleicht tröstet es dich, dass der Sex nicht besonders gut war. Aber das weißt du bestimmt selbst.«
    Jonas schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ve rsuchte, in Marias Gesicht zu lesen, was in ihr vorging. Doch es schienen sämtliche Emotionen daraus gewichen zu sein. Und in diesem Moment wusste Jonas, dass Maria umfallen würde.
    »Du Miststück!«, kreischte sie Vanessa an, und Jonas wünschte, Thox würde ihr wieder den Mund zuhalten. Ve rmutlich war sich Maria nicht darüber im Klaren, dass sie soeben ihr eigenes Grab geschaufelt hatte. Jetzt würde Thox sie doch noch töten!
    »Maria, halt den Mund!«, wollte Jonas die Katastrophe ve rhindern, doch plötzlich wirbelte Vanessa zu ihm herum.
    »Wieso soll sie still sein, Jonas? Sie ist doch nur eine H ure, die es dir besorgt. Kann ihr doch egal sein, wen du fickst.«
    Erneut versuchte Jonas, sie am Arm zu packen. »Vanessa, was soll das? Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«
    Sie riss ihren Arm los und lachte überdreht auf. Ihre Augen funkelten angriffslustig. »Hast du es immer noch nicht begriffen, Jonas? Ich stehe auf meiner Seite. Es hat sich nichts geändert, hier bin ich schon immer gewesen. Glaubst du, ich lasse zu, dass du mich opferst? Du bist ja größenwahnsinnig!«
    Plötzlich war es still. Jonas spürte, wie sich die ohnehin schon angespannte Stimmung im Zimmer veränderte. Diese Totenstille wollte jeden Augenblick sein Trommelfell platzen lassen, und er konnte einfach nicht sagen, woher seine geradezu hysterische Vorahnung kam. Er blickte zu Vanessa. Ihr ironischer Gesichtsausdruck war einer finsteren Miene gewichen. Sie sah in Thox‘ und Marias Richtung, also tat er es ihr gleich. An Thox Position hatte sich nichts geändert, noch immer drückte er die Waffe in Marias Körper. Maria selbst wirkte seltsam abgeklärt und distanziert, und nur die beinahe unsichtbare Tränenspur auf ihren Wangen deutete darauf hin, dass sie überhaupt noch etwas empfand. Doch noch viel besorgniserregender war der Ausdruck in Thox‘ Gesicht.
    Dieser sah ihn seltsam abwesend an, seine Augen schi enen nichts zu sehen, und er wirkte verwundert und fragend zugleich. Als dann das Leben in seinen Blick zurückkehrte, fragte er Jonas ruhig, beinahe sachlich: »Du hast auch mit Anna geschlafen, habe ich recht?«
    »Was? Wie kommst du jetzt auf so einen Blödsinn?«
    Thox ließ die Waffe an Marias Rippen sinken, als wäre sein Arm zu schwach, um noch länger eine todbringende Waffe zu halten. Mit der anderen Hand umklammerte er jedoch Marias Hals. Maria ließ dies regungslos über sich ergehen, als wäre ihr inzwischen egal, was mit ihr passierte.
    Jonas wurde übel. Das alles war ganz und gar nicht ric htig! So hatte er das nicht geplant!
    »Bei dir gibt es einen ganz einfache Methode, Jonas«, b egann Thox, und seine Stimme klang genauso bitter wie der Ausdruck in seinem Gesicht es vermuten ließ. »Man nimmt einfach das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, und es stellt sich heraus, es ist die Wahrheit.«
    Jonas nahm seine Arme wieder runter und suchte verzwe ifelt nach Worten. »Scheiße …«, begann er, aber was sollte er sagen? Thox würde ihm ohnehin nicht glauben. Dieser verdammte Mistkerl! Dass er ihre Freundschaft wegen ein paar dämlichen Mösen einfach mit Füßen trat, war nicht zu verzeihen! Und dennoch war er es, Jonas, der sich hier rechtfertigen musste. Das war einfach falsch!
    »Maria hier ist deine verdammte Freundin, nicht Vanessa …«, riss Thox‘ be ißende Stimme Jonas aus dem Nebel seiner

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