Schicksal des Blutes
Weise, schnürte ihm nach und nach sein freies Denken ab, während Aziza auf Amy herumhackte. Ehrerbietung würde er Mom jederzeit zuteilwerden lassen, unerheblich, wie selten sie sich sahen und wie unterschiedlich ihre Ansichten waren, doch jetzt reichte es.
Amys warme Hand berührte seine. Reine Gier zerbarst in seinem Kopf. Er packte das Handgelenk und riss es sich an den Mund. Seine skalpellscharfen Fänge bohrten sich durch Amys weiche Haut, als er einen Schlag im Gesicht spürte. Es war wie ein schwacher Streich. Ein heißblütiges Grinsen eroberte seinen erregten Körper und rasch griff er Amys zweiten Arm, winkelte ihn auf ihren Rücken und zwang sie an seine harte Erektion. Er stöhnte ungehalten, als die Reißzähne sich aus ihrer Haut lösten und ihr kostbares Elixier hervortrat. Er presste ihren Arm eisern an seinen Mund. Seine Zungenspitze zitterte bei der Berührung ihrer zarten Haut, der er mit unnachgiebigen Stößen seine Ambrosia entlocken würde.
Ein weiterer Faustschlag brach ihm den Kiefer. Seine Lippen verloren den Kontakt zu Amys Handgelenk. Ein fürchterliches Knurren wallte aus seinen glühenden Tiefen empor, weil Mom ihn vom Trinken abhielt. Er wich brüllend dem nächsten Fausthieb aus und sprang sie wie von Sinnen an. Seine Krallen bohrten sich tief in die Kehle, als er sie packte, durch das Wohnzimmer schleuderte und an die nächstbeste Mauer donnerte, die unter dem Aufprall erbebte. Seine Faust ballte sich zu tödlichen Treffern, stieß wie ein Presslufthammer immer wieder vor und zerschmetterte die Natursteinmauer neben Moms Kopf, bis ein Loch in die Wand brach.
Wie ein lästiges Insekt drückte er Aziza weg und ließ sie los. Seine Sehnen spannten wie Drahtseile. Er beugte sich vor, keuchte vor unbändiger Anstrengung, sich zu beherrschen, sich nicht wie der Schrecken der Menschheit zu Amy umzuwenden und das törichte Weibsbild anzuspringen, das sich seinem Rücken erneut genähert hatte. Amys Blut lockte. Er krallte die ausgefahrenen Fingernägel in seine Oberschenkel.
„Meine Gärtnerin Uzuri lebt mit ihrer Familie in meiner Strandhütte. Geh!“
Nyl erhob sich langsam zu seiner vollen Größe. Seine Muskeln zuckten unkontrolliert. Er starrte Aziza an. „Nein.“ Seine Stimme klang wie die eines Raubtieres. Insgeheim wusste er, er würde sich nie beruhigen, wenn er sich nicht endlich ausgiebig nährte. Aber er würde Amy ums Verrecken nicht allein lassen. Er hätte sie nicht mitbringen dürfen. Aziza stellte eine ungeheure Gefahr für Amy dar. Die Jahre der Einsamkeit hatten nicht nur ihn, sondern auch seine Mutter verändert.
„Du bist eine Gefahr für sie“, sagte Aziza.
Er knurrte, als wäre sie eine blutende Mondgöttin, die er gleich beißen und nehmen würde. Irgendwo in seinem Hinterstübchen winselten seine Ehrfurcht und sein Verstand, doch er war nicht willens, sie zu hören. Er wollte nur Blut. Amys Blut!
Amy trat zu ihm und er gewahrte, wie Aziza zusammenzuckte, als Amy ihm eine Hand auf den Arm legte, bevor er sie wie ein wilder Tiger anfauchte. Ihre Halsschlagader pochte, das Blut, das nur für ihn geschaffen roch wie sein Lebenselixier, rauschte hindurch, vereinnahmte sein Denken und sein Handeln. Er leckte sich die Lippen, streifte die ultraempfindlichen Spitzen seiner Fänge. Nochmals spürte er, wie sie in ihre weiche Haut eindrangen, wie er in sie eindrang …
„Aziza bringt mich zurück ins Gästezimmer“, hörte er Amy durch den erotischen Schleier der Gier sagen. Seine Eier zogen sich zusammen, während er sah, wie er sie auf das Bett warf, ihren Rock zerriss … „Bitte geh und trink. Ich bin hier sicher.“
Eines war mal diamantklar, sie war nirgends sicher, wenn er nicht bei ihr war. Ein Stich ins Herz traf ihn unvermittelt stark. Der heiße Spieß durchbohrte es, drehte sich langsam um. Er entriss Amy den Arm, winkelte ihn vor der Brust und beugte sich vor.
„Ich tue Amy nichts“, sagte Aziza sanft. „Geh jetzt, Ny’lane.“
Er rührte sich nicht, er bebte. Aziza hatte recht, doch er konnte sich nicht bewegen. Würde er sich aus seiner Starre lösen, würde er über Amy herfallen. Niemand wäre in der Lage, ihn aufzuhalten. Er würde Mom töten, sowie sie ihn zu hindern versuchte, falls er in den Rausch geriet.
Amy trat wieder vor. Er riss den Kopf empor, fletschte die Zähne. „Du bist eine Gefahr für mich.“ Sie kam noch näher. Ihr Gesicht verschwamm vor seinen Augen. Sie schien in erotischen Flammen zu stehen. „Geh.“
Er
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