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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Eckzähne der Luxusdiva verlängerten sich, was sie daran erinnerte, dass diese elegante, sicher 200 Jahre alte Exzentrikerin normalerweise von Frauen trank … trinken müsste, wenn sie nicht ebenfalls süchtig war. Doch anstatt vor Schreck über ihre Eingebung zu erstarren, durchrieselte sie eigenartige Vorfreude. Sollte sie! Sie begehrte zu erfahren, wie es sich anfühlte und Nyl war zu feige, mal einen Schluck von ihr zu kosten. Amy seufzte. Sie war echt bescheuert. „Für mich ist der größte Schatz auf Erden eindeutig Wissen.“
    Ein unerwarteter Ruck ging durch die Furie im Göttinnengewand und sie funkelte Amy mit großen Augen an. „Wissen, hm. Und welche Bibliothek kennst du Menschlein, die in Afrika liegt und die unvorstellbares Wissen beherbergt?“
    Was war das? Ein Test? Amy ließ sich nicht von der imposanten Frau einschüchtern, die unverkennbar nicht mehr alle High Heels im Schuhschrank hatte. Sie lächelte und brachte ihre Antwort sogar ohne einen Funken Sarkasmus rüber. „Na, Atlantis liegt doch gleich um die Ecke. Oder? Die hatten bestimmt eine stattliche B…“
    „Der Untergang war 9.600 vor Christo“, unterbrach die Diva sie barsch.
    „Sie waren dort? Dachte nicht, dass Sie so alt …“
    Xanthippe sprang auf sie zu, aber Nyl reagierte schneller. Er baute sich vor Amy auf, sodass sie nur noch seine imponierende Rückseite sah. Einen Mantel, um genau zu sein, den er wohl niemals auszuziehen schien. Seine Muskeln arbeiteten unter dem Leder und es fiel ihr äußerst schwer, sich nicht vorzustellen, wie es wäre, die Hände über die nackten Muskelberge gleiten zu lassen. Auch wenn sie nicht wirklich nett gewesen war, das Ergebnis ihrer frechen Zunge gefiel ihr außerordentlich gut. Ny’lane hatte doch etwas für sie übrig. Zumindest ließ er sie nicht von seiner Mutter zerfleischen. Okay, ihr Plan war ein wenig außer Kontrolle geraten, aber wer konnte mit so einem Drachen rechnen? Mal sehen, ob er weiterhin aufging.
    „Setz dich“, forderte Nyl seine Mom auf. Nichts geschah. Amy sah bildlich vor sich, wie sie sich anfunkelten. „Bitte“, versuchte Nyl es erneut und hatte Erfolg. Er wandte sich um und starrte mürrisch auf sie herab. Ihre erotischen Fantasien verflogen im Nu. „Und du entschuldigst dich.“
    Amy stierte zurück, musste aber blinzeln, weil sie wusste, dass sie sich unmöglich verhielt. Verdammt!
    „Sofort!“
    Aha, sie erhielt also kein „Bitte“. Amy stemmte die Hände in die Hüften, ließ ihren Blick über seine Brust zu seiner Mitte gleiten, die prall gefüllt fast auf Höhe ihres rasch pochenden Herzens ebenso zu leben schien. Himmel, Arsch und Phallussymbol … das raubte ihr den Atem. Krampfhaft klammerte sie sich an ihr Konzept, nötigte sich, an Ny’lane vorbeizusehen und traf sogleich auf die stahlkalte Miene der Vampirin. „Entschuldigung.“
    Nyl packte ihr Kinn mit zwei Fingern und zwang sie, ihm ins Gesicht zu sehen, das sich gefährlich nahe zu ihr herabbeugte. „Meine es ehrlich.“
    Amy wollte sich seinem Griff entziehen, aber er ließ bereits los, als wäre ihre Haut elektrisch aufgeladen. „Nur, wenn Sie mich nicht mehr Menschlein nennt.“
    Ny’lane riss die Hände empor. Es sah aus, als beabsichtigte er, zu flüchten. Dann wandte er sich wieder seiner Mom zu.
    „Schon gut, Sohn. Sie hat zumindest mal Feuer unterm Arsch, um dir die Stirn zu bieten. Wie soll ich dich nennen, Weiße?“
    Nyl zuckte deutlich zusammen. Amy konnte sie mit solch einer Anspielung nicht schocken, doch allein, um Nyl aus dieser seine Geduld übersteigenden Situation zu befreien, schlug sie einen netten Ton an, der ihr leicht fiel, denn eigentlich hatte sie nichts gegen diesen weiblichen Pharao und wusste ein gutes Rededuell zu schätzen. „Amy reicht völlig. Und wie darf ich Sie ansprechen?“
    „Dr. pharm. Dipl.-Geol., Juris Doctor Aziza Minkah Bavarro, Ph. D.“
    „Mom!“
    „Was? Ich habe die Hälfte weggelassen.“
    „Gern“, kürzte Amy das Gespräch ab. Nur weil Aziza Titel hatte, würde sie noch lange nicht vor ihr knicksen.
     
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    Seit er Amy beim Lauschen in der Küche erwischt hatte, sah er nur noch Rot. Wortwörtlich. Die einzig wahre Farbe schärfte seine Sinne, legte seinen Fokus auf das Wichtigste: Blut. Ihm war seit Stunden schlecht vor Verlangen, nun brach sich seine Bestie Bahn und lechzte nach Befriedigung. Amys fruchtiger Duft bannte ihn, ihr süßes Blut lockte, ihr schlanker Leib reizte auf erbarmungslose

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