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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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wie im Zeitraffer zurüc k zog und sich mit der Dunkelheit immer mehr Tiere näherten, vom Geruch angelockt. Es war eine mondlose, düstere Nacht.
    Die dichten Blätter raschelten, als eine große, schwarze Gestalt zu ihm in die Grube sprang, als hätte sie Flügel. Alle Tiere wichen in die sichere Finsternis der Büsche z u rück, als das stärkste Raubtier, das es gab, ein unheilvolles Grollen ausstieß. Jonas schluckte, als er das wilde Gesicht von Ny’lane erkannte. Die Augen des Tribors leuc h teten silbrig und blutunterlaufen, stählerne Muskeln arbeiteten unter dem Leder, aber der ältere Jonas verspürte auf seinem Beobachtungsposten keine Furcht. Er wusste ja, Ny’lane hatte ihm damals das Leben gerettet. Ein Geräusch fuhr ihm wie ein Stro m stoß durch Mark und Bein. Er krümmte sich, so schmerzlich zog sich sein Herz z u sammen. Ny’lane bleckte die Reißzähne und vergrub sie brutal im Hals des jungen, wehrlosen Jonas.
    Jonas sah und hörte in der Höhe Nyls gieriges Schlucken. Er riss den Mund auf, doch kein Laut erklang. Nein, schrie er, nein! Das hatte Ny’lane damals nicht getan! Doch niemand, nicht einmal er, vernahm seine Schreie. Er war nur Zuschauer.
    Ny’lane labte sich lange an ihm, und als er wie ein Wolf das dunkle Gesicht gen Himmel reckte, lief ihm Blut über das Kinn. In seinen silbrig glühenden Augen glomm der Wahnsinn. Mit einem gewaltigen Satz sprang Nyl aus der Grube und verschwand wie ein Albtraum im Unterholz. Zurück blieb ein blutleerer, in jedem Moment ste r bender Körper.
    Jonas rollte vom Gedankenteppich und blieb schockiert auf dem Rücken liegen. Nyl war ein Lügner. Hoffentlich hatte sich Amy ihm noch nicht hingegeben.
     

San Francisco – Kalifornien – 5. Mai 2011
     
    A
    ls der Jet seine Flughöhe erreicht hatte, schnallte sich Amy ab und betrat das Cockpit, in dem Ny’lane gerade die Kopfhörer abnahm. Die Nacht präsentierte sich wundervoll klar über den Wolken und sie schienen ein unvergleichliches Sternenzelt zu durchfliegen. Weit und breit niemand außer ihnen. Sie hatte schon viel erlebt, ihr Leben oft am Maximum geführt. Mit der Bekanntschaft von Ny’lane nahm es eine weitere unvorhersehbare Wendung. Durch seine Macht als Vampir und sein unvorstellbares Vermögen konnte er alles tun, wovon so gut wie jeder Mensch träumte. Er müsste das glücklichste Wesen auf Erden sein, wenn er sich nicht die Schuld an Elisabeths Tod gegeben hätte und sich vor jedem verschließen würde. In ihm steckte wahrhaftig keine schlechte Seele und das dachte sie nicht erst, seit er sie körperlich und emotional in unglaubliche Sphären katapultiert hatte.
    Nyl wandte sich ab, um sein Handy zu benutzen. Amy lehnte sich im Durchgang an und lächelte. Jeder Gedanke an die vergangenen Stunden erregte sie erneut. Ihre Glückshormone tanzten Samba. Das Kribbeln ließ nicht nach. Und wenn er sie mit einem Blick ansah, der offenbarte, wie sehr er sie ebenso begehrte, fühlte sie sich wie ein Schneemann in der Sahara. Er schaute zu ihr hoch, ein leichtes Lächeln um die Mundwinkel, das ihre Knie weich werden ließ.
    „10.000 Dollar sofort und ab nächsten Monat 1.000 Dollar monatlich. Ja, an Ibrahim Akello Cociga. Adresse weiß ich nicht. Ein Fischer oberhalb von Freetown. Er hat kein Konto? Dann schicken sie immer einen Boten. Ja, ich bin sicher. Danke.“
    „Wer ist das?“
    „Hm“, machte er, schaltete das Handy aus und legte es beiseite. „Eine lange Geschichte. Sagen wir so, er hat es sich verdient.“ Ny’lane stand auf und schob sie fest an den Hüften gepackt in den Passagierbereich des Privatjets.
    Amy schmiegte ihren Hintern an seine Vorderseite, als er stehen blieb. „Wusste ich doch, du musst nicht die ganze Zeit im Cockpit hocken.“
    „Was würdest du jetzt am liebsten tun?“, fragte er, die Handflächen warm auf ihrem Bauch ruhend, die Lippen an ihrem Hinterkopf. Unvermittelt öffnete er ihren Jeansknopf. Amy durchströmte prickelnde Vorfreude. „Bist du sicher?“, flüsterte er ihr heiser ins Haar, in dem er sein Kinn rieb.
    Er konnte unmöglich wissen, woran sie gedacht hatte, dennoch hauchte sie ein kehliges Ja, obwohl sie nicht wusste, worauf sie antwortete. Sie wusste nur, was in etwa folgen würde und sie begehrte es mehr denn je. Nyl zog ihr rasant die Hosen hinunter und drehte Amy um. Er hob sie auf den Tresen der Bar, spreizte ihre Schenkel und drang mit der Spitze in sie ein. Amy warf den Kopf nach hinten und stöhnte wild auf. Vor

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