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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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emsig begannen die Aufräumarbeiten.
    Er vernahm ein schabendes Geräusch hinter sich und wandte sich um. Samantha war seiner Bitte gefolgt. Lächelnd schlug er in die erhobene Hand ein und erfreute sich an Sams fröhlichem Gesichtsausdruck, weil er auf ihre lockere Art einging. Ihr bordeauxfarbener, langer Zopf schwang um ihren sportlich schlanken Körper. Er staunte nicht zum ersten Mal darüber, wie gut Menschen sich an ihn, an Wesen, an das Übernatürliche anpassten. Gut, Sam hatte bereits vor anderthalb Monaten von der Existenz von Homo animals gewusst, weil ein Werwolf ihren Stiefbruder Chris auf brutale Weise ermordet hatte, doch seitdem sie zu dem Kreis seiner Freunde gehörte, schien sie mit jeder Minute aufzublühen wie die Rose von Jericho nach einem Regenguss. Sicherlich lag dies auch an Timothy, in dem sie ihre große Liebe gefunden hatte, der sie vergötterte, und dessen Blut sie erhalten hatte, um überhaupt zu überleben.
    Der Kampf gegen Nephilim überschattete alles. Ein gefallener Engel, der nun auf der Erde verweilte – schenkte man einer durchgeknallten Dämonin namens Lilith Glauben. Er tat es. Denn seit Dads Tod vermochte er die Gefühle anderer zu empfinden, blendete er sie nicht absichtlich aus. Lilith entsprach dem typischen Bild einer Körperdämonin. Sie machte, was ihr in den Sinn kam, was ihr Spaß bereitete, dennoch hatte er verspürt, dass sie eine Vorstellung von Gut und Böse besaß. Lilith befand sich auf ihrem persönlichen Rachefeldzug gegen die mit ihr verwurzelte Eigenschaft, körperlos leben zu müssen. Auf der Suche nach einem mächtigen Körper, den sie nicht verlassen musste, weil sie dem Wirt unaufhaltsam die Lebenskraft aussaugte, ging sie allerdings skrupellos über Leichen.
    Samantha hatte Kopf und Kragen riskiert und Lilith eine Lektion erteilt, die ihresgleichen suchte und damit Ciras und auch Amys Leben gerettet. Ihr eigenes schwebte in noch viel größerer Gefahr, das hatte sich kurz danach herausgestellt. Aber zum Glück hatten sie alle trotz Meinungsverschiedenheiten zusammengehalten. Seine Mom Sitara, sein Bruder Alexander und dessen Frau Josephine hatten Cira ihr reines, vampirisches Blut geschenkt, aufgrund dessen sie die beinahe tödlich verlaufene Metamorphose zum Vampir überlebte. Nyl hatte Amy und die zwei Sternringe von Cira und ihm gefunden. Timothy vernichtete den mordenden Reinblüter Veyt Constantin und dadurch seine gefährliche Gabe der Hypnose, die Veyt zeit seines Lebens ausgenutzt hatte, um Lebewesen zu schänden und nach seinem Gutdünken zu lenken. Timothy trug, ohne sich dessen bewusst zu sein, den dritten Sternring bei sich. Es war also kein Zufall gewesen, dass Samantha und Timothy sich begegneten und lieben lernten, denn der Rubinstern auf dem Diamantring gehörte einzig der zu Cira und ihm gehörenden Sam. Sie bildeten eine Trinität, eine Verbundenheit auf höherer Ebene. Ebenso wie das Sternsystem Alpha Centauri, dessen drei Sterne ihnen durch die drei Sternringe ihre besonderen Kräfte verliehen, um als Sternträger zu fungieren.
    Erst als Sam, Cira und er die Ringe über den rechten Mittelfinger schoben, durchflutete sie die vollständige Macht der Sterne, die vor dem Fund von Samanthas Ring nach einem kurzen Moment verflogen war. Die wiederhergestellte Verbindung der Sternringe bewirkte, dass Cira erwachte und sich Samantha offenbarte, dass sie Ciras Tochter war. Er hatte alles Mögliche unternommen, um Ciras seit der Geburt vermisstes Baby zu finden und nun hatte Sam unbewusst den Weg zurück zu ihrer leiblichen Mutter gefunden. Jonas lächelte. Es hatte 220 abgrundtiefe Jahre gedauert, doch seit diesem Augenblick hatte er sich geschworen, zu versuchen, seinem Schicksal ein wenig mehr zu vertrauen.
    „Und?“, fragte er Samantha, „wie war’s?“ Sie hatte ihren ersten flüchtigen Straftäter beim Rat der Wesen abgeliefert. Besser gesagt, ihn in den magischen Aufzug gesetzt, nachdem sein Blut bestätigte, der gesuchte Gesetzesübertreter zu sein. Er erinnerte sich gut daran, wie er vor ein paar Wochen mit dem Fahrstuhl hinab in das geheimnisvolle Reich der Fürsten und des Ältesten gefahren war, um seine Strafe in Form eines Fluches zu empfangen, der bis heute keine Wirkung gezeigt hatte.
    „Das war krass. Aber jetzt gerade ist es absolut abgefahren! Weil ich gleichzeitig mit Cira im Hausboot die Geschäftsbücher von ‚ExtremE‘ durchgehe und mich mit dir hier treffen kann. Es ist unglaublich, imstande zu sein, meinen

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