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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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wenig viel. Amy räusperte sich und erzählte von dem brutalen Angriff des Tribors, der von ihr im ‚Ekstase‘ hatte trinken wollen, als sie auf der Suche nach Nyl war. Sie tastete nach den vier Einstichen, die Tight und der Kerl hinterlassen hatten, und die Nyls Blick immer mal wieder streifte. „Warum hat er nicht getrunken? Wieso ließ er von mir ab?“
    Ny’lanes Miene hatte sich zurück in Stahl verwandelt und sein Knurren spürte sie in ihrem Magen. „Du kommst dir minderwertig vor, weil er von dir abließ?“
    „Nein!“ Wie kam er bloß darauf? „Ich bangte um mein Leben.“
    Sein Lächeln kehrte zurück , und als er sich mit der Zunge über die ausgefahrenen Fänge strich, machte er einen ziemlich selbstsicheren Eindruck. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich war’s. Glaubst du, ich lasse dich Spürnase im Sammelb e cken des Bodensatzes ohne irgendeinen Schutz zurück? Du bist markiert.“
    Amy schluckte. Sie war als Sein gekennzeichnet? Mannomann! Dann runzelte sie die Stirn. „Du hast mich aber doch ausbruchsicher in deinem Museum eingesperrt.“
    Seine Augen musterten ihr Gesicht und ein leicht spöttisches Lächeln umspielte se i nen Mund. Er sagte nichts, aber das unausgesprochene Lob rieselte ihr wie Sprude l wasser durch den Leib. Er hatte ihr nicht nur zugetraut, seinem Gefängnis zu en t kommen, er hatte sie auch noch gegen ihren eigenen Leichtsinn beschützt. Da sollte noch mal jemand sagen, Ny’lane würde jemanden nicht behüten können … oder sich um jemanden sorgen.
     
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    Es fühlte sich angenehm befriedigend an, Amy aus der Reserve zu locken. Sie nahm stumm zur Kenntnis, dass er sie mit seinem Vampirduft am Hals markiert hatte, als sie sich in Trance befand. Ihr gefiel seine eigenwillige Tat. Die leichte Veränderung ihres Feigenaromas verriet sie. Nun denn, er war schließlich für ihr Leben verantwortlich, solange Cira und Jonas nicht auf sie achtgeben konnten.
    Immer wieder berührte Amy die Wunden an ihrer Halsseite. Sie tat es oft unbewusst, lenkte aber ständig seine Aufmerksamkeit auf ihr Blut. Sie fragte nicht nach einem Pflaster oder ob er die Einstiche … Heilige Scheiße, er durfte nicht mal daran denken. Rasch überschlug er ein Bein, damit sie seine Erektion nicht sah. Er sollte Cecilia rufen, doch er war nicht fähig, sich dazu durchzuringen. Es wäre richtig, Cecilia zu holen und zu gehen. Aber er bewegte sich nicht. Er war das Verachtenswerteste, das es unter Vampiren gab. Ein hemmungsloser Süchtiger mit so viel Einfluss und Macht, sich jederzeit nehmen zu können, was er wollte. Wenn er sich dessen nur nicht bewusst wäre. Das Einzige, auf das er etwas Ähnliches wie Stolz verspürte, war, seinen Schwur von vor 89 Jahren nie gebrochen zu haben, niemals mehr von einer Weißen zu trinken.
    Seine Fänge begannen im Oberkiefer zu vibrieren, weil sein unersättlicher Körper selbsttätig Amys Geschmack hervorspülte. Die Kostprobe, zu der er sich auf gar ke i nen Fall hätte hinreißen lassen dürfen. Ihm tränten bereits die Augen, weil er sich de r maßen zusammenreißen musste, damit die Beißer nicht schon wieder ausfuhren. Amy war nicht dumm, sie wusste ziemlich gut Bescheid über Wesen und ahnte wahrschei n lich, was außer Blutdurst noch das Hervorstechen der Reißzähne bewirken konnte. Sofern sie es nicht längst von Cira erfahren hatte.
    „Es ist so gemütlich hier“, raunte Amy mit verklärtem Blick Richtung Kamin.
    Eine Träne rollte ihm über die Wange, die er zu rasch für ihre Sehfähigkeit for t wischte. Sein Inneres erwärmte sich, sie erwärmte es. Sie empfand wie er und er war machtlos. Amy schleuderte seine Gefühle von einem Extrem ins nächste. Gier – Hass – Lust – Abstand – Nähe. Niemals hatte jemand ihn in solchem Maße aufgewühlt; nicht einmal Elisabeth. Er versuchte, wie plus und minus auf Amy zu reagieren, doch sein Instinkt meinte, mit ihr auf einer Wellenlänge schwimmen zu wollen. Kein Wu n der, dass es ihn innerlich zerriss. Amy entmachtete ihn mit einem Wort, mit einem Augenaufschlag oder einer Geste, die viel mehr von ihren Gedanken verriet, als wenn er sie lesen würde. Und für ihn gab es nichts Schlimmeres, als sich ausgeliefert zu fü h len, hilflos, ohnmächtig. Seine Fänge brachen hervor. „Tut mir leid“, raunte er in seine vor dem Gesicht ausgebreiteten Hände.
    „Was denn?“, flüsterte sie.
    „Ich kann nicht.“ Er ließ die Arme sinken. Amy sah ihn mit besorgter Miene an. „Ich

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