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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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wiedergutmachen . Er schluckte hart, kühlte mit dem kalten Lappen ihren Nacken. „Es tut mir leid, Amy. Das war nur … ein Film. Das hätte … ich wollte das nicht.“
    Amy sagte nichts, sie japste nur nach Luft.
    „Langsamer, Amy.“ Er kniete sich vor das Bett, damit er ihr ins Gesicht sehen kon n te. „Du musst langsamer atmen.“
    Amys Fokus richtete sich auf ihn. Ihre Lippen bebten. Sie zog zuckend die Finger unter ihrem Körper hervor und verkrallte sie im Bettlaken. Er zögerte, doch dann strich er beruhigend über ihren Handrücken, kühlte mit der anderen ihre Stirn.
    „Ich – habe – einen – Infarkt!“
    „Amy, sieh mich an. Sieh mich an, Amy.“ Er legte seinen Kopf seitlich auf die Ma t ratze, sie lagen nun Gesicht vor Gesicht. „Du hast keinen Herzinfarkt. Das ist eine Panikattacke. Wenn du dich beruhigst, ist es vorbei.“
    „Ich – kann – nicht. Ich – bekomm – keine – Luft.“
    Nyl schob sein Gesicht ein wenig näher. „Du kannst.“ Er berührte mit seinen Li p pen sanft ihre verkrampfte Hand, um ihr Ruhe zu schenken. Als Reaktion zog Amy ihre Knie bis fast an die Brust. In dieser Fötusstellung begann sie zu zucken. Er wollte aufspringen, doch sie hielt ihn fest. Ihre Zähne klapperten aufeinander.
    „B-itte.“
    Nun ergriff auch ihn Panik. Was konnte er tun? Er krabbelte, ohne ihre Hand losz u lassen, auf das Bett und legte sich hinter sie. Sie winkelte mit erstaunlicher Kraft ihren Arm an, zog ihn näher, bis er sich vollkommen an sie geschmiegt hatte. Sein Körper ihren umschlang. Behutsam schob er seine gewölbte Handfläche vor ihren Mund, um sie nicht so viel Sauerstoff einatmen zu lassen. Schließlich hielt er sie, streichelte ihren Handrücken und flüsterte ihr ohne Unterlass beruhigende Worte ins Haar. Er hörte auch nicht auf, als er spürte, wie ihr Zittern nach einer Weile nachließ, wie sie ruhiger atmete, wie sich ihr Herzschlag normalisierte.
    Nyl kontrollierte abermals ihren Puls, zählte den gleichmäßigen Schlag. Er ließ seine leisen Worte verklingen, denn für sein erleichtertes Empfinden gab es momentan ke i ne. Selig schloss er die Augen, legte Amy seine Lippen zu einem ewigen Kuss an den Hinterkopf und genoss mit ihr die Ruhe, die sich über sie senkte. Dunkelheit schwemmte als samtdunkle Welle über ihn hinweg und schenkte ihm einen seltsam tiefen Schlaf.
     
    ~  ~
     
    Da bist du ja endlich wieder. Mutterseelenallein musste ich durch die stinklangweilige Wüste brettern, all meine Probleme allein bewältigen, komme fast um vor Einsamkeit und … Was wollte ich …? Ach ja, also! Inzwischen habe ich einen weiteren Hüpfer gemacht, damit Mr. Babyzurweltbringer wieder nach Hause fahren kann. Der war eindeutig überarbeitet und außerdem fühlte ich mich als Wischmopp auch nicht ganz so wohl. In wem ich zurzeit stecke, möchtest du wissen ? Alter Interesse- Vorgaukler, du! Na gut, aber wehe, du lachst!
    In einer Kacktaube.
    Nein, natürlich in einer normalen Taube, doch sie kackt andauernd. Hier auf dem Fensterbrett vor Amy Evans Schlafzimmerfenster ist schon ein kleiner Zuckerhut entstanden. Ich muss echt aufpassen, da nicht reinzutrampeln. Himmel noch eins! Ein Hund macht irgendwo hin und dackelt von dannen und ich latsche drin herum, wenn ich nicht aufpasse. So ein Verhalten ist mir echt ein Rätsel. Aber zumindest weiß ich jetzt, weder Amy noch irgendein Ringträger hält sich in dem Penthouse auf. Keiner kam, keiner ging. Sie haben während meines unfreiwilligen Urlaubs in Mexiko das Hauptquartier verlegt. Gurr, gurr. Das heißt: Verdammter Taubendreck. Ich fluche jetzt natürlich taubisch.
    Aber wohin jetzt? Zu Jonas, meinst du? Gute Idee, der schuldet mir einen Gefa l len.
    Ich breche mir fast das Genick, als ich beim Nachdenken versuche, mich am Hinte r kopf zu kratzen. Meinen Sturzflug bremse ich geschickt durch das Aufspannen meiner Flügel und sause Richtung Schloss der Bakers. Wie ich doch den Ring vermisse. Er verlieh mir die Kraft, innerhalb meines Radius in bestimmte Körper zu springen. Und da sind einige zusammengekommen, während meines laaangen, langweiligen Lebens und meiner 650 Jahre Anstellung bei Nephilim, auf der Suche nach seiner Töchter gebärenden Frau. Da flieg ich nun, ich armer Geist! Und bin so klug als wie zumeist. Danke, Goethe, das baut echt auf. Gurr, gurr. Der Anfang vom Ende, warum nicht gleich auf null zurück? Das hält man doch im Leib nicht aus. Oder? Zum Haareraufen ist … wäre das!
    Erschöpft lasse

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