Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613

Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613

Titel: Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
Vom Netzwerk:
Öffentlichkeit.
    Danach, wenn das alles vorüber war, würde Jake dem ländlich-sittlichen Hickory Hills den Rücken kehren. Damit rechnete Heather jedenfalls fest. Das Leben hier war nichts für ihn, und es dauerte bestimmt nicht lange, bis er sich nach seinen Freunden an der Westküste und ihrer bunten Glitzerwelt zurücksehnte. Dann, das stand für Heather fest, zogen sie und Mandy wieder in die Remise und konnten ihr gewohntes Leben weiterführen.
    Verdrossen saß Jake an seinem Schreibtisch und sah die Post durch. Vor ihm türmte sich ein Stapel aus Einladungen zu Fünfuhrtees, Empfängen und Bällen. Und das alles war anlässlich des großen Rennens in Churchill Downs organisiert worden, weil es nicht nur ein bedeutendes sportliches, sondern alljährlich auch das gesellschaftliche Ereignis war.
    Jake runzelte die Stirn. Wie sollte er bei all diesen Verpflichtungen in absehbarer Zeit mit Heather wieder ins Reine kommen?
    Im nächsten Moment hellte sich seine Miene auf, als er sich eine der Einladungen, die auf feinstem Büttenpapier gedruckt war, genauer ansah. Dort stand eindeutig „und Begleitung“, schwarz auf weiß.
    Beschwingt zog Jake den Stuhl zurück und machte sich auf den Weg in die Küche.
    „Clara, könnten Sie mir den Gefallen tun und auf Mandy aufpassen, solange ich weg bin?“, fragte er beim Eintreten. „Es dauert nur ein paar Minuten. Ich muss Heather etwas fragen. Sie ist bei den Pferden.“
    „Kein Problem“, meinte Clara und nahm das Babyfon entgegen. „Wie lange schläft unser kleiner Engel denn schon?“
    Jake sah auf die Armbanduhr. „Ungefähr seit einer halben Stunde. Ich bin mir nicht sicher, wie lange sie noch schläft, aber ich bin wirklich gleich wieder hier.“
    „Lassen Sie sich ruhig Zeit.“ Ein wissendes Lächeln umspielte Claras Mund, als sie einen Seitenblick auf Daily warf, der vor einem großen Berg Kartoffeln saß und zu schälen begonnen hatte. „Die nächsten zwei Wochen gehen wir sowieso nirgendwohin“, fügte sie vielsagend hinzu.
    „Ich finde das gemein, Grandma“, beschwerte sich Daily. „Du hast gesagt, ich kriege Stubenarrest. Wenn man Stubenarrest hat, heißt das, man darf nicht weggehen. Aber man muss nicht auch noch so was hier machen!“ Leicht angewidert betrachtete er die halb geschälte Kartoffel, die er in der Hand hielt.
    Jake drehte sich amüsiert um und ging hinaus. Armer Daily, dachte er auf dem Weg zu den Ställen. Seit sein unerlaubter nächtlicher Ausflug bekannt geworden war, hatte der Vierzehnjährige kaum Zeit, auf solche Ideen zu kommen. Er mistete die Ställe aus, schrubbte Böden, putzte Silber, half in der Küche. Claras Einfälle schienen unerschöpflich zu sein.
    Zu seinem Glück würde es nicht mehr ewig so weitergehen. Jake hatte sich schon mit Clara darüber verständigt, dass er Dailys Hilfe bei einigen Erledigungen brauchte, die in ein paar Tagen anstanden. Und da Clara dankbar für den guten Einfluss war, den Jake auf den Jungen hatte, hatte sie keine Einwände erhoben.
    Jake fragte sich, was seine Freunde in Los Angeles wohl dazu sagen würden, wenn sie wüssten, dass er, Jake Garnier, der das wilde Leben liebte und gewöhnlich weder eine Party noch eine schöne Frau ausließ, einen guten erzieherischen Einfluss auf einen Teenager hatte. Sie alle würden sich überhaupt in höchstem Maß über das Landleben wundern, das er hier führte. Seit Jake auf Hickory Hills angekommen war, fand er mehr und mehr Gefallen an dem vergleichsweise weniger hektischen Tagesablauf und dachte immer seltener daran, zu seinen früheren Gewohnheiten zurückzukehren.
    Verwundert hielt er inne. Warum konnte er es denn sehr wohl und sogar sehr gut abwarten, wieder nach L.A. zurückzukehren? Lag es daran, dass er jetzt eine Tochter hatte? Oder war es noch immer der Reiz des Neuen, der ihn an dem Leben hier faszinierte? Jake wusste es nicht.
    Als er in den Pferdestall kam, ging ihm noch eine andere Möglichkeit durch den Kopf, die er aber rasch verwarf. Dass er allmählich reif dafür war, sich irgendwo häuslich niederzulassen, wollte Jake nicht einmal in Erwägung ziehen. Unwillig schüttelte er den Kopf. Dummes Zeug. Natürlich wollte er zurück in sein großes, luxuriöses Apartment, zu seinen Bekannten und den Freuden des Lebens in der Großstadt. Er hatte eine gut gehende, sehr einträgliche Kanzlei. Er konnte das wohl kaum ernsthaft alles aufgeben wollen.
    Nachdem er Tony und einen der anderen Stallburschen gegrüßt hatte, ging er in den

Weitere Kostenlose Bücher