Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613
saßen, ein hellblaues Polohemd, und auch das war sehr figurbetont. Seine Schultern, die breite Brust und die muskulösen Arme kamen voll zur Geltung. Ob sie es wollte oder nicht, der Anblick regte Heathers Fantasie an. Schnell wandte sie den Blick von Jake ab.
„Wann ist denn dein Treffen auf der Rennbahn?“, erkundigte sich Clara. „Wenn ich mich beeile, könnte ich es doch noch schaffen.“
Heather schüttelte den Kopf. „Das geht leider nicht. Es ist eine Einladung zum Lunch, das heißt, ich bleibe bestimmt bis zum späten Nachmittag. Vielleicht habe ich ja Glück und Mandy schläft ein paar Stunden durch. Das ist bei all den langweiligen Reden, die da gehalten werden, eigentlich das einzig Vernünftige, was man tun kann.“
„Ich kann doch auf Mandy aufpassen“, mischte sich Jake in das Gespräch. Er hatte sich an den Kopf des Tisches gesetzt und füllte sich gerade den Teller.
„Das ist nett von dir, aber du hast bestimmt andere Sachen zu tun.“ Heather war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, Jake mit dem Baby allein zu lassen. Sie bezweifelte, dass er viel Erfahrung als Babysitter hatte.
Jake trank einen Schluck Kaffee und lächelte. „Bei mir liegt heute Nachmittag nichts Besonderes an. Außerdem wäre es eine gute Gelegenheit, meine Tochter besser kennenzulernen.“
„Ich nehme sie mit. Danke, Jake, aber das ist wirklich kein Problem.“ Ein paar Sekunden lang herrschte unbehagliches Schweigen in der Küche. Schließlich stellte Jake seinen Becher auf
den Tisch und sah Heather fest in die Augen. „Sei nicht albern, Heather! Sie ist auch meine Tochter. Da kann ich mich um sie genauso kümmern wie du.“
„Ey, irre“, rief Daily dazwischen. „Sie sind Mandys Vater? Das wusste ich ja noch gar nicht.“
„So, Daily, es reicht! Du nimmst jetzt deinen Teller und frühstückst bei uns in der Stube zu Ende“, befahl Clara. „Und beeil dich. Du musst heute Morgen die Ställe ausmisten.“
„Aber, Grandma …“
„Keine Widerrede. Die beiden hier wollen sich in Ruhe unterhalten und können deine Kommentare dabei nicht gebrauchen. Und nun – hopp!“
Daily verzog das Gesicht, nahm aber gehorsam seinen Teller und stand auf. Nachdem Clara ihn aus der Küche gescheucht und die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte sich Heather an Jake: „Wie oft hast du schon auf Babys aufgepasst, Jake?“
„Noch nie.“
„Dachte ich mir.“ Sie hätte fast vergessen, Mandy weiterzufüttern, die sie jedoch lautstark daran erinnerte. Lächelnd schob Heather ihr einen Löffel voll Brei in den Mund. „Du hast doch keine Ahnung, wie man mit einem Kleinkind umgeht.“
Jake runzelte die Stirn. „Na ja, irgendwann muss ich ja mal damit anfangen.“
„Meine Tochter ist kein Versuchskaninchen.“
„Deine Tochter ist auch meine Tochter.“ Versöhnlich nahm er Heathers Hand. „Ich kann ja verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber ich passe schon gut auf sie auf. Das verspreche ich dir. Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.“
Sie sah ihm an, dass er es genauso meinte, wie er es sagte. Aber das änderte nichts an den Tatsachen. Er hatte vom Umgang mit Babys wirklich keinen blassen Schimmer.
„Ich bleibe sogar bei ihr im Zimmer, wenn sie ihren Mittagsschlaf hält“, fügte er hinzu.
Heather blieb skeptisch. „Hast du schon einmal Windeln gewechselt?“
„Nein, aber so schwer kann das ja nun nicht sein. Außerdem lerne ich schnell. Du brauchst es mir nur einmal zu zeigen, bevor du losfährst.“
Angesichts dieses Eifers musste sie amüsiert lächeln. Allmählich freundete sie sich damit an, dass sie Jakes Angebot nicht ausschlagen konnte. Das Treffen auf der Rennbahn war kein geeigneter Ort für Mandy. Und absagen konnte Heather auch nicht. „Was ist mit dem Mittagessen? Meinst du, du schaffst es, sie zu füttern?“
Er lächelte. „Das ist doch ein Klacks. Ich sehe ja, wie du das gerade machst. So schwierig sieht das nicht aus.“
Heather füttere Mandy mit dem letzten Rest Brei und wischte ihr anschließend das Gesicht ab. „Na schön“, meinte sie und sah Jake fest an. „Aber du rufst mich an, wenn es nur die geringsten Schwierigkeiten gibt, klar?“ Behutsam hob sie Mandy aus dem Hochstuhl und legte sie Jake in die Arme.
„Natürlich.“
Aufmerksam und immer noch misstrauisch beobachtete Heather, wie Jake sich anstellte. Es war der erste direkte Kontakt zwischen Vater und Tochter, und insgeheim musste sie zugeben, dass das längst überfällig war.
Jake hielt Mandy
Weitere Kostenlose Bücher