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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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frei.«
    »Oh«, erwiderte Cherry. Sie blickte auf die Speisekarte. Sie sollte jetzt keinen Alkohol trinken.
    »Ich möchte ein Glas Bordeaux«, sagt Rick zu dem
Kellner. »Zu Ehren meiner Freundin hier.« Er zwinkerte Cherry zu.
    Cherry errötete. Ein Zwinkerer. Zwinkerer waren immer ein Problem.
    Sie wandte sich an den Kellner. »Ich nehme einen Blauen Cosmo.«
    »Was?«, fragte Rick.
    »Oh, du wirst schon sehen.«
    Rick bestellte Artischocken, Sardinen, Käse, einen grünen Salat und Brot mit einer Leichtigkeit und einem Selbstbewusstsein, an das Cherry nicht gewöhnt war. Nach ihrer Erfahrung war der Mann immer der Nervösere. Aber sie war auch noch nie mit jemandem ausgegangen, der so alt und erfolgreich war wie Rick.
    Als die Getränke kamen, hob Rick sein Glas und sagte: »Auf alle guten Krankenschwestern.«
    »Danke«, sagte Cherry.
    Rick nickte ihr ernst zu. Zwischen ihnen herrschte einen Moment lang gegenseitiger Respekt. Sie stießen an. In Ricks Augen blitzte eine Art Hunger auf.
    Cherry blickte auf ihr blaues Getränk. Sie konnte ja ein, zwei Schluck davon trinken. Sie würde sich nicht überreden lassen, das Glas zu leeren, nicht einmal zur Hälfte.
    Nicht, dass sie ein halbes Glas nicht vertragen konnte.
    »Wie kommt es eigentlich, dass du mit Grace und Joanne zusammenwohnst?«, fragte Rick.
    Cherry nippte an ihrem Glas. Es schmeckte süß und gut.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete sie. »Sagen wir einfach, dass der Freund meiner Ex-Wohngenossin
sich irgendwie in mich verknallte, und da hat sie mich rausgeworfen. Wenn Grace mich an dem Tag nicht bei sich aufgenommen hätte, wäre ich vermutlich wieder nach Hause gefahren.«
    »Verknallt? Hast du mit dem Typen geschlafen?«
    Cherry sah Rick kurz an und senkte dann den Blick wieder. »Nein«, antwortete sie. »So war es nicht.« Und dann fuhr sie ohne nachzudenken fort: »So was würde ich einer Freundin nie antun.«
    Was sonst hätte sie sagen sollen? Sie wollte nicht, dass Rick eine schlechte Meinung von ihr bekam, außerdem war es nicht ihre Schuld gewesen. Der Freund war echt traurig und einsam gewesen. Sie waren allein in der Wohnung. Und natürlich hatte Cherry zu viel Wodka getrunken. »Wo wir gerade von Grace reden«, sagte Rick nun und rückte auf seinem Stuhl hin und her. »Hat sie mich heute Morgen verflucht?«
    »Nein«, antwortete Cherry gespielt unwissend. »Warum?«
    »Nichts«, erwiderte Rick. Dabei beließen sie es.
    Cherry nahm einen weiteren, längeren Schluck und spürte, wie Rick sie dabei ansah. Dann kam das Essen, und sie unterhielten sich ungezwungener. Sie erzählte ihm die Geschichte des Cherry-Clans, ihrer Mutter zufolge eine der ältesten und respektiertesten Familien in ganz Georgia bis zum Börsensturz von 1929, über den Cherrys Großvater immer noch redete, auch wenn er damals noch ein Kind gewesen war. »Die Kirschen wurden gepflückt«, lautete der grimmige Familienwitz, als der gesamte Besitz, samt dem Wohnhaus und einer zweihundert Hektar großen Pferdezucht, von der Regierung
beschlagnahmt wurde. Als Cherrys Mutter Mr. Dale Bordeaux heiratete, einen Luftwaffenoffizier aus New Orleans, der später als Pilot bei der Delta-Fluglinie arbeitete, war das Vermögen der Cherrys nur noch eine Legende.
    Der Rest des Essens verschwamm in einem bläulichen Nebel. Dann saß Cherry wieder auf dem Rücksitz eines Taxis, hatte den Kopf an Ricks Schulter gelehnt und bot ihm das Erdbeerbouquet ihres Haarschopfs an.
    Das Taxi setzte sie ab. Sie hakte sich bei Rick ein, als sie lachend weitergingen. Und einen Moment später, so schien es jedenfalls, blickte sie zu den rotierenden Flügeln eines Deckenventilators hoch. Rick umklammerte ihren Slip, während seine spitze Zunge zwischen ihre Schenkel glitt, sie mit dem Bart kitzelte und sie anknabberte. Sie vergrub die Finger in seinem Haar, schloss die Augen und hob die Hüften an, weil sie mehr wollte. Normalerweise ging sie nicht so schnell mit jemandem ins Bett. Aber sie hatte sich den Spaß wirklich verdient. Sie war in letzter Zeit sehr artig gewesen in ihrem sexlosen Exil auf Turtle Island. Daher war es völlig gerechtfertigt, wenn sie sich jetzt ein bisschen gehen ließ. Ricks Mund kroch an ihrem Körper hoch zu ihrem Mund, und dann schob er sich langsam in sie hinein. Cherry schrie auf, doch dann war der Schmerz vorbei, und er stieß rhythmisch in sie hinein und rieb sie dabei mit dem Daumen genau so, wie sie selbst es immer machte. Genau so sollte es sein. Endlich

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