Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
Vom Netzwerk:
passierte es. Die wahre Sache. Sie begriff, dass bisher alles nur Kinderkram gewesen war. Ricks Geschicklichkeit und Ernsthaftigkeit erregten sie stark, doch alles passierte ganz natürlich, ungezwungen und instinktiv. Sie stellte sich vor, wie sie wohl aussahen, wie sie in
einem Film wirken würden, und wurde von der Vorstellung, dass jemand ihnen zusehen könnte, noch erregter. »Sag mir, wenn du kommst, Baby«, sagte er, »dann ziehe ich ihn heraus und komme zwischen deinen prächtigen Brüsten.« Mehr brauchte sie nicht. Jetzt , sagte sie, jetzt , und auch Rick war bereit, hob sich auf ihre Brust, und zum ersten Mal in ihrem Leben erlebte Cherry, wie es war, mit jemandem gleichzeitig zu kommen.

7
    G race zog ihren drei Jahre alten papageiengrünen Bikini an, der mit Sicherheit aus einer optimistischeren Phase ihres Lebens stammte. Dann griff sie nach einer Flasche Wasser und einem alten Magazin und legte ner Flasche Wasser und einem alten Magazin und legte sich auf der Veranda in einen orangefarbenen Liegesessel. Die Sonne war schon über den Höchststand hinaus, doch sie cremte sich trotzdem ein, weil Hautkrebs für hellhäutige Typen wie sie ein echtes Risiko bedeutete. Besonders, wenn man schon viel zu viel Zeit in der Sonne verbracht hatte. Sie verkniff bei dem Gedanken das Gesicht, wie oft sie »rot wie ein Feuerwehrwagen« nach einem Bootsausflug mit Großpapa zurückgekommen war. Aber die Rötung verwandelte sich rasch in Bräune, um die sie am ersten Schultag nach den Ferien alle Freundinnen beneideten.
    Draußen auf dem Wasser bewegten sich die Boote nur langsam, wenn überhaupt. Früher sah man fast nur Fischerboote,
heutzutage waren es eher Sportboote. Sie gehörten Leuten aus den nahe gelegenen Segelclubs, Pensionären mit strahlend weißen Gebissen, die von weit her, aus New Jersey und Pennsylvania, kamen, um im Club hier Gin Tonic zu trinken und so zu tun, als hätten sie Geld. Sie strahlten etwas Rüstiges und Dekadentes aus. Joanne war überzeugt, dass sich hinter der sonnengebräunten Oberfläche der netten Clubmitglieder jede Menge Gruppensex und Frauentausch abspielte. Ob Swinger oder nicht, sie veranstalteten gute Partys, und ab und zu wurde ein Notarzt gerufen, weil jemand beim Karaoke gestürzt war. Großpapa hatte immer über die Segler gemeckert, weil sie das Wasser beherrschten und die Fische vertrieben. »Eine ganze Menge von denen wohnt nicht mal hier«, sagte er, woraufhin Grace’ Vater anwortete: »Das kann ich ihnen nicht übel nehmen«, denn er war auf Turtle Island groß geworden und stolz darauf, dass er es woanders geschafft hatte. Aber er kam immer gerne zum Angeln her, und Grace hatte sich nie wieder so sicher gefühlt wie in ihrer Schwimmweste im Bauch des breiten Bootes, während Großpapa und Dad neben ihr die Leinen auswarfen. Jetzt war Großpapa gestorben, und Dad wohnte mit seiner neuen Frau in Connecticut und rief kaum noch an.
    So geht es eben, dachte Grace. Großpapa, Dad, Gary … man konnte sich einfach nicht darauf verlassen, dass die Menschen blieben …
    Was würde sie nicht dafür geben, Gary neben sich zu haben; sie könnten zusammen die Goldspritzer auf dem Wasser unter dem rosa-orangefarbenen Himmel beobachten. Gary hatte Sonnenuntergänge geliebt.

    Sie dachte an ihre Patienten, die in ihren Betten gefangen lagen. Was sie wohl dafür geben würden, an ihrer Stelle zu sein.
    Vielleicht sollte sie sich nicht so beklagen. Immerhin war sie gesund.
    Statt das Magazin durchzublättern, schloss Grace die Augen und hing ihren Tagträumen von Gary nach - der Blick in seinen Augen, mit dem er ihr sagte, wie sehr er sie liebte, als er schon zu schwach war, diese Worte zu sagen.
    Ja, sie weinte immer noch um ihn. Sie brauchte bloß an ein bestimmtes Bild zu denken: Gary ihr gegenüber am Tisch, wie er am Bleistift kaute, wenn er das sonntägliche Kreuzworträtsel löste. Gary keuchend und prustend beim Joggen über den Strand, sein nickendes, lächelndes Gesicht, wenn er über ihre Ausdauer staunte, Gary in der Küche, wie er eine frische Flunder briet und ihr hier draußen auf der Veranda servierte. Dann saßen die beiden über ihre Teller gebeugt, dickbauchige Gläser mit Wein vor sich, den Blick auf die sanften Wellen.
    Es war Teil ihrer Verarbeitung, diese schmerzlichen Erinnerungen. Sie begriff, dass es jenseits ihrer Gefühle eine andere Wahrheit gab, dass die Zeit wirklich alles heilte und es morgen etwas weniger wehtun würde als heute. Um diese Gefühle zu

Weitere Kostenlose Bücher