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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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Donnys Zunge spürte, vergaß sie alles andere. Sie hob die Hüften an, damit Donny sie besser erreichen konnte, und während er sie auf seine überraschend zärtliche und einfühlsame Weise küsste, erinnerte sie sich, wie sie sich zuerst in ihn verliebt hatte. Sie stöhnte und heulte, und als sie oben auf dem Gipfel ankam, wusste das ganze Haus darüber Bescheid. Donny legte ihr eine Hand auf den Mund, aber sie ließ es nicht zu. Sie musste einfach schreien. Als sie sich schließlich wieder erholt hatte und ihr Atem ruhiger ging, rollten sie und Donny miteinander lachend quer über das Bett.
    »Oh, Scheiße! Das Essen«, fluchte Donny plötzlich, sprang hoch und rannte nackt in die Küche. Es roch angebrannt. Donny fluchte wie wild.
    »Keine Sorge, Baby«, rief Joanne hinter ihm her. »Wir bestellen eine Pizza.«
    Sie hatte sich bereits entschieden, über Nacht zu bleiben - immerhin war sie viel zu müde, den langen Weg zurückzufahren. Es war einfacher, hierzubleiben und morgen früh mit Suzi zur Arbeit zu fahren. Im Schrank lag noch eine saubere Uniform.
    Das Essen war überraschenderweise besser als erwartet, wie Joanne mit Donny am Küchentisch sitzend feststellte. »Deine Großmama dreht sich vermutlich im Grab herum«, meinte Donny und stopfte sich einen weiteren Löffel
verkohlte Würstchen mit Paprika, matschigen Fagioli und schwärzlichem Blumenkohl in den Mund. Dann behauptete er, das Geschäft ginge in der letzten Zeit ausgezeichnet, aber falls er nichts gegen die Schmerzen im Arm bekäme, würde er ein paar wichtige Kunden verlieren. »Nicht, dass ich von dir erwarten würde, mir das Zeug zu besorgen«, sagte er mit gesenktem Blick. »Ich weiß, dass das für dich sehr schwierig ist. Ich hätte dich nicht darum bitten sollen. Ich wollte einfach bloß, dass du etwas für mich tust - als Beweis, dass du mich noch liebst.« Joanne erwiderte, das sei lächerlich, dass sie ihn natürlich noch liebte, und er sagte, er wolle eine Wohnung in Brooklyn oder Queens kaufen und mit ihr ein paar Babies haben. Joanne gefiel diese Idee - aber nur als Idee. Donny ging zu gerne fremd. Zu einem Zeitpunkt während ihrer Trennung hatte Joanne eine Paartherapie vorgeschlagen, aber Donny hatte ihr ganz klar zu verstehen gegeben, dass sei etwas für Homosexuelle. »Das einzige Sofa, auf das ich mich lege, steht vor meinem Fernseher«, hatte er gesagt.
    Später wuschen sie gemeinsam ab und räumten auf. Dann gingen sie ins Bett, beide zu satt, um noch an Sex zu denken. Als sie dalagen, dachte Joanne an Hogan Vandervoort und das Gefühl, neben ihm durch den Regen zu gehen. Aber wie wichtig konnte das sein im Vergleich zu den Jahren, die sie mit Donny verbracht hatte? Wie konnte man einen kurzen Flirt im Gewitter mit dem Gewicht einer Ehe vergleichen, ihrer gemeinsamen Geschichte? Außerdem brauchte Donny sie. Zählte das etwa nicht?
    Ja. Sie wollte gebraucht werden. Der Captain war solide
und genügsam. Sie konnte sich nicht vorstellen, sich jemals um ihn zu kümmern. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich um andere gekümmert. Sie hatte sie gepflegt, getröstet, hinter ihnen hergeräumt, ihnen Hoffnung gegeben. Sie konnte sich nichts anderes vorstellen.
    Dann kuschelte sie sich an Donny, legte schützend den Am um ihn und schmiegte sich an seinen schmalen Körper.

20
    U m zwei Uhr morgens beschloss Grace, ihre Pause zu nehmen. Als Wade Conner auftauchte, hatte sich Michael Lavender in seiner Rolle als nächster Angehöriger verdrängt gefühlt. Nachdem er Wade ins Hotel gebracht hatte, war er ins Krankenhaus zurückgekehrt, sich aber viel weniger herrschsüchtig aufgeführt, so dass er sich keine weitere rote Karte von Anders einhandelte.
    Grace war daher nicht sonderlich überrascht, als sie ihn in der Cafeteria zwischen all den Technikern und Pflegern sah, die hier um diese Stunde anzutreffen waren. Er saß allein an einem Ecktisch, aß einen Eiersalat und tippte mit einer Hand etwas in seinen Laptop. In dem grellen Licht der Cafeteria sah er furchtbar aus - seine Kleider waren zerknittert, die Augen trübe. Er war zu einem Krankenhauswesen geworden, das auf den Gängen herumschlurfte und in den rund um die Uhr geöffneten
Cafés hockte. Ein zerzauster Süchtiger mit einer lila Krawatte. Grace zuckte zusammen. Sie wollte nicht von ihm gesehen werden. Aus Erfahrung wusste sie, dass Leute wie Lavender warten, bis sie einen auf neutralem Boden erwischen, um einen mit Millionen Fragen zu überschütten.
    Doch noch ehe sie

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