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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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sieht hier furchtbar aus, Donny.«
    Donny ging nicht darauf ein, sondern erzählte ihr stattdessen einen Witz. Unfreiwillig musste Joanne lachen. »Klasse, Donny.« Dann wurde sie wieder ernst und deutete aufs Wohnzimmer. »Was sollen denn die Kisten da noch? Wann hast du das letzte Mal geputzt?«
    »Alles ist noch genauso wie damals, als du fortgegangen bist«, antwortete Donny. »Weil ich das so will. Denn wenn du zurückkommst, ist alles so, als wärest du nie weg gewesen.«
    »Du bist ja völlig verrückt.«
    »Ich bin verrückt nach dir, meine Puppe. Du brauchst mehr Wein.« Mit einer ausholenden Armbewegung goss er Joanne das Glas voll.
    »Ich brauche keinen Wein«, sagte Joanne, aber sie hinderte ihn auch nicht. »Wo ist Suzi?«
    »Wer?«
    »Suzi. Mein Motorrad.«
    »Steht um die Ecke. Fährt sich wie ein Traum.«
    »Ich war sicher, dass sie dir gefällt.«

    »Ja, sie gefällt mir sehr«, erwiderte Donny. »Doch ich mag ihre Mama lieber. Hier, probier mal.« Donny hielt ihr den Löffel mit Tomatensauce hin.
    »Donny«, sagte Joanne schaudernd. Dann schloss sie die Augen und ließ sich füttern. Die Sauce schmeckte zwar nicht genauso wie bei Großmama, aber doch sehr ähnlich. Sie konnte praktisch die Stimmen ihrer Onkel, Tanten und Vettern im Nebenzimmer hören. »Köstlich, Donny. Vielleicht ein bisschen mehr Salz.«
    Sie hatte das kaum ausgesprochen, da beugte Donny sich herunter und küsste sie auf den Mund. Joanne war davon völlig überrascht, aber als ihr klar wurde, was geschah, wusste sie nicht mehr, ob sie ihn wegstoßen oder einfach gewähren lassen sollte. Es fühlte sich nicht schlecht oder irgendwie falsch an … nur nostalgisch. Sie wurde sehr leicht - einfach durch einen Kuss, einen Geruch oder Geschmack - in die Vergangenheit zurückversetzt. Und mit den Klängen ihres Hochzeitsliedes in den Ohren » Quiet and blue, like the sky, I am hung over you … « war sie wieder in Rom, beim Trevi-Brunnen unter einem tiefblauen Himmel, und küsste Donny so leidenschaftlich, wie es nur Frischverliebte können: ein Bein leicht angewinkelt.
    Dann spürte sie, wie er sie hochzog und wie auf einer Wolke von Lust durch die Wohnung führte. Damals war das oft passiert, dass er sie in einem einzigen Schwung von der Küche ins Schlafzimmer brachte. Aber für Joanne hatte es den fatalen Zwischenfall mit dem Ohrring gegeben, während Donny so tat, als wollte er den Vorfall einfach aus dem Gedächtnis löschen und Joanne wieder zur Königin seiner Matratze machen. Joanne wehrte sich
nicht. Sie fielen umschlungen aufs Bett. Donnys warme Hand lag auf ihrer Brust.
    Erst da überlegte Joanne, ob sie aufhören sollte, denn sie hatten geplant, erst alles zu bereden. Außerdem war sie immer noch wütend über den Ohrring. Aber Donny hatte etwas Bestimmendes an sich, eine selbstbewusste Autorität, ein Gefühl von Anrecht auf sie, das Widerstand unmöglich machte. Wenn man außerdem monatelang nicht angefasst worden war, kam einem die Berührung durch einen Mann vor wie das Kitzeln von tausend winzigen Federchen. Joanne hatte keine Ahnung, wie Grace es so lange ohne das ausgehalten hatte. Sie selbst wollte nicht wie eine der alternden, geschlechtslosen Frauen enden, die Männern treu blieben, die nicht mehr da waren. Sie und Donny waren immerhin noch verheiratet, daher konnten sie sich so verbinden - solange beide begriffen, dass Sex nicht bedeutete, dass ihre Ehe gerettet und alle Probleme gelöst waren.
    So verstand es Joanne jedenfalls. Sie verbrachten einfach einen schönen Abend miteinander. Sie spürte allerdings Donnys verzweifelten Wunsch, dass Joanne zurückkommen und hinter ihm herräumen würde, dass sie seine Kleider wusch und mit ihm vor dem Fernseher zu Abend aß. Seine Tränen hatten bei ihr nichts ausgerichtet, daher kam jetzt dies: die Duftkerzen, das frische Laken, wie er ihr langsam das Kleid auszog. Und überraschenderweise war es das Gefühl, wieder nackt im eigenen Bett zu liegen, das in ihr die Lust entfachte. Donny hatte die Jeans abgestreift und legte sich auf Joanne, woraufhin sie ihre kräftigen Beine um ihn schlug und ihn auf den Rücken warf. »Jesus, Jo«, keuchte er. »Du bist aber fit!«

    Dann lachten sie beide, bis Donny seine Kraft wiederfand, sie bei den Schultern fasste und wieder herumrollte. Joanne kreischte glücklich auf, und dann lag Donny auf ihr, knurrte wie ein Hund und schob seinen Kopf zwischen ihre Beine. Joanne quietschte wieder auf, diesmal aber nervös, doch als sie

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