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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Maßnahmen.
    »Die Cardassianer haben keine Ahnung, dass wir von ihrer Präsenz auf dem Planeten wissen«, sagte Seska mit Nachdruck.
    »Es befindet sich kein Schiff im Orbit. Niemand erwartet uns.
    Wir könnten sie mit einem Photonentorpedo auslöschen.«
    »Wir haben nur drei Torpedos und sollten sie dann einsetzen, wenn uns keine andere Wahl bleibt. Außerdem liegt mir nichts daran, den Gegner einfach so umzubringen. Wir lassen nicht zu, dass er auf dem Planeten Wurzeln schlägt – das soll ihm klar werden.«
    Seska musterte Chakotay mit unverhohlener Verachtung.
    Diesen Gesichtsausdruck hatte sie inzwischen zur Perfektion entwickelt. »Ich wusste nicht, dass du so feige bist, Chakotay.
    Willst du so sehr auf Leute Rücksicht nehmen, die deine Familie massakriert haben?«
    »Ich bin nicht bereit, mich auf ihr Niveau hinabzubegeben.«
    Der Streit dauerte eine Weile – das war fast immer der Fall –, aber schließlich setzte sich Chakotay durch. Sie einigten sich darauf, das cardassianische Lager heimlich zu umzingeln und Isotan-Gas einzusetzen. Dann mussten die Cardassianer den betreffenden Bereich verlassen, wenn sie nicht ersticken wollten. Sie wurden nicht verletzt, empfingen aber die klare Botschaft, dass ihre Präsenz nicht toleriert wurde. Seska hatte auf dem Schwarzmarkt genug Gas gekauft, um ihnen die
    Möglichkeit zu geben, den Vorgang mehrmals zu wiederholen, bis die Cardassianer den Planeten aufgaben.
    Chakotay und fünf andere – Seska gehörte nicht zu ihnen und blieb an Bord des Schiffs – beamten sich im Schutz der Dunkelheit auf den Planeten. Die Anzeigen der Sensoren wiesen darauf hin, dass sich alle Cardassianer im Lager befanden. Vermutlich nahmen sie eine Mahlzeit ein und bereiteten sich auf die Nachtruhe vor. Seit Wochen befanden sie sich an diesem Ort, hatten sich inzwischen entspannt und rechneten nicht mehr mit Zwischenfällen irgendeiner Art.
    Chakotay und seine Leute begannen damit, das Lager zu umzingeln. Jeder von ihnen trug mehrere Behälter mit Isotan-Gas. Wenn alle in Position gebracht waren, sollten die anderen zum Schiff zurückkehren. Chakotay wollte noch etwas länger auf dem Planeten bleiben, um das Isotan-Gas zu zünden.
    Der Dschungel stank. Es gab hier keine Tiere, nur
    verfaulende Pflanzen. Warum die Cardassianer ausgerechnet diese Stelle für ihr Lager gewählt hatten, blieb ein Rätsel.
    Vielleicht deshalb, weil sie niemand an einem solchen Ort vermutet hätte. Chakotay brauchte fast eine Stunde, um seine Behälter zu positionieren – im dichten Gestrüpp kam er nur langsam voran. Zwar hatte der Planet einen Mond, aber er war fast immer hinter Wolken verborgen. Es gab kaum Licht und in der Dunkelheit musste Chakotay sehr vorsichtig sein, was ihn Zeit kostete.
    Schließlich hatte er den letzten Behälter aufgestellt und die übrigen Mitglieder der Einsatzgruppe bestätigten, dass sie ebenfalls fertig waren. Chakotay sendete das Signal, das ihren Transfer zur Liberty einleitete, bereitete sich dann darauf vor, das Isotan zu zünden.
    Er musste den ersten Behälter zusammen mit dem zweiten aktivieren, um eine Kettenreaktion auszulösen, die auch alle anderen erfasste. Chakotay synchronisierte den Transponder des zweiten Behälters, kehrte zum ersten zurück und fragte sich dabei, welche Pflanzen einen so üblen Geruch
    verursachten.
    Plötzlich gab der Boden unter ihm nach und er fiel in die Tiefe.
    Er fand sich in einer Grube wieder, die mindestens
    dreieinhalb Meter tief war. Glücklicherweise enthielt sie keine Spitzen, Säurebäder oder eine der anderen Überraschungen, mit denen Cardassianer solche Fallen häufig ausstatteten.
    Chakotay blickte nach oben und im schwachen Licht des Mondes, das durch die Wolken filterte, zeichnete sich die Öffnung der Grube als graues Rechteck ab. Es schien nicht allzu weit entfernt zu sein – vielleicht konnte er nach oben klettern. Das war ihm lieber, als eine Verbindung zum Schiff herzustellen und sich an Bord beamen zu lassen, denn er wollte die Behälter mit dem Isotan-Gas so schnell wie möglich zünden.
    Dann hörte er, wie sich in der Grube etwas bewegte.
    Chakotay wollte nicht auf Mutmaßungen angewiesen sein. Er riskierte es, die kleine Handlampe einzuschalten, und ihr Licht fiel auf den sich gerade hebenden Kopf einer großen Schlange.
    Aufgrund seiner Starfleet-Ausbildung konnte er sie
    identifizieren. Es handelte sich um eine cardassianische Nephrus-Schlange, offenbar von den illegalen Siedlern mitgebracht. Der braun

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