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Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)

Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)

Titel: Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihn im Arbeitszimmer mit Entwürfen für ihre Website beschäftigt. Er wirkte erstaunlich entspannt, ruhig und beherrscht, in Anbetracht der Umstände.
    Sie ging in ihr Schlafzimmer hinauf und blickte sehnsüchtig zum Bett. Doch wenn sie sich zu dieser Tageszeit hinlegte, stand ihr eine weitere schlaflose Nacht bevor. Kurz entschlossen griff sie zum Telefon auf dem Nachttisch und rief Olivia an, die sich beim zweiten Klingeln mit „Dr. O’Ballivan“ meldete. Sie hatte bei der Hochzeit Tanners Nachnamen angenommen, benutzte aber beruflich nach wie vor ihren Mädchennamen.
    „Du klingst sehr geschäftstüchtig für jemanden, der kürzlich im Abstand von zehn Minuten zwei Geburten durchgestanden hat“, wunderte sich Ashley.
    „Die moderne Medizin macht’s möglich, dass man an einem Tag Zwillinge kriegt und am nächsten nach Hause geht. Außerdem hat Tanner Krankenschwestern eingestellt, die sich rund um die Uhr um die Babys kümmern, bis ich mich erholt habe.“
    „Wie geht es den Kleinen?“
    „Sie blühen, wachsen und gedeihen.“
    „Gut. Ist dir schon nach Besuch zumute?“
    „Ich würde mich riesig freuen. Tanner ist draußen und füttert das Vieh, Sophie ist in der Schule. Die Tagesschwester ist vollauf beschäftigt, die beiden neuen Männer im Haus zu verwöhnen, und Ginger ist nicht zum Plaudern aufgelegt. Also weiß ich nichts mit mir anzufangen.“
    Ginger, eine alternde Retrieverhündin, war Olivias ständige Begleiterin, und die beiden hatten einander für gewöhnlich sehr viel zu sagen.
    „Ich komme, sobald ich geduscht und angezogen bin. Brauchst du etwas aus der Stadt?“
    „Nein, danke. Wir sind mit allem fürs Wochenende eingedeckt. Die Straßen sind geräumt und gestreut, aber fahr trotzdem vorsichtig. Für heute Nacht ist wieder ein Schneesturm vorhergesagt.“
    Ashley versprach, gut aufzupassen, und verabschiedete sich. Sie versuchte, die Sturmwarnung gelassen hinzunehmen, doch für sie verlor Schnee nach Weihnachten jeglichen Reiz. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern fuhr sie nicht Ski.
    Eine heiße Dusche mit einem belebenden Duschgel munterte sie ein wenig auf. Das Handtuch, mit dem sie sich abtrocknete, war weich und flauschig. Wie man es bei einem Martha-Stewart-Klon erwarten darf, dachte sie sarkastisch und schlüpfte in einen schwarzen Rock, einen lavendelfarbenen Sweater mit Fledermausärmeln und hohe schwarze Stiefel.
    Sie bürstete sich das Haar, flocht es geschickt zu einem kunstvollen Zopf und musterte sich kritisch im Spiegel.
    Vielleicht sollte ich mich in einem Kosmetiksalon umstylen lassen und mir einen peppigen Stufenschnitt mit Strähnchen zulegen.
    Doch ihre natürliche Haarfarbe – blond mit einem aparten Kupferglanz – gefiel ihr ausgezeichnet, und Zöpfe waren derzeit sehr angesagt. Die Frisur sah gepflegt und feminin aus und war sehr praktisch für ihren Lebensstil. Andererseits trug sie schon seit Collegetagen denselben Look.
    Vielleicht würden Spirallocken bei mir auch so sexy wie bei Melissa aussehen. Aber will ich das überhaupt? Habe ich nicht so schon genug Probleme am Hals?
    Schnell legte sie Mascara und Lipgloss auf und lief hinunter. In der Tür zum Arbeitszimmer blieb sie stehen und gönnte sich das Vergnügen, Jack eine Weile zu beobachten, bevor sie sagte: „Ich fahre zu Olivia und Tanner. Willst du mitkommen?“
    Er drehte sich zu ihr um. „Ein andermal. Ich bleibe lieber hier für den Fall, dass Vince früher als erwartet mit Ardith und Rachel auftaucht.“
    „Hat er angerufen?“
    „Ja. Sie sind unterwegs.“
    „Ohne Schwierigkeiten?“
    „Das hängt davon ab, wie man Schwierigkeiten definiert. Ardith hat einen Ehemann und außer Rachel noch zwei Kinder, die sie zurücklassen musste. Zumindest vorübergehend.“
    Ich weiß, was es heißt, auf die Rückkehr einer verschwundenen Mutter zu warten, dachte Ashley voll Mitgefühl. „Unternimmt die Polizei denn nichts?“
    „Sie hat angeboten, hin und wieder einen Streifenwagen an Ardiths Haus vorbeizuschicken. Nach geltendem Recht kann sie nicht viel tun, solange Lombard niemanden angreift oder umbringt.“
    „Das ist ja verrückt!“
    „So ist das Gesetz.“
    „Sind der Ehemann und die anderen Kinder nicht auch in Gefahr? Wäre es nicht besser, wenn die ganze Familie zusammen wäre?“
    „Je mehr Personen involviert sind, umso schwerer ist es, sie zu verstecken. Momentan ist es sicherer, wenn sie getrennt bleiben.“
    „Würde ein Verbrecher wie Lombard nicht die Angehörigen angreifen, um

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