Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)
Ardith aus der Reserve zu locken?“
„Ihm ist alles zuzutrauen“, gab Jack zu. „Meiner Einschätzung nach ist er aber nur darauf fixiert, Rachel zurückzuholen. Ardith steht ihm dabei im Weg, und er würde nicht zögern, sie umzubringen, um sein Ziel zu erreichen.“
Ashley schlang die Arme um sich selbst. Sogar im beheizten Haus und in warmer Kleidung fröstelte sie. „Aber warum ist er so besessen? Er war weder da, als Rachel geboren wurde, noch danach. Er kann gar keine Bindung zu ihr entwickelt haben wie ein normaler Vater.“
„Warum dealt er mit Drogen?“, gab er zurück. „Warum bringt er Leute um? Wir haben es hier nicht mit einer logisch denkenden Person zu tun. Er ist ein egoistischer Psychopath, der Rachel als ein Objekt betrachtet, das ihm gehört.“ Er sah Kummer in ihren Augen und fragte rau: „Tust du mir einen Gefallen?“
„Welchen?“
„Komm heute Abend nicht hierher zurück. Bleib bei Tanner und Olivia oder bei Brad und Meg.“
Ashley schluckte. „Du glaubst, dass Lombard hierherkommt?“, fragte sie, obwohl sie längst ahnte, dass er so etwas vermutete.
„Sagen wir mal, dass ich kein Risiko eingehen will.“
„Aber dein eigenes Leben riskierst du.“
„Das ist wesentlich besser, als dich zu gefährden. Sobald ich Ardith und Rachel an einen Ort gebracht habe, an dem der Mistkerl sie nicht finden kann, locke ich ihn so weit wie nur möglich von Stone Creek weg.“
„Es ist kein Ende abzusehen, oder? Es sei denn …“
„Es sei denn …“, Jack stand auf und trat auf sie zu, „… ich bringe ihn um oder er mich.“
Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund.
Er nahm sie entschieden und doch ganz zärtlich bei den Schultern. „Ich würde es mir nie verzeihen, wenn du in die Schusslinie gerätst. Wenn du mich wirklich liebst, dann tu, worum ich dich bitte. Nimm die Katze, verlass dieses Haus und komm nicht zurück, bevor ich Entwarnung gebe.“
„Aber …“
Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange. „Mir ist klar, dass du von standhaften Pionieren abstammst. Mir ist klar, dass die O’Ballivans sich seit grauer Vorzeit immer gegen alle Widersacher behaupten und sämtliche Probleme meistern, die sich ihnen in den Weg stellen. Aber Lombard ist kein gewöhnlicher Bösewicht. Er ist mit dem Teufel im Bunde. Weil ich dich schonen will, sage ich dir nicht, was er alles verbrochen hat. Du würdest die Bilder nicht mehr aus dem Kopf kriegen.“
Ashley fürchtete so sehr um sein Leben, dass es ihr nicht in den Sinn kam, Angst um sich selbst zu haben. „Als du Rachel in Südamerika gesucht hast …“, ihr Mund war so trocken, dass sie kaum sprechen konnte, „… war es nicht dein erster Zusammenstoß mit ihm, oder?“
„Nein.“
„Was …“
„Das willst du nicht wissen. Sogar ich wünschte, ich wüsste es nicht.“ Er ließ die Hände von ihren Schultern zu den Ellbogen gleiten. „Geh, Ashley. Tu es für mich, und ich werde dich nie wieder um etwas bitten.“
„Genau das befürchte ich“, flüsterte sie.
Jack beugte sich zu ihr und küsste ihre Stirn. Dabei holte er tief Luft, atmete Ashleys Duft und prägte ihn sich ein. „Geh“, wiederholte er.
Eine Weile rang sie mit sich, bevor sie widerstrebend nickte. Sie hätte Ardith und Rachel gern kennengelernt, aber vielleicht war es besser – für alle Beteiligten – wenn sie sich nie begegneten.
„Meldest du dich, wenn du bei deiner Schwester angekommen bist?“
„Ja.“ Zögerlich wandte sie sich von ihm ab, ging die Treppe hinauf und packte einen kleinen Koffer.
Sie verabschiedete sich nicht von Jack; das erschien ihr zu endgültig. Stattdessen schnappte sie sich Mrs Wiggins und machte sich auf den Weg zur Starcross Ranch .
Als sie das kürzlich renovierte große Ranchhaus erreichte, ließ sie ihren Koffer und das Kätzchen im Auto. Sie wollte nämlich nach einem kurzen Besuch zu Meg und Brad weiterfahren und die Nacht bei ihnen verbringen. Denn die Quinns konnten mit zwei Neugeborenen in Brutkästen und wechselnden Krankenschwestern im Haus nicht auch noch eine Verwandte gebrauchen, die Unterschlupf suchte.
Tanner kam aus dem Haus, noch bevor sie die Veranda erreichte. Er lächelte, doch aus seinem Blick sprachen stumme Fragen.
Ashley brachte ein kleines Lächeln zustande. „Hallo.“
„Jack hat angerufen.“
Sie blieb abrupt stehen. „Oh.“
Ohne ein weiteres Wort ging er an ihr vorbei zu ihrem Auto. Er holte den Koffer und das Kätzchen heraus.
„Ich wollte eigentlich bei
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