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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Tasse heiße Schokolade.“
    Erfreut hob Jack eine Augenbraue, und wir verließen das Zimmer mit den lästernden Weibern. Emanzenrunden hatten mich schon immer abgestoßen, und das sagte ich Jack. Er drückte meine Hand und nickte.
    „Und mich Männerstammtische.“
    Froh, dass er mit mir einer Meinung war, öffnete ich schwungvoll die Küchentür. Ein Duft von frisch gebackenen Keksen gemischt mit einem Hauch Brandgeruch vom Kochfeuer schlug uns entgegen. Zwei Küchenhelferinnen waren mit Karottenputzen beschäftigt, und die Chefköchin Maria sah von ihrer Arbeit auf. Seit es Anna wieder besser ging, hatte Maria ihre Bedenken gegen uns fallen lassen, und wir kamen sehr gut mit ihr aus. Sie hatte ein breites, rosiges Gesicht, und die zusätzlichen Pfunde, die auf ihren Hüften ruhten, rundeten das Klischee der typischen Köchin ab.
    „Wie schön, Euch zu sehen. Ihr seid ja ganz erfroren im Gesicht“, sagte sie besorgt und kniff mir in die Wange.
    Ich wich zurück und vernahm mit einem Seitenblick Jacks Grinsen.
    „Mir ist schon wieder warm, danke.“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und erkundigte sich, was sie für uns tun könne.
    „Ich würde mich über eine Tasse heiße Schokolade freuen“, sagte ich erwartungsvoll und rieb mir die schmerzende Wange.
    Dann hielt ich inne, denn Marias Gesichtsausdruck verriet völlige Ratlosigkeit. Jack stieß mich sanft in die Seite, vergiss es, sagten seine Augen.
    „Eine heiße was?“
    Schade, dachte ich. Scheint noch unbekannt zu sein. Ich beschloss, es ihr zu erklären. Im Moment fiel mir nicht ein, was daran falsch sein könnte. Sie hörte aufmerksam zu und runzelte die Stirn. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht.
    „Oh ja, davon habe ich gehört. Meine Schwester arbeitet bei einer Familie, wo viele Franzosen hinkommen.“
    Sie sprach in ihrem breiten hessischen Dialekt, und Jacks ausdrucksloses Gesicht verriet, dass er kein Wort verstand. Gelangweilt die Arme hinter dem Rücken verschränkt, sah er sich im Raum um. Ich bemerkte, wie eine der Küchenhilfen ihm schöne Augen machte. Während Maria auf mich einplapperte, grinste er das Mädchen an, und ich hielt es für angebracht, ihm unauffällig, aber dennoch heftig auf den Fuß zu treten. Er zuckte zusammen, wobei sein Gesichtsausdruck sich um völlige Harmlosigkeit bemühte.
    „... und da hat sie mir erzählt, dass am französischen Hofe die Marie Antoinette immer so ein braunes Zeug trinkt. Die neueste Mode. Sie haben es von dort mitgebracht, aber meine Schwester sagt, es schmeckt nicht gut, nur gallenbitter.“
    Angewidert verzog sie das Gesicht. Jack hatte sich mit einem Schmollmund von mir abgewandt und griff nun nach einer Dose, denn er hatte anscheinend die Witterung von Keksen aufgenommen. Seine Nase hatte ihn nicht betrogen, denn hastig stürzte Maria zu ihm und entriss ihm die Dose. Streng und laut, als sei sein Unvermögen, sie zu verstehen, auf Taubheit begründet, erklärte sie ihm, dass die Kekse für die nachmittäglichen Kaffeestunden gedacht seien. Ich empfand Mitleid für ihn, denn für Kekse hatte er eine so große Leidenschaft, dass ich mir nicht sicher über seine Wahl war, sollte er sich zwischen einem frischen Butterkeks und mir entscheiden müssen.
    Jack gab einen Laut des Bedauerns von sich, zog seine Hand zurück und blickte auf der Suche nach einer leckeren Alternative in der Küche umher.
    „Dann sagt ihr, sie soll den Kakao mit Milch aufkochen und Zucker hineintun“, empfahl ich.
    Maria zeigte sich beeindruckt.
    „Dann schmeckt es besser? Das werde ich gleich meiner Schwester erzählen, und ich werde sie bitten, mir etwas Kakao zu besorgen.“
    Sie wandte sich an Jack, der seine Suche aufgegeben hatte und enttäuscht aus der Wäsche schaute.
    „Hier habe ich noch etwas von der Grütze. Beim Frühstück hat sie keiner angerührt“, erbarmte sich Maria.
    Sie füllte Jack eine kleine Schale mit Frischkornbrei. Ich hasste das Zeug, aber Jack konnte nicht genug davon bekommen. Heute Morgen hatte er allerdings ein Schinkenbrot gegessen. Strahlend nahm er die Schüssel entgegen, und die nette Küchenhilfe reichte ihm rotwangig und kokett einen Löffel.
    „Vielen Dank, das ist sehr lieb von Euch“, sagte ich schnell, noch bevor Jack ihr seine weißen Zähne zeigen konnte. Dann packte ich Jack am Ärmel und zog ihn aus der Gefahrenzone.
     
    In unserem Zimmer kümmerte ich mich um das halb erloschene Kaminfeuer. Es war bereits empfindlich kalt im Raum. Ich nahm mir meinen leichten

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