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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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verändert aus.«
    Laurel wußte, was die Botschafterin aus Gründen des Taktes nicht aussprach. Sie hatte sich tatsächlich verändert, war älter, angespannter, argwöhnischer geworden.
    Mehr wie ihr Vater.
    »Es ist auch viel geschehen«, sagte Laurel. »So oder so war es ein furchtbarer Monat für mich.«
    »Für uns alle«, murmelte Redpath.
    »Wie bitte?«
    »Schwamm drüber. Wie gesagt, nehmen Sie doch Platz, Laurel. Sonst habe ich das Gefühl, dass Sie sich ohne Vorankündigung plötzlich in Luft auflösen.«
    Laurels Lächeln war wie ihr Blick - weit weg -, trotzdem setzte sie sich.
    »Sie sehen überhaupt nicht anders aus«, sagte sie zu Redpath. »Offensichtlich haben Sie inmitten unserer chaotischen Welt Ihren Frieden bewahrt.«
    »Diesen Frieden verdanke ich nicht mir allein.«
    »Verständlicherweise. Wie geht es dem Hauptfeldwebel? Ist er immer noch der Vorführathlet aus Nubien?«
    »Oh, ja.« Redpath lächelte. »Möchten Sie etwas trinken?«
    »Nein, danke. Als ich Ihre Einladung erhielt, habe ich lange überlegt, ob ich sie annehmen soll. Jetzt weiß ich es. Es war ein Fehler. Je eher ich Karroo wieder verlasse, um so besser ist es für alle Beteiligten.«
    »Warum?«
    »Bitte geben Sie sich nicht den Anschein, als verstünden Sie mich nicht«, entgegnete Laurel. »Ich habe Sie in Aktion gesehen und weiß also, dass Sie alles andere als harmlos sind. Also erzählen Sie mir, Botschafterin, was ist passiert, nachdem Cruz mich ins Krankenhaus zu meinem Vater fuhr?«
    Und nachdem er mich dort verlassen hat, fügte sie in stummer Verbitterung hinzu. Ohne ein Wort. Ohne einen Blick. Sogar ohne einen Händedruck.
    »Ich dachte, Cruz hätte Sie vielleicht auf dem laufenden gehalten.«
    »Das hätte er tun können. Aber er hat es nicht getan. Ich habe die ganze Zeit gehofft, vielleicht etwas in den Zeitungen zu erfahren, aber dort standen nur Bruchstücke.«
    »Zum Beispiel?«
    »Oh, zum Beispiel eine Geschichte in der Los Angeles Times über zwei russische Besucher namens Alexej Nowikow und Georgi Gapan, die in dem bösen alten Hollywood überfallen wurden. Einem von beiden wurde dabei das Handgelenk gebrochen, im übrigen kamen die beiden mit leichten Gehirnerschütterungen davon.«
    »Sie hatten Glück«, sagte Redpath. »Das Leben in der Stadt ist heutzutage wirklich gefährlich.«
    »Und dann hing vor dem leeren Schaukasten bei der Ausstellung im Hudson-Museum, in dem die Rubin-Überraschung hätte liegen sollen, diese Karte.«
    »Ich habe die Ausstellung nicht besucht«, entschuldigte sich Redpath.
    »Dann wissen Sie wahrscheinlich auch nicht, dass das Ei beim Transport von Tokio nach Los Angeles beschädigt wurde«, klärte Laurel sie trocken auf. »Während der Reparaturarbeiten wurde festgestellt, dass das Stück wahrscheinlich eine Fälschung war, und deshalb gelangte es nicht zur Ausstellung.«
    »Jammerschade. Man kann sich nur immer wieder fragen, was aus der Welt geworden ist.«
    »Tja, und ich für meinen Teil frage mich insbesondere, was aus Damon Hudson und diesem... Geschöpf geworden ist.«
    »Claire Toth?«
    Laurel nickte kurz.
    »Ich fürchte, Mr. Hudsons Gesundheit hat sich dramatisch verschlechtert«, sagte Redpath. »Was bei einem Mann seines Alters durchaus zu erwarten ist, nehme ich an.«
    »Einem Mann seines Alters? Er sah nicht älter als mein Vater aus.«
    »Unglücklicherweise hat er sich einer illegalen, höchst riskanten Verjüngungskur unterzogen. Eine Zeitlang wirkte sie phantastisch. Doch dann entwickelte er eine Allergie gegen das Medikament.«
    »Wann?«
    »Vor ungefähr einem Monat.«
    »Wie merkwürdig.« Laurel äußerte ihr Erstaunen.
    Redpaths Zustimmung klang fast so, als schnurre sie.
    »Die Ärzte beobachten fasziniert die Symptome, die Hudsons Körper zeigt«, fuhr sie fort. »Er altert sozusagen vor ihren Augen, wie ein Streichholz, das von einer unsichtbaren Flamme aufgezehrt wird. Sie erwarten, dass der Prozeß sehr bald zum Ende kommen wird.«
    »Zum Ende?«
    »Jawohl.«
    Laurel wiegte den Kopf. »Ich verstehe. Und die Kreatur, die meinem Vater das Gift verabreicht hat?«
    »Ah, ja, die aufregende Miss Toth.«
    Redpath blickte auf die komplizierte Weltuhr, eins der wenigen modernen Stücke in ihrem Büro.
    »Während wir uns hier unterhalten«, sagte sie, »überquert Miss Toth gerade die Grenze zur Finsternis.«
    Laurel blickte auf die schimmernden Lichter, die auf der Uhr den Tag von der Nacht unterschieden. Die Linie schob sich langsam von Ost nach West

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