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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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werden Sie Russland also helfen?«
    »Ich denke, die Zollbehörden oder die Polizei von Los Angeles könnten die Sache vielleicht schneller aufklären«, sagte Cruz zu niemand bestimmtem.
    »Der Verlust wurde nicht gemeldet«, sagte Nowikow.
    Cruz gab sich keine Mühe, überrascht zu tun. Er war es nicht.
    »Aber es ist doch sicher auch anderen aufgefallen, dass das Ei verschwunden ist?« fragte Redpath.
    »Ja, aber als ich es entdeckte«, sagte Nowikow, »nahm ich mir die Freiheit, als Entnehmer zu unterzeichnen.«
    »Also sind Sie der einzige, der weiß, wie es um die Rubin- Überraschung steht?«
    »Mr. Gapan, der für die Sicherheit verantwortlich war, weiß es ebenfalls, genau wie jetzt auch Sie drei.«
    »Lassen Sie es sich ja nicht einfallen, uns die Schuld zuzuschieben, falls etwas von dem Verlust nach draußen dringt«, sagte Cruz. »Schließlich weiß mindestens eine weitere Person Bescheid.«
    »Was? Wer?« fragte Nowikow.
    »Der Dieb.« Cruz war gelangweilt.
    »Oh. Natürlich. Aber er, oder sie, wird wohl kaum darüber sprechen wollen, nicht wahr?«
    »Angenommen, er will das Ei verkaufen«, sagte Cruz. »Dann wird er darüber sprechen müssen. Und dann weiß innerhalb kürzester Zeit alle Welt Bescheid.«
    »Das darf nicht passieren«, brauste Nowikow auf.
    Cruz nahm einen Schluck Limo. »Das sagen Sie am besten dem Dieb.«
    Nowikow wandte sich an Redpath. »Die Situation in Russland ist äußerst... delikat«, sagte er vorsichtig. »Es sind Leute an der Macht, die dagegen waren, dass der Schatz das Land verlässt.«
    »Warum?«
    »Sie sind das, was man Superpatrioten nennt. Sie haben das Gefühl, dass diese Kunstgegenstände die Seele Russlands und als solche vor unreinen Blicken zu schützen sind.«
    »Superpatrioten?« murmelte Cruz. »Wie war’s statt dessen einfach mit Vollidioten?«
    Nowikow wandte den Blick nicht ein einziges Mal von Redpath ab, seine Augen feucht vor Erregung.
    »Cassandra, bitte«, flehte er. »Sie müssen die Diebe finden, ehe der Verlust der Rubin-Überraschung bekannt wird.«
    »Warum sind Sie damit überhaupt zu uns gekommen?« kam Cruz Redpath zuvor. »Wenn Ihnen der Gedanke, die Bullen in Los Angeles anzusprechen, nicht gefällt, gehen Sie doch zum FBI. Die werden Ihnen mit dem größten Vergnügen unter die Arme greifen.«
    Nowikow starrte ihn entgeistert an. »Die Polizei? Das FBI? Das sind doch alles Funktionäre! Jede dieser Einrichtungen würde die Sache sofort an die Öffentlichkeit zerren.«
    Cruz widersprach ihm nicht, denn was er sagte, war wahr.
    »Außerdem«, fuhr Nowikow eilig fort, »erstatten Ihre Behörden immer sofort in Washington Bericht. Ihre Regierung würde versuchen den Diebstahl und die Untersuchung zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Das liegt in der Natur einer Regierung, nicht wahr? Sie haben keine Freunde. Sie haben nur Interessen, wie die Botschafterin einmal schrieb.«
    Redpath blickte von Nowikows unter Hochspannung stehendem Gesicht zu dem Kristallglobus vor ihr auf dem Tisch. In die feste Kugel waren die Kontinente und die größten Inseln fein eingraviert, so dass eine überraschende Mischung zwischen Kristallkugel einer Wahrsagerin und einem geopolitischen Globus entstanden war.
    »Das war ein Zitat von de Gaulle«, gestand sie. »Und zwar nicht, weil ich ihn bewundere. Wenn man den Dienst für die Regierung quittiert, kann man es sich wieder leisten, neben seinen Interessen auch Freunde zu haben.«
    »Zweifellos.« Nowikow nickte zustimmend. »Ich leugne nicht, dass ich politische Motive habe. Schließlich vertrete ich meine Regierung und ihre Interessen, und ich wünsche mir nur zwei Dinge. Erstens, dass die Rubin-Überraschung so schnell und unauffällig wie möglich wiedergefunden wird, und zweitens, dass die Kosten für die russische Republik so gering wie möglich gehalten werden.«
    »Wir sind nicht billig«, sagte Cruz. »Fragen Sie Peru, wieviel es gekostet hat, die zehn Millionen zurückzubekommen, die sein ehemaliger Präsident beiseite geschafft hatte.«
    »Wie man mir sagte, fordern Sie zehn Prozent des Vermögens, das Sie ausfindig machen«, sagte Nowikow. »Ich bin bereit, persönlich dafür zu garantieren, dass wir das Ei, falls Sie es finden, einem von beiden Seiten akzeptierten Schätzer vorlegen und Ihnen zehn Prozent des von ihm ermittelten Werts bezahlen.«
    Cruz sah Redpath an. Sie stellte ihr Diplomatengesicht zur Schau. Nowikow hätte ihr eine Handvoll Diamanten oder einen Teller mit kalter Spucke anbieten

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