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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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können, ihre Miene wäre immer die gleiche gewesen.
    »Sie werden für Ihre Mühe reichlich belohnt werden«, betonte Nowikow erneut. »Das ist schließlich die einzige Art, in der Sie Ihre eigenen Interessen und diejenigen Ihrer Firma in dieser privatisierten Welt abwägen, nicht wahr?«
    Gillespie und Cruz sahen Nowikow an und überlegten, ob er sie wohl zufällig oder absichtlich beleidigte.
    Cruz entschied sich für Absicht und überlegte, weshalb der normalerweise so zugeknöpfte Russe plötzlich so verwegen wurde.
    »Die Botschafterin hat nicht gesagt, dass wir Huren sind«, entgegnete er ruhig. »Sie hat lediglich gesagt, dass wir uns auf einem freien Markt die Freiheit nehmen, unsere Klienten selbst zu wählen.«
    »Schon gut.« Redpath gab sich versöhnlich. »Alexej versucht lediglich, auf die ihm eigene Art an mein Eigeninteresse zu appellieren, weil er denkt, dass er auf diese Weise am ehesten sein Ziel erreicht. Er wollte mich gewiss nicht beleidigen, nicht wahr, mein Kleiner?«
    Nowikow duckte sich: »Keineswegs, meine Liebe.«
    Redpath sah erneut auf den Kristallglobus.
    Cruz kannte diesen ausdruckslosen Blick. Er war ein Zeichen dafür, dass das außergewöhnliche Hirn hinter den leuchtend grünen Augen der Botschafterin auf Höchststufe geschaltet war.
    Nach ein paar Sekunden schien sie auf den Erdboden zurückzukehren. Sie bedachte Nowikow mit einem abwesenden Blick, als wäre sie überrascht, ihn immer noch vor sich zu sehen.
    »Wenn wir das Ei haben, werden wir es vom Auktionshaus Christie’s schätzen lassen«, sagte sie.
    »Einverstanden.«
    »Aber die Gebühren betragen mindestens eine Million Dollar, egal, was die Schätzung ergibt«, fuhr Redpath fort. »Wir übernehmen sämtliche Kosten der Nachforschungen, dafür verlangen wir das letzte Wort.«
    »Das letzte Wort?« fragte Nowikow. »Was soll das heißen?«
    »Wenn wir die Suche für beendet erklären, ist sie vorbei«, erklärte sie. »Wenn wir die Polizei oder das FBI rufen, damit sie eine Verhaftung vornehmen, dann werden Sie keinen Einspruch erheben.«
    Nowikow schluckte, doch dann nickte er.
    »Meinetwegen. Wann können Sie anfangen?«
    »Das haben wir bereits.«
    »Ein Diebstahl wie dieser ist kaum das Werk von Amateuren«, gab Nowikow zu bedenken. »Demnach muss ich sicher sein, dass ich bei Ihnen mit meinem Anliegen in guten Händen bin.« Nowikow sah den verständnisinnigen Cruz an und fügte hinzu: »In zwei guten Händen.«
    Cruz erhob sich mit bedrohlicher Gelassenheit, aber Gillespie war bereits da und beugte sich vor, um ein leeres Limonadenglas vom Tisch zu nehmen, wodurch er ihm den Weg zu Nowikow versperrte. Es sah wie ein Zufall aus.
    »Sie sind bei uns in guten Händen«, sagte Redpath. »Hauptfeldwebel, haben Sie mit dem Piloten gesprochen, während Sie die Erfrischungen holten?«
    »Ja. Wieder mal das alte Lied.«
    »Zur Hölle mit dem Bordcomputer«, murmelte Redpath. »Sie werden Mr. Nowikow und Mr. Gapan nach Los Angeles zurückfahren müssen«, und zu Nowikow gewandt, »aber keine Angst, bei seinem Tempo sind Sie fast so schnell wie mit dem Flugzeug dort. Kann ich Sie über das Hudson-Museum kontaktieren?«
    »Ja.«
    »Ausgezeichnet. Ich nehme an, Sie haben ein Bild der Rubin-Überraschung und den Frachtbrief für die Gesamtladung bei sich?«
    »Ein Photo, ja. Nach dem Frachtbrief muss ich erst fragen.«
    Während er sprach, schob er die Hand in die Tasche und zog einen kleinen Umschlag heraus. Gillespie nahm ihn und reichte ihn Redpath.
    »Danke.«
    Dann stand sie auf, was bedeutete, dass sie die Diskussion als beendet ansah.
    Nowikow erhob sich mechanisch und ergriff Redpaths ausgestreckte Hand. Ehe er jedoch wusste, wie ihm geschah, wurden er und Gapan von Gillespie aus der Bürosuite gescheucht.
    Sobald die Tür hinter den dreien ins Schloss gefallen war, nahm Redpath wieder Platz und starrte auf ihre transparente Weltkugel.
    Cruz knabberte an ein paar Eiswürfeln aus seinem Glas und wartete darauf, dass Redpath mit ihrer Analyse des Sachverhalts zu einem Ergebnis kam. Schließlich blickte sie verärgert auf.
    »Sie werden sich Ihre Zähne ruinieren, wenn Sie weiter auf dem Eis rumbeißen.«
    »Ja, Frau Mutter«, war seine sarkastische Erwiderung. »Aber es wird Sie bestimmt freuen zu erfahren, dass ich das nur tue, wenn ich wütend bin.«
    »Wütend? Auf mich?«
    »Ich bin wütend, weil dieser schleimige Bastard Sie beleidigt hat, als wäre die Risk Limited irgendein überbezahlter

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