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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Privatbullenverleih.«
    Redpath winkte ab.
    »Sie dürfen Nowikow nicht trauen«, sagte Cruz ohne Umschweife.
    »Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Er hat Sie nach Strich und Faden angelogen. Wenn er nichts weiter als ein für Kultur zuständiger Beamter ist, wie kann der Schurke dann eine Million Dollar für die Wiedererlangung eines Eis bezahlen, das er noch nicht mal als gestohlen gemeldet hat?«
    Redpath blickte auf. »Sie ziehen sich besser erst einmal anständig an. Schließlich sind Sie wieder im Dienst.«
    »Bin ich das? Soviel ich hörte, hatten Sie Nowikow jemand mit zwei guten Händen versprochen.«
    »Bitte keine Empfindlicheiten«, erwiderte Redpath energisch. »Reißen Sie sich zusammen, und fangen Sie endlich mit der Arbeit an. Das Flugzeug steht startbereit.«
    »Dann funktioniert der Bordcomputer also wieder, was?«
    »Praktische Sache, so ein Bordcomputer.«
    »Sie trauen Nowikow genausowenig wie ich. Warum haben Sie den Auftrag überhaupt angenommen?«
    »Es interessiert mich zu erfahren, was Nowikow uns verschwiegen hat.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Gerüchte. Hinweise. Geflüster.«
    »Wie zum Beispiel?« wiederholte Cruz.
    »Es könnte eine reine Fehlinformation sein.«
    »Nennen Sie mir ein Gerücht, einen Hinweis, ein Geflüster. Vorher kann ich nicht entscheiden, was hinter der Sache steckt.«
    »Sie haben einen ausgezeichneten Instinkt«, sagte Redpath. »Darauf vertraue ich. Das sollten Sie auch tun.«
    Cruz verzog das Gesicht. »Mit anderen Worten, ich setze zu einem Blindflug an.«
    »Aber nicht allein. Zumindest nicht lange. Fangen Sie an, Cruz. Ich fürchte, wir haben in dieser Sache reichlich hässliche Konkurrenz.«
    Ohne ein Wort machte Cruz kehrt zur Tür.
    »Cruz?«
    »Ja?«
    »Tragen Sie Schwarz.«

5
    Um kurz nach vier an diesem Nachmittag fuhr eine Cadillac- Limousine an den obligatorischen Säufern und Haschischdealern auf dem Pershing Square vorbei die Hill Street hinab. Damon Hudson spähte durch die verdunkelten Scheiben des Fahrzeugs auf die Stadt, die sich zu beiden Seiten ausbreitete. Es war Jahre her, seit er zum letzten Mal im Juweliersbezirk der Downtown von Los Angeles gewesen war. Viele Dinge hatten sich seither verändert.
    Der Juweliersbezirk war immer eine dunkle, ruhige Ecke in dem Viertel namens Downtown gewesen. Juden, Armenier und Syrer, alle Gold- oder Edelsteinhändler, hatten kleine Läden in Gebäuden gemietet, deren Eigentümer die Chandlers und die Shermans, die Strubs und die Gerkens gewesen waren. Inzwischen hatten die ehemaligen Mieter die Häuser übernommen und vermieteten nun ihrerseits die Läden an Einwanderer von den Philippinen, aus Mexiko und Vietnam.
    Ein paar Leute waren der Ansicht, dass die Downtown von Los Angeles prächtig gedieh. Andere fanden, dass sie Metastasen bildete. Die Macht des Geldes und der Politik hatte ihre Fäden in alle Richtungen gesponnen - nach Century City, ins San Fernando Valley, nach Orange County hinein. Dem Juweliersbezirk schenkte man seit dem Auszug der Macht in die Vororte keine allzu große Beachtung mehr.
    Ohne großes Aufheben war der Bezirks angewachsen und hatte schließlich den gesamten Kern der alten Innenstadt geschluckt. Zwölf Blöcke bildeten den lebhaften und manchmal etwas undurchsichtigen Knotenpunkt des Juwelenhandels am Rande des Pazifischen Ozeans. Der Bezirk war ein polyglotter, postmoderner Schmelztiegel geworden, ein Mikrokosmos des neuen Los Angeles.
    Hudson mochte ihn nicht.
    Die schwarze Limousine glitt um einige zweireihig geparkte gepanzerte Fahrzeuge vor dem Gebäude 550 South Hill Street herum. Dieses Gebäude bot ein perfektes Beispiel der Veränderung des Bezirks, ein moderner Turmbau zu Babel, errichtet aus den Handelsgewinnen mit Diamanten, Edelsteinen und Gold. Im Inneren des Gebäudes drängten sich israelische, holländische und indische Diamantenschneider neben japanischen Perlenhändlern, Saphir- und Rubinmaklern aus Südostasien und Goldhändlern aus Südafrika und Nahost.
    Normalerweise hätte sich Hudson dem Geschrei und Gedränge im Juweliersbezirk nicht ausgesetzt. Es war unangebracht für einen Mann seiner Position, einen solchen Ort der unverhohlenen Habgier zu visitieren. Mit der unverfrorenen Geschäftemacherei hinter den Fassaden der gut bewachten Hochhäuser des Bezirks verband ihn schon lange nichts mehr.
    Aber im Augenblick hatte Hudson keine andere Wahl, als sich unter die aufdringlichen jungen Leute in diesem Block zu mischen. Er wollte Armand Davinian

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